Schlieffen-Plan

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Der Schlieffen-Plan war ein strategisch-operativer Plan des Großen Generalstabs im Deutschen Kaiserreich, der auf einer Denkschrift des preußischen Generalfeldmarschalls Alfred Graf von Schlieffen basierte. Er bildete nach gründlicher Überarbeitung durch Helmuth Johannes Ludwig von Moltke eine Grundlage der deutschen Strategie zu Beginn des Ersten Weltkrieges.

Die 1905 verfasste Denkschrift sah für den Fall eines Zweifrontenkrieges vor, zunächst die Masse des deutschen Heeres im Westen gegen Frankreich einzusetzen, mit dem Nordflügel die französischen Befestigungen (Barrière de fer) zu umgehen und das französische Heer im Rücken zu fassen. Nach einem Sieg über Frankreich innerhalb weniger Wochen sollten die Truppen nach Osten verlegt werden, um gegen Russland vorzugehen. Schlieffens Absicht war, so den Krieg gegen Frankreich und Russland in zwei aufeinander folgende Feldzüge aufzuteilen. General von Schlieffen ging 1905 noch von einem durch den Russisch-Japanischen Krieg geschwächten Russland aus, dessen langsamer Aufmarsch gegen Deutschland von der österreichisch-ungarischen Armee wirkungsvoll verzögert werden könne.[1]

Die Umsetzung entsprechender Planungen im Ersten Weltkrieg scheiterte 1914, weil sich die dem Plan zugrunde liegende politische und militärische Ausgangslage inzwischen weiter zu Ungunsten Deutschlands verändert hatte. Der deutsche Angriff auf das neutrale Belgien, das dem Durchmarsch deutscher Truppen nach Frankreich Widerstand leistete, war Anlass für den Kriegseintritt Großbritanniens am 4. August 1914.

In der Geschichtswissenschaft wird die Frage thematisiert, wie weit das von Schlieffen verfasste Memorandum die tatsächlichen Planungen beeinflusste oder ihnen entsprach.[2]

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Die deutsche Angriffsplanung von 1914 basierend auf dem sogenannten „Schlieffen-Plan“ aus dem Jahr 1905

Deutsche Planungen vor Schlieffen und der Ostaufmarschplan

Mit dem deutsch-russischen Rückversicherungsvertrag von 1887 hatte Reichskanzler Otto von Bismarck versucht, die Gefahr eines Zweifrontenkrieges gegen eine französisch-russische Allianz zu verringern. Der auf drei Jahre abgeschlossene Geheimvertrag sicherte beiden Staaten für den Fall eines Krieges mit einer dritten Großmacht die gegenseitige Neutralität zu. Kaiser Wilhelm II. lehnte auf Anraten von Bismarcks Nachfolger Caprivi die Erneuerung des Vertrags nach seinem Ablauf 1890 ab.[3]

Daraufhin schloss Russland 1892 eine geheime Militärkonvention mit Frankreich, der 1894 zum Zweiverband zwischen Frankreich und Russland führte. Hieraus und aus der 1904 abgeschlossenen Entente cordiale zwischen Frankreich und Großbritannien entstand 1907 mit dem Vertrag von Sankt Petersburg die Triple Entente. Der deutsche Generalstab musste einen Plan für einen Zweifrontenkrieg vorbereiten. Anstatt jedoch darauf hinzuarbeiten, einen Krieg an zwei Fronten zu vermeiden, war der Generalstab bestrebt, einen solchen zu gewinnen.[4]

Schlieffens Vorgänger Helmuth Karl Bernhard von Moltke hatte für den Fall eines Zweifrontenkrieges einen „Ostaufmarsch“ ersonnen, der eine strategische Defensive vorsah. Das Heer sollte zu etwa gleichen Teilen auf Ost und West verteilt werden. Das Deutsche Reich sollte hiernach im Westen in der Defensive bleiben und den zu erwartenden französischen Angriff im gut zu verteidigenden Festungsgürtel in Elsass-Lothringen abwehren. Ausdrücklich warnte Moltke davor, gegen Paris zu marschieren, da die Erfahrung von 1871 gezeigt habe, wie schwierig unter diesen Umständen ein Friedensschluss ausgehandelt werden könne. Der Plan sah für den Osten vor, den russischen Angriff zurückzudrängen, dann nachzustoßen und die russischen Armeen bis zu einem strategisch wichtigen Punkt zurückzuwerfen. Die bei einem abgewehrten Angriff verfügbaren Truppen wären danach jederzeit verfügbar, um die jeweils andere Front zu verstärken. Getreu dem Primat der Politik wollte Moltke jederzeit die Möglichkeit eines Kompromissfriedens offenlassen.[5][6][7]

Ab 1886 nahmen die Spannungen in Europa und in Frankreich die revisionistischen Tendenzen zu. Aufgrund verstärkter Spannungen auf dem Balkan kam unter direkter Vermittlung von Reichskanzler Bismarck 1887 die Mittelmeerentente zustande, die sich gegen eine weitere Expansion Russlands richtete. Im Herbst 1887 plädierten einflussreiche Persönlichkeiten aus Militär und Diplomatie wie Friedrich von Holstein, Helmuth Karl Bernhard von Moltke und Alfred von Waldersee für einen Präventivkrieg gegen Russland. Der Generalquartiermeister Alfred Graf von Waldersee sah einen Krieg mit Russland bereits als unvermeidbar an: „Der Kanzler hofft noch immer, um den Krieg mit Russland herumzukommen. Es wird ihm alles nichts helfen, wir treiben in den Krieg hinein, und zwar zum Frühjahr.“ Moltke trug der Furcht vor einem baldigen Krieg mit Russland Rechnung, indem er die Aufnahme militärischer Gespräche mit dem österreichischen Generalstab verlangte, bei denen für den Kriegsfall militärische Absprachen getroffen werden sollten. Sein Aufmarschplan vom Frühjahr 1888 sah nun bei einem Zweifrontenkrieg eine gemeinsame Offensive mit Österreich gegen Russland vor; im Westen sollte das Deutsche Reich bis zur Beendigung des Feldzugs gegen Russland defensiv bleiben.[8]

Im August 1888 folgte auf Moltke der von ihm selbst ausgewählte Graf von Waldersee. Waldersee plagte eine damals in der deutschen Führungsschicht weit verbreitete Furcht vor einem russischen Angriff. Mehrfach (vor allem 1887, aber auch 1889) forderte er deshalb einen konzertierten Präventivschlag gegen Russland. Unter ihm blieb der Aufmarsch Ost zunächst die Grundlage für einen Zweifrontenkrieg gegen Frankreich und Russland. Er änderte Moltkes Plan jedoch graduell ab. Bei gutem Wetter wollte Waldersee weiterhin gemeinsam mit Österreich-Ungarn eine begrenzte Offensive gegen Russisch-Polen beginnen; dafür waren insgesamt bis zu sieben Armeekorps vorgesehen. Im Westen wollte er mit den dort stationierten 13 bis 15 Korps defensiv bleiben und die Rheinlinie unter allen Umständen verteidigen. Nachdem der im Kriegsfall unvermeidliche französische Angriff abgewehrt wäre, sah er, soweit aus der Gesamtlage heraus möglich, einen begrenzten Gegenangriff vor, der möglichst weite Teile des französischen Feldheeres zerschlagen sollte, bevor dieses sich auf seinen Festungsgürtel zwischen Belfort und Verdun zurückziehen könnte. Wiederum sollte keinesfalls die Eroberung von Paris als Ziel angestrebt werden. Bei ungünstigeren winterlichen Wetterverhältnissen sahen Waldersees weitere Planungen dagegen vor, im Osten zunächst strikt defensiv zu bleiben; der Plan im Westen sollte beibehalten werden.[9][10][11]

