Salz-Teichbinse

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Salz-Teichbinse

Salz-Teichbinse (Schoenoplectus tabernaemontani)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung: Teichbinsen (Schoenoplectus)
Art: Salz-Teichbinse
Wissenschaftlicher Name
Schoenoplectus tabernaemontani
(C.C.Gmel.) Palla

Die Salz-Teichbinse (Schoenoplectus tabernaemontani) wird auch Salz-Teichsimse oder Graue Seebinse genannt und gehört zur Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Es handelt sich um eine recht großwüchsige binsenartige Pflanze von typisch graugrüner Farbe. Zeitweise wurde sie nur als Unterart der Gewöhnlichen Teichbinse (Schoenoplectus lacustris) angesehen, welche noch größer wird und ein frischeres Grün aufweist. Sie ist an Ufern von Gewässern zu finden und ist dabei vergleichsweise salztolerant. Benannte wurde das Taxon zu Ehren des frühneutzeitlichen Gelehrten Tabernaemontanus.

Merkmale

Rhizom
Spirre (Blütenstand)
Blütenstand. Die Deckblätter sind mit rötlichen Warzen besetzt.
Blüte mit zwei Griffeln und Deckblatt.

Salz-Teichbinsen sind ausdauernde, krautige Pflanzen, die Wuchshöhen von 80 bis 150 (selten 250) Zentimetern erreichen. Sie besitzen lange, dicke, unterirdisch kriechende Rhizome als Überdauerungsorgan. Ihr bis oben meist stielrunder Stängel ist grau- bis blaugrün gefärbt. Die Blattscheiden befinden sich am Grund des Sprosses und weisen kurze, nur selten über zehn Zentimeter lange Blattspreiten auf. Der spirrige Blütenstand erscheint im Juni und Juli, besteht aus relativ wenigen (bis über 50) Ährchen und hat einen Durchmesser von höchstens acht Zentimetern. Er ist damit kleiner, dichter und blütenärmer als bei der Gewöhnlichen Teichbinse. Die braunen Spelzen besitzen zahlreiche rote Warzen, insbesondere auf und um den Mittelnerv. Es werden stets zwei Narben ausgebildet. Die Nüsschen sind linsenförmig und 2 bis 2,5 mm lang.

Die Chromosomenzahl ist 2n = (38, 40) 42 (44).[1]

Vorkommen

Die Salz-Teichbinse bildet eigene Dominanzbestände oder wächst in Röhrichtgesellschaften stehender oder fließender Gewässer, etwa an Gräben, Bächen, Teichen (besonders Klärteiche), Tümpeln sowie in Quellsümpfen. In Flussmündungen der Küsten besiedelt sie tidebeeinflusste Brack- und Süßwasserröhrichte, kommt in Marschgräben und auf Spülflächen vor. Bevorzugt werden stark wechselnasse bis überschwemmte, nährstoff- und basenreiche (manchmal kalkhaltige), schlammige Sand- und Lehmböden, die auch salzhaltig sein können. Diese Salztoleranz bedingt Verbreitungsschwerpunkte in Küstengebieten, an Flussunterläufen sowie an Binnensalzstellen und in Gipskeupergebieten. Außerhalb davon fehlt diese Pflanze über weite Strecken, beispielsweise im Bergland.

Die Art ist kosmopolitisch verbreitet.[2] In Mitteleuropa tritt sie zerstreut bis relativ selten auf, in den Küstenregionen häufiger. Sie gedeiht in Gesellschaften des Verbands Phragmition, etwa im Cladietum oder in Gesellschaft von Bolboschoenus maritimus.[1]

Literatur

  • Eckhard Garve: Atlas der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen. Naturschutz Landschaftspflege Niedersachsen 30, 1994. ISBN 3-922321-68-2
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer, Stuttgart 1990 (6. Aufl.). ISBN 3-8001-3454-3

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 161.
  2. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Schoenoplectus tabernaemontani. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 28. Oktober 2016.

Weblinks

Commons: Salz-Teichbinse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien