Sebastian Haffner

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Sebastian Haffner (* 27. Dezember 1907 in Berlin; † 2. Januar 1999 ebenda; eigentlich Raimund Werner Martin Pretzel[1]) war ein deutsch-britischer Journalist, Publizist und Schriftsteller.

Haffner, der promovierter Jurist war, wandte sich in den 1930er Jahren dem Journalismus zu. Während des Zweiten Weltkriegs begann er als Exilant in Großbritannien, für die Zeitung Observer zu schreiben, für die er in den 1950er Jahren als Korrespondent nach Deutschland zurückkehrte. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er als Kolumnist für die Zeitschrift Stern sowie als Verfasser einer Reihe von biografischen und zeitgeschichtlichen Büchern, die sich größtenteils mit der deutschen und europäischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts befassten, bekannt. Insbesondere seine Schriften über Adolf Hitler und den Nationalsozialismus haben bleibende Beachtung gefunden.

Leben und Wirken

Frühe Jahre

Geboren wurde Sebastian Haffner als Raimund Pretzel in Berlin-Moabit. Sein Vater, Carl Pretzel, war ein angesehener Berliner Reformpädagoge und Schuldirektor und in der Weimarer Republik Beamter im preußischen Kultusministerium. Der Germanist Ulrich Pretzel war einer der Brüder Haffners. Die Familie lebte ab 1914 in Prenzlauer Berg, im Rektorenhaus der Volksschule an der Prenzlauer Allee. Haffners Vater war damals Direktor der Volksschule. Auch Sebastian Haffner wurde dort eingeschult.[2]

Nach der Volksschule besuchte Haffner das Königstädtische Gymnasium am Berliner Alexanderplatz. Dort waren viele seiner Klassenkameraden jüdische Deutsche, begabte Söhne von Geschäftsleuten. Unter ihnen, sagte Haffner später, sei er „ziemlich links“ eingestellt gewesen. Unter den jüdischen Mitschülern fand er Freunde und Geistesverwandte. Seine Lehre aus dem Besuch dieser Schule war: „Die Juden sind das bessere, das intellektuelle und kultivierte Deutschland.“[3] Kurzzeitig war auch Horst Wessel ein Mitschüler an diesem Gymnasium.[4] Anlässlich einer Versetzung seines Vaters im Jahr 1924 wechselte Haffner an das Schillergymnasium in Lichterfelde. Dort waren viele Klassenkameraden Söhne von Militärs, die sowohl die Nationalsozialisten als auch die Weimarer Republik ablehnten. Hier sei er „rechts“ geworden, merkte Haffner im Rückblick an, und fügte hinzu: „Mein ganzes Leben ist bestimmt gewesen von meinen Erfahrungen auf diesen beiden Schulen.“[4][5]

Juristische Ausbildung

Nach dem Abitur begann Haffner, Rechtswissenschaften zu studieren. Er tat dies trotz seiner literarischen Neigungen. Der Rat seines Vaters gab den Ausschlag für diese Studienwahl.[6] Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 entschied sich Haffner gegen die juristische Laufbahn, da der Rechtsstaat (nicht nur für ihn) mit der Errichtung der NS-Diktatur gestorben sei. Sein Jurastudium schloss Haffner seinen Eltern zuliebe aber noch ab.

In seinen Jugenderinnerungen beschrieb Haffner seine Erlebnisse am Preußischen Kammergericht in Berlin in den ersten Monaten des Hitler-Regimes als die Schlüsselerfahrung, die ihn zu dieser Entscheidung bewog: Während er sich in Berlin auf das Assessorexamen vorbereitete, wurde Haffner unter anderem Zeuge, wie jüdische Juristen von SA-Trupps aus dem Kammergericht geworfen wurden und wie „in Ehren ergraute Richter“ sich aus Sorge, ihre Pensionsansprüche zu verlieren, den unsubstantiierten Urteilen von beinahe noch jugendlichen nationalsozialistischen Nachwuchsjuristen anschlossen. Als Zeitzeuge der Vorgänge im „Dritten Reich“ beobachtete er unter anderem die Kehrseite des vom NS-Staat stark instrumentalisierten Gruppenzusammenhalts.

Aufenthalt im Referendarlager Jüterbog

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Der preußische Justizminister Hanns Kerrl (Mitte) beim Referendarlager-Besuch, Jüterbog. Links neben ihm der Lagerleiter SA-Obersturmbannführer Oberstaatsanwalt Christian Spieler[7] und dessen Stellvertreter, SA-Sturmführer Heesch.[8] Paragraphenzeichen, das Symbol der Justiz „§“, am Galgen aufgehängt (1933).