1891 musste Graf von Waldersee seinen Posten als Generalstabschef räumen, nachdem er sich mit Wilhelm II. überworfen hatte. Nachfolger wurde nun Alfred Graf von Schlieffen, der schon in seiner ersten Denkschrift im April 1891 die Grundgedanken seines Plans entwickelte: Angriff auf Frankreich durch das neutrale Belgien und nach der Niederwerfung Frankreichs der Angriff im Osten. Aber erst seit Frühjahr 1913 bearbeitete der deutsche Generalstab den großen Ostaufmarschplan als Alternativplanung überhaupt nicht mehr weiter, was nach – inzwischen in der Geschichtsschreibung bezweifelter[12] – Ansicht Fritz Fischers vermutlich auf eine prinzipielle Zustimmung des Kaisers zum Präventivkrieg im Kriegsrat vom 8. Dezember 1912 zurückzuführen ist.[13]

Schlieffens Planungen und Denkschrift

Strategische Planungen

Schlieffen kehrte die Strategie seiner Vorgänger nach und nach um. Russland hatte sein Eisenbahnnetz im Westen ausgebaut und eine Reihe von Festungen errichtet, die sogenannte Narew-Linie. Schlieffen glaubte deswegen nicht an die Möglichkeit eines schnellen Sieges über Russland. Er arbeitete von 1892 bis 1905 einen Plan aus, der eine deutsche Mobilmachung in kurzer Frist vorsah und darauf setzte, zunächst Frankreich in einem kurzen Feldzug zu schlagen, bevor die russische Armee vollständig mobilisiert werden konnte. Nach dem Sieg gegen Frankreich im Westen könnte Deutschland seine Truppen im Osten gegen Russland konzentrieren. Frankreichs Ostgrenze von Verdun bis Belfort war nach 1871 durch die Barrière de fer gegen Deutschland immer stärker befestigt worden. Einen Frontalangriff auf diese Verteidigungslinie schloss Schlieffen aus. Er orientierte sich an der Schlacht von Cannae, in der Hannibal ein zahlenmäßig überlegenes römisches Heer geschlagen hatte, indem er es von den Flanken und vom Rücken her angriff. Die deutschen Truppen sollten den französischen Festungsgürtel westlich von Metz und Straßburg umgehen und ein Umfassungsmanöver ausführen. Vorgesehen war eine Zangenbewegung. Der Hauptteil sollte den rechten Flügel bilden, durch Belgien und das Großherzogtum Luxemburg ins nordfranzösische Hinterland vorstoßen, sich dann nach Süden wenden, die untere Seine überschreiten und sich dann nach Osten wenden. Dann sollte er die französischen Kräfte, die vom deutschen linken Flügel im befestigten Terrain Lothringens bekämpft wurden, im Rücken fassen.

Für die notwendigen Truppentransporte wurden in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg eine ganze Reihe strategischer Bahnlinien gebaut.

1893/94 plante er in seinem Aufmarschplan 4 Armeekorps, 6 Reserve-Divisionen und 4 Kavallerie-Divisionen für den Osten ein; die verbleibenden drei Viertel des deutschen Heeres sah er nun für den Westen vor. In seiner Generalstabsreise (Ost) 1894 sah er für den Fall eines russischen Angriffs (der zwei Armeen umfassen würde und den tatsächlichen Hergang der Ereignisse bis zur Schlacht bei Tannenberg voraussah) ein Armeekorps mehr vor.[14]

In der Generalstabsreise (Ost) 1903 kehrte Schlieffen in einem Planspiel zurück zum Gedanken, Frankreich nicht vernichtend schlagen zu können; in diesem Planspiel sind 7 Armeekorps für den Osten sowie eine „angemessene Zahl von Reserveeinheiten sowie Landwehr und Landsturm-Einheiten“ vorgesehen, die durch Truppen aus dem Westen verstärkt würden, nachdem zumindest die französische Armee zum Rückzug hinter ihren Festungsgürtel gezwungen worden war. Schlieffen sah analog dazu zwar in seinem Aufmarschplan (Variante I) 25 Armeekorps und 15 Reservedivisionen für den Krieg gegen Frankreich vor, für den Osten waren nur noch 3 Korps und 4 Reservedivisionen vorgesehen. Im alternierenden Aufmarschplan (Variante II) dagegen, der als Rückversicherung diente und eher den früheren Planungen Moltkes folgte, plante er nur etwa die Hälfte der Truppen im Westen und die andere Hälfte (insgesamt 14 Armeekorps) im Osten einzusetzen.[15]

Um 1904 wurde der Plan erneut überarbeitet. Durch die Schwächung Russlands im Russisch-Japanischen Krieg wurde jetzt – optimistischerweise – von einem Einfrontenkrieg ausgegangen. Schlieffens erste Fassung trug nun den unmissverständlichen Titel „Angriffskrieg gegen Frankreich“.[16] Im Zuge der Ersten Marokkokrise sah Schlieffen den Zeitpunkt gekommen, den Plan umzusetzen, jedoch lehnte Kaiser Wilhelm II. einen Krieg ab.[17]

Denkschrift

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1. Seite der Denkschrift Schlieffens von 1905

Als Schlieffens Verabschiedung aus Altersgründen beschlossen war, legte dieser seinen Plan noch einmal in Form einer Denkschrift im Dezember 1905 nieder,[18] die bis heute als der Schlieffen-Plan bekannt ist. Darin wurde die Moselstellung zum Drehpunkt der deutschen Aufmarschplanung: 7/8 der Truppen sollten nördlich und lediglich geringe Kräfte südlich davon aufgestellt werden. Unter Verletzung der niederländischen, belgischen und luxemburgischen Neutralität sollten die französischen Festungen umgangen werden. Nach der Umfassung ihrer linken Flanke sollte die französische Armee geschlagen werden. Zog sich diese zurück, war geplant, die Umfassung südlich von Paris bis zurück zur Schweizer Grenze fortzusetzen, um die französische Armee gegen ihre eigene Festungsfront zu drängen und dort in einem Kessel zu zerschlagen. Der Plan von 1905 war hauptsächlich auf einen Einfrontenkrieg ausgerichtet, sah aber den Zweifrontenkrieg vor. Die Gefahr eines Krieges mit Großbritannien reduzierte Schlieffen auf den Kampf gegen ein Expeditionskorps.[19] Tatsächlich sah die französisch-britische Militärkonvention vom November 1912 im Falle eines deutschen Angriffs die Entsendung von nur vier bis sechs britischen Divisionen nach Frankreich vor.[20]

In dieser letzten Denkschrift findet sich mehrfach das Eingeständnis, dass die deutsche Armee zu schwach für die Durchführung des Planes sei und er nur unter sehr günstigen Umständen gelingen könne. Konsequenzen aus dieser Einsicht zogen Schlieffen und der Generalstab jedoch nicht.[21][22]

Schlieffen ließ im Mai 1900 Friedrich August von Holstein informieren, dass der Generalstab sich im Falle eines Zweifrontenkrieges von internationalen Vereinbarungen nicht binden lassen werde. Holstein antwortete: „Wenn der Chef des Großen Generalstabs und vollends eine strategische Autorität wie Schlieffen eine solche Maßnahme für erforderlich halte, dann sei es die Pflicht des Diplomaten, sich auf sie einzustellen und sie auf alle mögliche Weise vorzubereiten.“[23] Kein Reichskanzler, weder Hohenlohe noch Bülow erhob einen Einwand gegen den Plan. Wegen der besonderen Stellung des Militärs, das nur dem Kaiser, nicht aber dem Reichskanzler unterstand, gab es vor 1914 keine einzige Sitzung des Kriegsrates, in der Regierungspolitiker sich an Diskussionen über die Pläne des Militärs hätten beteiligen können.[23]

Schlieffen war von seinem Aufmarsch- und Umfassungsplan gegen Frankreich derartig überzeugt, dass seine letzten Worte auf dem Totenbett gelautet haben sollen: „Macht mir den rechten Flügel stark!“[24] Schlieffens Nachfolger, Helmuth Johannes Ludwig von Moltke, verzichtete ab 1913 darauf, den Ostaufmarschplan weiterhin zu bearbeiten, wodurch Schlieffens Vorlage von 1905 zum einzig möglichen Aufmarschplan avancierte.[25] Bis zu diesem Zeitpunkt war er routinemäßig weitergeführt worden und noch von Schlieffen in aktualisierter Form als Ostaufmarsch II vorgelegt worden. Schlieffen sah darin den Einsatz von 44 Divisionen im Osten vor.[26]

Operative Ausarbeitung unter dem jüngeren Moltke

Als Alfred Graf von Schlieffen 1905/06 aus dem Amt des Generalstabschefs ausschied, hinterließ er seinem Nachfolger Helmuth Johannes Ludwig von Moltke die Denkschrift, welche die Grundzüge des Plans enthielt. Obwohl Schlieffen auch noch als Zivilist mehrfach sein Konzept aktualisiert hatte, ging die eigentliche Ausarbeitung der operativen Feldzugspläne von Moltke aus, welcher, anders als von Schlieffen vorgesehen, den linken Heeresflügel zu Ungunsten des rechten verstärkte. Im Gespräch für die Nachfolge Schlieffens war neben Moltke auch Colmar von der Goltz gewesen, der defensivere Vorstellungen als Schlieffen vertrat, wäre er Generalstabschef geworden wäre möglicherweise der Schlieffen-Plan grundsätzlich revidiert worden[27].

Moltke („der Jüngere“) blieb jedoch in der offensiven Konzeption Schlieffens, passte den Plan aber der veränderten strategischen Lage an. Der offensive rechte Flügel, der durch Belgien stoßen sollte, behielt zwar die im ursprünglichen Plan vorgesehene Stärke, zusätzliche Kräfte wurden aber dem defensiven linken Flügel zugeteilt. Entgegen Schlieffens Rat wurde vom Jahre 1909 ab das Kräfteverhältnis zwischen dem rechten und dem linken deutschen Flügel geändert. Im Plan des Grafen Schlieffen hatte dieses Verhältnis noch 7:1 betragen, nun wurde es auf 6:2 geändert. Des Weiteren wurde der ohnehin zu schwache rechte deutsche Heeresflügel während des Vormarsches 1914 noch weiter von Truppen entblößt, weil man sich – auch hier gegen die Planung Schlieffens – zu sehr von den Festungen aufhalten ließ, deren Belagerungen Truppen banden, und außerdem – angesichts des russischen Einmarsches in Ostpreußen – zur Stärkung der Ostfront vorzeitig zwei Korps abzog, ohne dass diese angefordert worden waren. Moltke ging – nach dem militärischen Wiedererstarken Russlands – in seiner Überarbeitung des Plans von einer möglicherweise zeitweilig notwendigen Aufgabe Ostpreußens aus, um ausreichend Truppen im Westen verwenden zu können. Einen Verlust Ostpreußens erst einmal hinzunehmen, erwies sich 1914 aber politisch als völlig unmöglich.[28] Moltke sah von einem Angriff auf die Niederlande ab, da er diese als „Luftröhre“ behalten wollte, um von dort im Falle eines längeren Krieges Nahrungsmittel zu importieren. Man glaubte im Großen Generalstab irrtümlich, dadurch den Kriegseintritt Großbritanniens vermeiden zu können. Zudem hätte die Eroberung und Besetzung der Niederlande die Abstellung weiterer Truppen erfordert. Die Verletzung der Neutralität Belgiens und Luxemburgs dagegen sah Moltke als ein notwendiges Übel an, weil der Raum zwischen den Vogesen und der belgisch-französischen Grenze für den Aufmarsch als zu eng galt.[29]

Die Planungen des Generalstabes gingen gemäß der vorherrschenden strategischen Doktrinen davon aus, weit nach Frankreich hinein vorzudringen und die französische Armee in einer großen Schlacht zu besiegen. Für einen solch tiefen Vorstoß benötigte das deutsche Heer aus logistischen Gründen allerdings eine breitere militärische Basis als es die deutsch-französische Grenze war. Diese Notwendigkeit sowie die beabsichtigte Umgehung der südlichen französischen Festungsgürtel waren der Grund für die Besetzung Belgiens, nach einem vorherigen Ultimatum. Nach Ansicht der deutschen Heeresleitung konnte der Krieg gegen Frankreich nur dann offensiv geführt werden, wenn Belgien besetzt werden würde.

Die Planungen Frankreichs

Die Stoßrichtung der durch Moltke modifizierten Planungen war Frankreich vermutlich bekannt[30] bzw. von zumindest einigen Generälen (Victor-Constant Michel, Joseph Gallieni, Charles Lanrezac) vorausgesehen oder vorausgeahnt worden.[31] Französische Planungen konzentrierten sich lange erst auf die Vertiefung der Verteidigungs- und Hinhalte-Doktrin in Form des verstärkten Festungsbaus, aber ebenso die Vertiefung der seit 1894 bestehenden Französisch-Russischen Allianz und die Forderung nach einem raschen russischen Angriff auf Deutschland im Falle eines Krieges.[32] 1911 erhielten die Franzosen tatsächlich die (geheim bleibende) russische Zusicherung, im Falle eines Krieges Deutschland binnen vierzehn Tagen anzugreifen[33]. Mit der Ernennung Joffres zum Generalstabschef und dem unter ihm entstandenen Plan XVII ging Frankreich von einer defensiven zu einer offensiven Militärdoktrin über: „Unter seiner Leitung gab man die für mehrere Dekaden verbindliche Maxime der Defensive auf und nahm einen Primat des uneingeschränkten Angriffs an.“[34] Mittel war nun kein begrenzter Gegenangriff mehr, sondern eine Offensive mit allen verfügbaren Kräften, um einen „lähmenden Präventivschlag“ auszuführen.[35] So würde im Konfliktfall eine französische Zurückhaltung in der Kriegserklärung den Gegner unter Zeitdruck setzen und ihn zum moralisch anrüchigen Losschlagen gegen Frankreich zwingen, wollte er nicht den russischen Angriff abwarten und damit den Zweifronten-Krieg riskieren. Ähnlich wie Schlieffen und Moltke wollte auch Joffre ursprünglich die Neutralität Belgiens sowie Luxemburgs verletzen, anders als in Deutschland wurde ihm dies von seiner Regierung aus politischen Gründen – d. h. mit Hinblick auf Großbritannien – aber untersagt[36][37].

Die Planungen Großbritanniens

Bereits vor dem Krieg hatte die Admiralität Großbritanniens den Plan entwickelt, im Kriegsfall Deutschland in einem globalen Wirtschaftskrieg in die Knie zu zwingen; vorgesehen war die Blockade der See- und Kommunikationswege, die Zensur der Unterseekabel und das Abschneiden des deutschen Kaiserreichs von den internationalen Finanzmärkten. Die britischen Planungen unter Lord Desart wurden aufgegeben, nachdem die US-Regierung davon erfahren und dagegen opponiert hatte, obwohl zuvor das britische Regierungskabinett 1912 den Plan der Admiralität gebilligt hatte.[38]

Der Schlieffen-Plan im Ersten Weltkrieg

Julikrise und Eskalation

In der Julikrise 1914 sollten sich die Grundannahmen des Schlieffen-Plans und seine unflexible offensive Ausrichtung zunächst nach Westen negativ auswirken. Da eine langsame russische Mobilmachung angenommen worden war und die Alternative eines Ostaufmarsches 1913 von den Militärs fallen gelassen wurde, sahen sich die Entscheidungsträger in Deutschland unter Zeitdruck, als Zar Nikolaus II. am 30. Juli 1914 die russische Mobilmachung anordnete. Zwar sollte das mobilisierte russische Heer nicht sofort Kampfhandlungen vollziehen, doch das Deutsche Reich sah sich nun gezwungen zu handeln. Wollte man den Schlieffen-Plan erfolgreich durchführen, musste man dem Heer unmittelbar den Marschbefehl erteilen, um nicht von einem bereits mobilisierten Russland angegriffen zu werden, während noch gegen Frankreich gekämpft wurde. Dies verhinderte endgültig eine diplomatische Lösung.

Als Kriegsplan des Generalstabs war der Schlieffen-Plan eine Folge des direkten Zusammenwirkens von militärischer Führung und Oberbefehlshaber Kaiser Wilhelm II. ohne Notwendigkeit einer Mitwirkung der Reichsregierung und des Reichskanzlers (siehe dazu auch Clausewitz und das Primat der Politik). Der Chef des Großen Generalstabs hatte seit 1871 Immediatrecht beim Kaiser (Recht zum jederzeitigen Vortrag). Vor 1890 hatte es eine Fülle von militärischen Planungen gegeben, die aus der Feder des älteren Moltke stammten und beispielsweise einen Offensivkrieg im Osten vorsahen bei gleichzeitiger strategischer Defensive im Westen („Großer Ostaufmarsch“). Dies wurde ab 1913 auf Anweisung des jüngeren Moltke nicht mehr weiterverfolgt,[39] hätte aber 1914 einen begrenzten regionalen Krieg im Osten ermöglicht. Somit war der Schlieffen-Plan 1914 der einzige deutsche Aufmarschplan; er passte aber in keiner Weise zum politischen Szenario. Hervorzuheben ist, dass Schlieffen und sein Nachfolger Moltke aus rein taktischen Erwägungen bereit waren, die Neutralität Belgiens und Luxemburgs zu verletzen. Die Verletzung der belgischen Neutralität, die von den europäischen Großmächten (u. a. auch von Preußen) 1830/39 garantiert worden war, implizierte das Risiko eines Kriegseintrittes Englands. Die Entscheidung der Militärs ist von den Reichskanzlern Bülow und Bethmann Hollweg zu keinem Zeitpunkt problematisiert oder verhindert worden.

Anfangserfolge und Scheitern des Plans

In der Praxis schlug der Plan fehl. Nach einer Reihe erfolgreicher Schlachten auf dem Vormarsch scheiterte die deutsche Westoffensive und damit der Schlieffen-Plan insgesamt in der Schlacht an der Marne. Unvorhergesehen war zuvor die russische Armee schneller als angenommen in Ostpreußen einmarschiert. Dadurch sah sich das Deutsche Reich zu Beginn des Krieges in großer Bedrängnis, so dass Moltke zwei Armeekorps nach Osten beorderte, die in der Schlacht an der Marne dann nicht mehr zur Verfügung standen.

Dazu verliefen die Grenzschlachten für deutsche Truppen wider Erwarten so erfolgreich, dass die ins Elsaß einmarschierenden Franzosen zwar weit zurückgeworfen wurden, aber ihre Verbände gerade dadurch noch für Verlegungen ins Landesinnere und damit in der Schlacht an der Marne zur Verfügung standen. Schlieffen selbst hatte den Franzosen gestatten wollen, in Deutschland etwas Raum zu gewinnen um ihre Truppen so festzubinden, Moltke jedoch gab der 6. und 7. deutschen Armee unter dem bayerischen Kronprinzen Rupprecht – auch durch unklare Generalstabsanweisungen – im Prinzip freie Hand über ihr Vorgehen selbst zu entscheiden, was diese in Ausnutzung ihrer Erfolge offensiv auslegten. Moltke verzichtete nach der erfolgreichen Abwehr französischer Großangriffe darauf, nun freie Kräfte des linken Flügels wie eigentlich vorgesehen und umsetzungsfähig vorbereitet per Eisenbahn zum rechten Flügel zu verlegen und ließ den bayerischen Kronprinzen merkwürdigerweise mit seinen Truppen stattdessen ergebnislos gegen den starken französischen Festungsgürtel vorgehen,- genau dies zu vermeiden war Grund für die Verletzung der Neutralität Belgiens gewesen[40].

