Schönbach (Herborn)
Schönbach Stadt Herborn Koordinaten: 50° 40′ 6″ N, 8° 13′ 22″ O
| |
---|---|
Höhe: | 338 (320–422) m ü. NHN |
Fläche: | 7,99 km²[1] |
Einwohner: | 1394 (30. Jun. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 174 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1977 |
Postleitzahl: | 35745 |
Vorwahl: | 02777 |
Schönbach ist ein Stadtteil von Herborn im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.
Geografische Lage
Schönbach liegt westlich der Kernstadt, südlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 255.
Geschichte
Schönbach wurde bekanntermaßen im Jahr 1239 erstmals urkundlich erwähnt.[3] Schon 1283 wird der erste Pfarrer erwähnt. Auf einem kleinen Hügel im Dorf wurde eine Wehrkirche erbaut. Sie war umgeben von einer Umfassungsmauer und einem Scheunenkranz. Die von Schönbachs als Ortsadlige hatten einen kleinen Adelssitz. Er wurde im Jahr 1627 zu einer nassau-dillenburgischen Domäne. Im 19. Jahrhundert wurde Bergbau auf Kupfer- und nachhaltiger auf Eisenerz betrieben. 1906 kam ein Bahnanschluss in den Ort.
Schönbach hatte von 1906 bis 1984 im Personenverkehr und im Güterverkehr einen direkten Bahnanschluss durch die Bahnstrecke Herborn–Montabaur (Westerwaldquerbahn), die stillgelegt und größtenteils demontiert ist.
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden am 1. Januar 1977 die bis dahin selbstständige Gemeinde Schönbach, die Stadt Herborn und weitere bis dahin selbstständigen Gemeinden durch das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen zur neuen Stadt Herborn zusammengeschlossen.[4][5] Für den Stadtteil Schönbach wurde, wie für die anderen nach Herborn eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Schönbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7]
- vor 1739: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft/ Fürstentum Nassau-Dillenburg, Amt Herborn
- ab 1739: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Diez, Amt Herborn
- 1806–1813: Großherzogtum Berg, Departement der Sieg, Kanton Herborn
- 1813–1815: Fürstentum Nassau-Oranien, Amt Herborn
- ab 1816: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Herborn
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Kreisamt Herborn
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Herborn
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Dillkreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Dillkreis
- am 1. Januar 1977 wurden Schönbach als Stadtteil in die Stadtgemeinde Herborn eingegliedert.
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Schönbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 435 | |||
1840 | 461 | |||
1846 | 494 | |||
1852 | 515 | |||
1858 | 504 | |||
1864 | 566 | |||
1871 | 562 | |||
1875 | 551 | |||
1885 | 538 | |||
1895 | 515 | |||
1905 | 549 | |||
1910 | 605 | |||
1925 | 698 | |||
1939 | 834 | |||
1946 | 1.104 | |||
1950 | 1.123 | |||
1956 | 1.117 | |||
1961 | 1.213 | |||
1967 | 1.367 | |||
1970 | 1.412 | |||
1983 | ? | |||
1997 | 1.494 | |||
1999 | 1.438 | |||
2003 | 1.536 | |||
2008 | 1.573 | |||
2011 | 1.497 | |||
2014 | 1.458 | |||
2018 | 1.401 | |||
2020 | 1.394 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: nach 1970 Stadt Herborn: Einwohnerzahlen[8]; Zensus 2011[9] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1885: | evangelische (= 100,00 %) Einwohner | 538
• 1961: | 1009 evangelische (= 83,18 %) und 158 katholische (= 13,03 %) Einwohner |
Politik
Für Schönbach gibt es einen Ortsbeirat mit einem Ortsvorsteher. Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2016 ist Thomas Fischer Ortsvorsteher.[10]
Kulturdenkmäler
siehe Liste der Kulturdenkmäler in Schönbach.
Infrastruktur
- Den öffentlichen Personennahverkehr stellt der RMV, mit der Buslinie 520 sicher.
- Die Pestalozzischule Schönbach ist eine Grundschule.
- Der Ort verfügt über ein eigenes Freibad, das während der Sommermonate geöffnet ist.
Weblinks
- Stadtteil Schönbach. In: Webauftritt. Stadt Herborn
- Schönbach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Schönbach In: Hessische Bibliographie[11]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Schönbach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Zahlen, Daten, Fakten. In: Webauftritt. Stadt Herborn, archiviert vom Original; abgerufen im Januar 2021.
- ↑ Stadtteil Schönbach. In: Webauftritt. Stadt Herborn, abgerufen im Januar 2021.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 21 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 357.
- ↑ Hauptsatzung § 5. (PDF; 160 kB) In: Webauftritt. Stadt Herborn, abgerufen im Februar 2019.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
- ↑ Einwohnerzahlen der Stadt Herborn im Webarchiv: 1997, 1999; 2003; 2008–2014; 2018–2020
- ↑ Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt
- ↑ Ortsbeirat Schönbach im Internetauftritt der Stadt Herborn, abgerufen im Februar 2017.
- ↑ Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!