Die großen Anfangserfolge ließen im deutschen Hauptquartier den Eindruck entstehen, der Krieg sei bereits gewonnen. Die schnelle Eroberung des Eisenbahnknotenpunktes Lüttich war gelungen, die Versorgung der vormarschierenden deutschen Truppen per Eisenbahn war damit anfänglich gesichert. Franzosen und Briten hatten die Stärke des rechten deutschen Flügels deutlich unterschätzt, die deutsche Armee setzte jedoch Reservekorps von Anfang an als vollwertige Einheiten ein und konnte so eine nicht erwartete Überlegenheit sicherstellen und für ihr stürmisches Vordringen nutzen. Briten und Franzosen mussten sich weit zurückziehen, ohne einen Haltepunkt zu finden, immer verfolgt von den vorstürmenden deutschen Verbänden. Die Entente unterlag in den Schlachten von Mons, Le Cateau und St. Quentin, Gegenangriffe verzögerten den deutschen Vormarsch lediglich und scheiterten. Die Belgier verschanzten sich in der Festung Antwerpen. Moltke selbst schloss sich einerseits dem überbordenden Optimismus an und entsandte andererseits zwei Armeekorps, die er mittlerweile für entbehrlich hielt, ins hartbedrängte Ostpreußen, obgleich sie von dort gar nicht angefordert worden waren (und auch zu spät eintrafen, um bei der erfolgreichen Abwehr der Russen zu helfen). Franzosen und Briten mussten sich unter schweren Verlusten hunderte Kilometer zurückziehen. Der Schlieffen-Plan schien zu funktionieren.

Der gegnerische Rückzug erfolgte aber in guter Ordnung und bei Verstärkung und Rückverlegung der zuvor gegen den Kronprinzen eingesetzten Kräfte, die anfängliche zahlenmäßige deutsche Überlegenheit schwand. Größere Verbände zu umfassen gelang nicht. Die Deutschen mussten weitere Truppen zur Belagerung von Antwerpen abstellen. Der Vormarsch wurde logistisch deutlich schwieriger, Moltkes Optimismus wandelte sich angesichts der weiterhin ungeschlagenen gegnerischen Truppen in Pessimismus. Den Franzosen gelang eine Neuformierung ihrer Truppen vor Paris, die sie für eine Gegenoffensive nutzen konnten. Die Schlacht an der Marne begann.

Auf dem entscheidenden rechten Flügel brach Moltke durch seinen Emissär Richard Hentsch aus Furcht vor einem französischen Gegenstoß in eine Lücke zwischen der weiterhin erfolgreich angreifenden 1. Armee unter Alexander von Kluck und der 2. Armee unter Karl von Bülow die Schlacht ab und zog sich auf eine Verteidigungslinie an der Aisne zurück. Der Kommandeur von Paris, Joseph Gallieni, und Joseph Maunoury waren im Begriff gewesen die entstandenen Lücken mit der neu zusammengefassten 6. Armee weiter zu nutzen und in sie vorzustoßen, was Moltke stark beunruhigt hatte. Den britischen Expeditionsstreitkräften war befohlen worden in enger Abstimmung mit den Franzosen zu kämpfen und auch sie kundeten die Lücken aus. Inwieweit Moltke und Hentsch mit dem Rückzugsbefehl die deutsche Armee vor einer katastrophalen Niederlage durch Umfassung bewahrten oder vielmehr die schwer angeschlagene französische Armee vor dem Zusammenbruch, lässt sich bis heute „nicht mit Sicherheit sagen“.[41] Beide Parteien hatten ihre Verbände überlastet und litten unter Munitionsmangel, ihre Informationslage war unklar. Die Größe der deutschen Lücke war den Franzosen offenbar unbekannt. Die von Umfassung bedrohte deutsche 1. Armee kämpfte in ihren Gefechten noch erfolgreich, die Franzosen – darunter Joffres Stabschef Berthelot – überlegten ob ein weiterer Rückzug an die Seine notwendig wäre oder nicht. Möglicherweise – so die spätere Einschätzung Wilhelm Groeners – hätte die 2. Armee Bülows den Gegner im Rücken fassen und gegen die 1. Armee drängen können. Aber auch ein weiterer deutscher Sieg an der Marne hätte nicht notwendigerweise den Feldzug im Westen entschieden. Denkbar erscheint – der französische Oberbefehlshaber Joffre zeigte keinerlei Anzeichen für eine moralische Krise –, dass die französische Armee auch nach einer erneuten Niederlage ihre innere Ordnung behalten hätte und die Frontlinie einfach nur 50 bis 60 km weiter südlich im Stellungskrieg erstarrt wäre. Der Vorteil anfänglicher numerischer Überlegenheit des rechten Flügels gegenüber den Gegnern war durch französische Verlegungen verlorengegangen, logistisch waren die Schwierigkeiten des Bewegungskrieges kaum noch lösbar, ein weiterer Vormarsch hätte die Deutschen endgültig zu weit von ihren Eisenbahnendpunkten fortgebracht, wohingegen Briten und Franzosen das französische Eisenbahnnetz für Verschiebungen nutzen konnten.[42]

Der durch Moltke überarbeitete Schlieffen-Plan war gescheitert. Moltke brach angesichts dessen psychisch unter der Überlastung zusammen und wurde faktisch, bald auch offiziell, durch Erich von Falkenhayn ersetzt. Französische Gegenangriffe gegen die deutsche Rückzugslinie wurden in der Schlacht an der Aisne abgewiesen, die Front erstarrte im Stellungskrieg.

Überspannung der Kräfte

Vom militärischen Standpunkt aus überspannte der Plan die deutschen Kräfte:

  • Die Annahme, Frankreich – wie 1870 – innerhalb weniger Wochen schlagen zu können, berücksichtigte weder die Tatsache, dass es sich seinerzeit um eine sehr günstige Konstellation gehandelt hatte, noch die neueren waffentechnischen Entwicklungen, die den Verteidiger in einen Vorteil setzten und die schon seit dem Russisch-Japanischen Krieg 1905 abzusehen waren.
  • Selbst 1870 hatte es nach dem Sieg bei Sedan drei Monate gedauert, Frankreich, das damals allein stand, zur Kapitulation zu bewegen. Während dieses Zeitraums waren die deutschen Truppen vor Ort gebunden. Obwohl die Annexion Elsaß-Lothringens die Wegstrecke von der deutschen Grenze nach Paris verkürzt und die kriegswirtschaftlich bedeutende Schwerindustrie Frankreichs geschwächt hatte, gab es keinen Grund anzunehmen, dass ein von Großbritannien und Russland unterstütztes Frankreich diesmal schneller kapitulieren würde.
  • Seit 1897 wurde die Flotte gegenüber dem Heer bei der Zuteilung von Mitteln bevorzugt – u. a. auch gegen den Protest Schlieffens. Unter diesen Umständen war ein schneller Sieg unrealistisch.
  • Der deutsche Generalstab glaubte, Russland benötige sechs bis acht Wochen zur Mobilisierung. Die Möglichkeit, dass dies schneller geschehen könnte, war niemals ernsthaft diskutiert worden.
  • Bereits das Originalkonzept des Plans von Schlieffen konnte die logistischen Probleme, die aus dem vorgesehenen konzentrierten und rapiden Vormarsch von etwa 30 Armeekorps auf engem Raum insbesondere auf dem rechten Angriffsflügel entstanden, letztlich nicht befriedigend lösen.

Basil Liddell Hart und Bernard Montgomery sahen den Hauptfehler des Schlieffen-Plans in der nicht ausreichend berücksichtigten Kapazitätsvergrößerung des Transportwesens in den Jahrzehnten vor dem Krieg:

„Der Plan hätte vielleicht in die napoleonische Zeit gepasst, aber jetzt seien die Franzosen in der Lage gewesen, Truppen mit der Eisenbahn entlang der Sehne des ‚Sichelschwungs‘ hinter der Front zu verschieben, und deshalb habe er in moderner Zeit nur geringe Aussichten auf Erfolg gehabt. 1914 versagte der Schlieffen-Plan aus logistischen Gründen. Der Vorstoß deutscher Infanterie und bespannter Verbände wurde durch zerstörte Brücken und Eisenbahnlinien aufgehalten, während die Franzosen auf der Eisenbahn schneller waren.“[43]

Planungsähnlichkeiten im Zweiten Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg plante das Oberkommando des Heeres (OKH) eine Operation, die dem Schlieffen-Plan des Ersten Weltkriegs ähnlich war. Der Plan verfolgte das Ziel, den Alliierten mittels eines schnellen Angriffs durch Belgien in die Flanke zu fallen. Dabei sollten die gegnerischen Heere getrennt und zurückgetrieben, aber nicht vollständig vernichtet werden. Nach dem Mechelen-Zwischenfall am 10. Januar 1940 wurde dieser Plan aufgegeben; Hitler übernahm den von Erich von Manstein entwickelten Sichelschnittplan (Angriffsschwerpunkt in den Ardennen), der im Westfeldzug 1940 erfolgreich realisiert werden konnte.

Quellenproblematik und Rezeptionsgeschichte

Bewertung des Schlieffen-Plans nach dem Ersten Weltkrieg

Der Schlieffen-Plan wurde nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg in Kreisen hochrangiger Militärführer des kaiserlichen Deutschlands affirmativ besprochen und in diesem Zusammenhang als Faksimile (zweier offenbar leicht differierender Versionen) in Auszügen veröffentlicht.[44]

Ausgehend davon, dass der Plan vom jüngeren Moltke offensichtlich verändert worden war, wurde – so etwa durch Wilhelm Groener – behauptet, diese Abänderungen seien für die Niederlage verantwortlich gewesen, während der ursprüngliche Plan, wäre er denn nur korrekt umgesetzt worden, funktioniert hätte.[45] Die damalige Auseinandersetzung konzentrierte sich auf die angeblich versäumte Sicherstellung des Sieges durch Moltke und das so verursachte militärische Scheitern Deutschlands.

Weiteres Kennzeichen dieser Diskussion war, dass Schlieffens Denkschrift zu diesem Zeitpunkt nicht vollständig veröffentlicht worden war und im Reichsarchiv (das das preußische Heeresarchiv beherbergte) gemeinsam mit weiteren Dokumenten (Mobilisierungs- und Aufmarschpläne, Aufzeichnungen über Kriegsspiele, Aufstellungen, Befehle) faktisch unter Geheimhaltung verblieb, so dass nur wenige, ausgewählte Personen Zugriff auf die Denkschrift selbst hatten.[46]

Entdeckung der Denkschrift und ihre Bewertung nach dem Zweiten Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg wurde das 1936 gegründete Heeresarchiv Potsdam (in das die militärischen Akten vom Reichsarchiv überführt worden waren) durch einen Luftangriff schwer getroffen, unter den weitgehend zerstörten Beständen befanden sich auch die Bestände der preußischen Armee mitsamt Akten des Großen Generalstabes. Seither ist die Quellenlage über die militärischen Planungen Deutschlands vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges sehr schlecht und erschwert eine Rekonstruktion deutscher Strategie generell. Zerstört wurde dabei vermutlich auch das Original der Denkschrift.[46]

In den 1950er Jahren entdeckte Gerhard Ritter im Nachlass des Grafen Schlieffen zwei maschinengeschriebene Abschriften der Denkschrift, mitsamt nachträglich vom Original übertragenen Randbemerkungen Moltkes.[46]

Ritter bewertete den Plan (und die seiner Auffassung nach darauf aufbauenden Planungen Moltkes) als militärisch überoptimistisch und politisch folgenblind. Der Primat eines aggressiven militärischen Automatismus unter Einbezug der Verletzung belgischer Neutralität habe eine fatale Eskalation blitzschnell vollzogen und damit den Ersten Weltkrieg in seiner bekannten und für Deutschland verheerenden Form verursacht.[47] Diese Deutung des Plans wurde in der Geschichtsschreibung konstitutiv.

Zuber-Kontroverse und Moltke-Plan

Ab 1999 wurden vom Historiker und pensionierten US-Major Terence Zuber an dieser Deutung massive Zweifel angemeldet:[48][49] Der Schlieffen-Plan sei gar kein konkreter „Plan“ gewesen, sondern eben nur eine Denkschrift, die gegenüber dem Kriegsministerium instrumentell dazu angelegt gewesen sei, die Notwendigkeit einer Verstärkung der deutschen Heere durch Aufstellung zusätzlicher Truppen zu unterfüttern.[50] Sie sei insofern nicht Ausdruck einer planerischen Doktrin, sondern als interner und intellektueller Beitrag zu einer damals offenen Meinungsfindung zu verstehen. Belegt werde das u. a. dadurch, dass in der Denkschrift in bedeutendem Umfang Divisionen aufgeführt worden seien, die es tatsächlich gar nicht gegeben habe[51] und deren Einsatz insofern ebenso fiktiv gewesen sei, wie es der gesamte Plan sein müsse. Die tatsächlichen Planungen Schlieffens – ablesbar an seinen Generalstabsübungen – seien eher defensiv orientiert gewesen.[52] Andersartige Darstellungen in den zwanziger Jahren seien ein nachgeschobener Mythos gescheiterter Militärführer und hätten einen stark exkulpatorischen Charakter, da sie die Schuld an der Niederlage dem bereits verstorbenen Moltke und seinen Mitarbeitern zuwiesen.[50]

Diese Darstellung fand insgesamt keine Unterstützung.[53] Trotz schwieriger Quellenlage lasse sich die Denkschrift als Ausdruck planerischen Denkens verstehen, das Eingang in Aufmarschpläne und Strategie Deutschlands im Ersten Weltkrieg gefunden habe.[54]

Zugestanden wurde allerdings, dass die Denkschrift kein Rohplan für eine Eroberung Frankreichs gewesen sein könne, sondern Teil eines Strategiefindungsprozesses gewesen sein müsse und insofern nicht – wie in der Literatur seit Gerhard Ritter oft verstanden – als weitgehend identisch mit den Planungen Deutschlands im Ersten Weltkrieg gelten könne. Sie sei aber auch nicht wie von Zuber als beliebiges Gedankenspiel zu verstehen, sondern gebe durchaus strategische Vorstellungen wieder, die Eingang in die tatsächlichen – aufgrund der Quellenlage jedoch nur schwer zu rekonstruierenden – Planungen gefunden hätten.

Annika Mombauer schlug darum im Zusammenhang der Problematik um die Denkschrift als Ausdruck der Planungen Deutschlands im Ersten Weltkrieg vor, für die tatsächlichen Planungen unter Generalstabschef Moltke und das 1914 gewählte Vorgehen Deutschlands den Begriff „Moltke-Plan“ zu verwenden.[55]

Siehe auch

Literatur

  • Hans Ehlert, Michael Epkenhans, Gerhard P. Groß (Hrsg.): Der Schlieffenplan. Analysen und Dokumente. Schoeningh, Paderborn 2006, ISBN 3-506-75629-X.
  • David Fromkin: Europas letzter Sommer. Blessing, München 2005, ISBN 3-89667-183-9.
  • Stig Förster: Der deutsche Generalstab und die Illusion des kurzen Krieges, 1871–1914. Metakritik eines Mythos. In: MGM. Band 54, 1995, S. 61–95.
  • Sebastian Haffner: Die sieben Todsünden des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg. Bergisch Gladbach, Lübbe-Verlag 1964/1981/2001.
  • Sebastian Haffner: Das Wunder an der Marne – Rekonstruktion der Entscheidungsschlacht des Ersten Weltkriegs. Lübbe-Verlag, Bergisch Gladbach 1982, ISBN 3-7857-0314-7.
  • Peter Haric: Die Wurzeln der Niederlage: Stand oder Profession? Zur Institutionen-, Sozial- und Ideengeschichte der preußisch-deutschen Armee 1740–1914. Berlin 2005.
  • John Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie, Rowohlt, Reinbek 2001, ISBN 3-499-61194-5.
  • Erich von Manstein: Verlorene Siege, Erinnerungen 1939–1944. 12. Auflage. Verlag Bernard & Graefe, 1991, S. 67–171 (Der Westfeldzug 1940 in der „Nachfolge“ Schlieffens).
  • Annika Mombauer: Helmuth von Moltke and the Origins of the First World War. Cambridge University Press, 2001.
  • Annika Mombauer: Of War Plans and War Guilt. The Debate Surrounding the Schlieffen Plan. In: Journal of Strategic Studies. 28/2005, S. 857–885.
  • Peter Rassow: Der Plan des Feldmarschalls Grafen Moltke für den Zweifrontenkrieg (1871–1890). In: Hermann Aubin, Gisbert Beyerhaus, Joseph Vogt (Hrsg.): Breslauer historische Forschungen. Heft 1, Verlag Priebatsch's Buchhandlung, Breslau 1936.
  • Gerhard Ritter: Der Schlieffenplan. Kritik eines Mythos. Mit erstmaliger Veröffentlichung der Texte und 6 Kartenskizzen. Verlag R. Oldenbourg, München 1956.
  • Bernd F. Schulte: Die deutsche Armee: 1900–1914; zwischen Beharren und Verändern. Droste, Düsseldorf 1977, ISBN 3-7700-0451-5.
  • Mark R. Stoneman: Wilhelm Groener, Officering, and the Schlieffen Plan. Dissertation. Georgetown University, 2006.
  • Barbara Tuchman: August 1914. 2. Auflage. Verlag Fischer, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-596-15395-6.
  • Jehuda Wallach: Das Dogma der Vernichtungsschlacht. dtv, München 1970.
  • Terence Zuber: Inventing the Schlieffen Plan. German War Planning 1871–1914. Oxford Univ. Press, Oxford u. a. 2002, ISBN 0-19-925016-2.

Weblinks

Commons: Schlieffen Plan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Münkler, Herfried: Der Große Krieg : die Welt 1914 bis 1918. 6. Auflage. Rowohlt-Berlin-Verl, Berlin 2014, ISBN 978-3-87134-720-7, S. 83 f.
  2. David Stevenson: 1914–1918. Der Erste Weltkrieg. Albatros-Verlag, Mannheim 2010, S. 65.
  3. John C.G. Röhl: Wilhelm II. 3 Bände, 1993–2008; Band II, S. 388/89.
  4. Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz (Hrsg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Paderborn 2009, ISBN 978-3-506-73913-1, S. 352.
  5. Fritz Fischer: Krieg der Illusionen. Die Deutsche Politik von 1911–1914. 2. Auflage. Düsseldorf 1970, ISBN 3-7700-0913-4, S. 565.
  6. Henry A. Kissinger: Die Vernunft der Nationen. Siedler, Berlin 1998, ISBN 3-88680-486-0, S. 219.
  7. Terence Zuber: Inventing the Schlieffen Plan. German War Planning 1871–1914. Oxford Univ. Press, Oxford u. a. 2002, ISBN 0-19-925016-2, S. 57 ff.
  8. Wolfgang J. Mommsen: Grossmachtstellung und Weltpolitik. Ullstein, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-548-33169-6, S. 94.
  9. Holger H. Herwig: The Marne. Random House, New York 2009, ISBN 978-1-4000-6671-1, S. 33 f.
  10. Sebastian Haffner: Von Bismarck zu Hitler: Ein Rückblick. Knaur, 2001, ISBN 3-426-77589-1, S. 121 f.
  11. Richard F. Hamilton, Holger H. Herwig: War Planning 1914. Cambridge University Press, New York 2009, ISBN 978-0-521-11096-9, S. 48.
  12. Friedrich Kießling: Gegen den „großen“ Krieg? Entspannung in den Internationalen Beziehungen 1911-1914. (=Studien Zur Internationalen Geschichte, Band 12), Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2002, S. 157 (Fußnote 33)
  13. Fritz Fischer: Krieg der Illusionen. Die Deutsche Politik von 1911–1914. 2. Auflage. Droste, Düsseldorf 1970, ISBN 3-7700-0913-4, S. 241.
  14. Robert Foley: Alfred Von Schlieffen's Military Writings. Frank Cass, New York 2002, ISBN 0-415-40862-8, S. 13 f.
  15. Robert Foley: Alfred Von Schlieffen's Military Writings. Frank Cass, New York 2002, ISBN 0-415-40862-8, S. 61 f.
  16. Wolfgang J. Mommsen: Grossmachtstellung und Weltpolitik. Ullstein, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-548-33169-6, S. 168.
  17. Wolfgang J. Mommsen: Grossmachtstellung und Weltpolitik. Ullstein, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-548-33169-6, S. 170.
  18. Gerhard Ritter: Der Schlieffenplan. Kritik eines Mythos. Mit erstmaliger Veröffentlichung der Texte und 6 Kartenskizzen. Verlag R. Oldenbourg, München 1956, S. 141 ff.
  19. Wörterbuch zur Deutschen Militärgeschichte. Militärverlag der DDR, Berlin 1985.
  20. Wladimir Petrowitsch Potjomkin: Geschichte der Diplomatie. Zweiter Band. Die Diplomatie der Neuzeit (1872–1919). SWA-Verlag, Berlin 1948, S. 259.
  21. John Keegan: Der Erste Weltkrieg. Eine europäische Tragödie. 2. Auflage. Reinbek bei Hamburg 2003, ISBN 3-499-61194-5, S. 60.
  22. Gerhard Ritter: Der Schlieffenplan. Kritik eines Mythos. Mit erstmaliger Veröffentlichung der Texte und 6 Kartenskizzen. Verlag R. Oldenbourg, München 1956, S. 153, 192.
  23. a b Gordon Craig: Deutsche Geschichte 1866–1945. Vom Norddeutschen Bund bis zum Ende des Dritten Reiches. München 1999, ISBN 3-406-42106-7, S. 345.
  24. Sebastian Haffner: Die Sieben Todsünden des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg.
  25. Sebastian Haffner: Von Bismarck zu Hitler: Ein Rückblick. Knaur, 2001, ISBN 3-426-77589-1, S. 120.
  26. Terence Zuber: The Real German War Plan, 1904–1914. The History Press, Stroud 2011, ISBN 978-0-7524-5664-5, S. 178.
  27. Herfried Münkler: Kriegssplitter : Die Evolution der Gewalt im 20. und 21. Jahrhundert. Rowohlt Berlin, 2015, ISBN 978-3-87134-816-7, S. 45.
  28. Münkler, Herfried: Der Große Krieg : die Welt 1914 bis 1918. 6. Auflage. Rowohlt-Berlin-Verl, Berlin 2014, ISBN 978-3-87134-720-7, S. 83 ff.
  29. Annika Mombauer: Der Moltkeplan: Modikfikation des Schlieffenplans bei gleichen Zielen? In: Hans Ehlert, Michael Epkenhans, Gerhard P. Groß (Hrsg.): Der Schlieffenplan. Analysen und Dokumente. Schoeningh, Paderborn 2006, ISBN 3-506-75629-X, S. 85 f.
    Gerhard Ritter: Der Schlieffenplan. Kritik eines Mythos. Mit erstmaliger Veröffentlichung der Texte und 6 Kartenskizzen. Verlag R. Oldenbourg, München 1956, S. 81.
  30. David Stevenson: 1914–1918. Der Erste Weltkrieg. Albatros-Verlag, Mannheim 2010, S. 70.
  31. Liddell Hart: Foch – Der Feldherr der Entente. S. 46f., 52f., 56f. Vorhut-Verlag Otto Schlegel, Berlin 1938.
  32. Stefan Schmidt: Frankreichs Außenpolitik in der Julikrise 1914. Ein Beitrag zur Geschichte des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges (= Pariser Historische Studien. Band 90). Oldenbourg, München 2009, ISBN 978-3-486-59016-6, S. 107, 361.
  33. David Stevenson: 1914–1918. Der Erste Weltkrieg. Albatros-Verlag, Mannheim 2010, S. 34
  34. Stefan Schmidt: Frankreichs Außenpolitik in der Julikrise 1914. Ein Beitrag zur Geschichte des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges (= Pariser Historische Studien. Band 90). Oldenbourg, München 2009, ISBN 978-3-486-59016-6, S. 105.
  35. David Stevenson: 1914–1918. Der Erste Weltkrieg. Albatros-Verlag, Mannheim 2010, S. 71.
  36. David Stevenson: 1914–1918. Der Erste Weltkrieg. Albatros-Verlag, Mannheim 2010, S. 70.
  37. Afflerbach, Holger: Auf Messers Schneide : wie das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg verlor. Sonderausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung Auflage. Bonn 2018, ISBN 978-3-7425-0345-9, S. 25; 57.
  38. Stephen Kotkin: Stalin. Paradoxes of Power, 1878–1928. Pinguin, New York 2014, ISBN 978-0-14-102794-4, S. 146.
  39. Sebastian Haffner: Von Bismarck zu Hitler. Knaur, München 1987, ISBN 3-426-77589-1, S. 120.
  40. Afflerbach, Holger: Auf Messers Schneide : wie das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg verlor. Sonderausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung Auflage. Bonn 2018, ISBN 978-3-7425-0345-9, S. 58 f.
  41. Herfried Münkler: Der große Krieg. Die Welt 1914–1918. Rowohlt, Berlin 2014, S. 179.
  42. Afflerbach, Holger: Auf Messers Schneide : wie das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg verlor. Sonderausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung Auflage. Bonn 2018, ISBN 978-3-7425-0345-9, S. 70 ff.
  43. Zit. nach: Bernard Montgomery: Kriegsgeschichte. Frechen o. J., ISBN 3-933366-16-X, S. 463.
  44. vgl. bei Gerhard P. Groß: There was a Schlieffen Plan. In: Hans Ehlert, Michael Epkenhans, Gerhard P. Groß, Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Der Schlieffenplan. Analysen und Dokumente. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2006, S. 125.
  45. Mark Stoneman, Wilhelm Groener: Officering, and the Schlieffen Plan. Dissertationsschrift. Georgetown University, 2006, S. 106 f.
  46. a b c Gerhard P. Groß: There was a Schlieffen Plan. In: Hans Ehlert, Michael Epkenhans, Gerhard P. Groß, Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Der Schlieffenplan. Analysen und Dokumente. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2006, S. 126.
  47. Gerhard Ritter: Der Schlieffenplan. Kritik eines Mythos. Mit erstmaliger Veröffentlichung der Texte und 6 Kartenskizzen. Verlag R. Oldenbourg, München 1956, S. 94 ff.
  48. Terence Zuber: The Schlieffen Plan reconsidered. In: War in History. Ausgabe 6, 1999, S. 262–305.
  49. Terence Zuber: Inventing the Schlieffen Plan. German War Planning 1871–1914. Oxford Univ. Press, Oxford u. a. 2002.
  50. a b Terence Zuber: Der Mythos vom Schlieffenplan. In: Hans Ehlert, Michael Epkenhans, Gerhard P. Groß, Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Der Schlieffenplan. Analysen und Dokumente. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2006, S. 46 f.
  51. Terence Zuber: Der Mythos vom Schlieffenplan. In: Hans Ehlert, Michael Epkenhans, Gerhard P. Groß, Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Der Schlieffenplan. Analysen und Dokumente. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2006, S. 56 f.
  52. Terence Zuber: Der Mythos vom Schlieffenplan. In: Hans Ehlert, Michael Epkenhans, Gerhard P. Groß, Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Der Schlieffenplan. Analysen und Dokumente. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2006, S. 49–56 f.
  53. siehe auch die Beiträge von A. Mombauer, R. T. Foley und Gerhard P. Groß in: Hans Ehlert, Michael Epkenhans, Gerhard P. Groß, Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Der Schlieffenplan. Analysen und Dokumente. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2006, S. 126.
  54. Gerhard P. Groß: There was a Schlieffen Plan. In: Hans Ehlert, Michael Epkenhans, Gerhard P. Groß, Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Der Schlieffenplan. Analysen und Dokumente. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2006, S. 117–161, 160.
  55. Annika Mombauer: Der Moltke-Plan: Modifikation des Schlieffenplans bei gleichen Zielen? In: Hans Ehlert, Michael Epkenhans, Gerhard P. Gross (Hrsg.): Der Schlieffenplan: Analyse und Dokumente. F. Schöningh, Paderborn 2006, S. 79.