Im Herbst 1933 musste er als angehender Jurist (Referendar) an einer „weltanschaulichen“ Schulung und zudem an einer militärischen Ausbildung im Referendarlager Jüterbog teilnehmen.[9][10]

Als Haffner im Frühsommer 1933 per Zeitungsmeldung von diesem neu eröffneten Gemeinschaftslager für Juristen erfuhr, überkam ihn ein Tobsuchtsanfall.[11] Seine Befürchtungen waren berechtigt, denn eine vergleichbare Einrichtung gab es für Juranachwuchs zuvor nicht. Selbst aus der vage gehaltenen Gründungsverordnung vom 26. Juni 1933 hätte sich die dort zu erwartende Praxis nicht erschlossen. Besonders durch seine in großer Zahl verkaufte und erst im Jahr 2000 postum erschienene Geschichte eines Deutschen: Die Erinnerungen 1914–1933., welche 2002 um diesen zuvor verschollenen Teil der Geschichte ergänzt wurde,[12][9] erlangte das Lager größeren Bekanntheitsgrad.

Das Lager wurde zuvor von der Reichswehr genutzt. Haffner zufolge vereinigte es später, auf den Punkt gebracht, Elemente des ganzen „Dritten Reichs“, und er schrieb dies, wie auch viele andere Aspekte des NS-Staates, bereits 1939 im Manuskript zu seinem Buch nieder. Die NS-Schulungseinrichtung erhielt später den Namen Gemeinschaftslager Hanns Kerrl. Der preußische Landtagspräsident und Justizminister Hanns Kerrl führte im Jahr der Lagergründung ein System von NS-Indoktrination für preußische Jurareferendare ein. Der 60 Kilometer von Berlin entfernt gelegenen Einrichtung in der Märkischen Heide war aber nicht der Erfolg beschieden, den ihre Initiatoren und Förderer erhofften. Die Stoßrichtung – eine „Auslese“ einer künftigen Funktionselite mittels eines „Lagerzeugnisses“ zu erzielen – ging ins Leere. Eine beträchtliche Wirkung erreichte jedoch die mit großem Aufwand betriebene Pressearbeit des Reichsjustizministerium. Trotz seines mehrfach geänderten Schulungskonzeptes ist die Bedeutung des Jüterboger Lagers für Rechtsdenken und Rechtspraxis im NS-Staat als relativ gering anzusehen. Im Prozess der NS-Erziehungsbemühungen war diese Einrichtung nur ein Ausbildungs- und Sozialisationsabschnitt unter vielen. Haffner schrieb dazu, dass der NS-Staat mit übersteigerter Beförderung von Kameradschaft und Lagerleben (Gemeinschaftserziehung/Lagergedanke[13]) allgemein „eine neue Lebensform“ für die Deutschen entwickelte. Das Lager Jüterbog ist um 2019 Gegenstand von Forschungen, da es offenbar bisher allgemein überschätzt und geradezu zu einem Symbol für die Juristenausbildung im „Dritten Reich“ wurde. Haffner – der dort wie die anderen auch die große Staatsprüfung ablegen sollte – erlebte als Teilnehmer im Jahr der „Machtergreifung“, als einer der ersten Verpflichteten überhaupt, bereits einen Lagerbesuch des ranghohen Juristen im NS-Justizapparat Roland Freisler. Ins Blickfeld der rechtshistorischen Forschung rückt in neuerer Zeit vermehrt das starke Engagement Freislers und Otto Palandts für den Lagerkomplex. Etwa 20.000 männliche Referendare – unter ihnen Helmuth James Graf von Moltke, Kurt Georg Kiesinger und Karl Carstens – durchliefen zwischen Juli 1933 und September 1939 den jeweils achtwöchigen Pflichtaufenthalt für Rechtsreferendare. In den Medien traten verzerrende Wertungen über das Lager oder die Fehlrezeption des Bildes vom „erhängten Paragraphen“ zur verallgemeinernden Charakterisierung der Rechtsordnung im NS-Staat auf. Dieses Bild wurde mit propagandistisch überhöhtem Foto- und Filmmaterial[14] von der NS-Presse verbreitet, aber dieses Klischee traf nicht zu.[15] Die obergerichtliche Judikatur lag ganz überwiegend bis Kriegsende noch in den Händen der vor 1933 ausgebildeten Juristen.

Auf das Lagerleben trafen antiintellektuelle, antiindividuelle und antibürgerliche Aspekte zu. Dabei sollten die Verpflichteten sportlich wie ideologisch gedrillt werden. Ausgerechnet die juristische Ausbildung, vor allem in der neuen NS-Gesetzgebung, kam hingegen erst in der späteren Geschichte des Lagers hinzu. Schulungslager für einzelne Berufsgruppen waren in der NS-Zeit allgemein gängige Instrumente der Indoktrinierung, Disziplinierung und Auslese, die gleichsam einen auf die „Volksgemeinschaft“ bezogenen integrierenden Anspruch besaßen. Für junge Akademiker gab es mehrere dem Jüterboglager ähnliche NS-Einrichtungen.[15][16] Im Zentrum des Lageraufenthalts stand die ersten Jahre eine wehrsportliche Ausbildung mit Arbeitsleistung – insbesondere Bautätigkeit. Jegliche berufswissenschaftliche Betätigung war für die Examenskandidaten lagergeschichtlich betrachtet zunächst verboten. Etwaig mitgeführte juristische Bücher wurden bei Lagerantritt eingezogen.[15]

Nationalsozialismus, Exil und Zweiter Weltkrieg

Gedenktafel, Prenzlauer Allee 227, in Berlin-Prenzlauer Berg

1934 ging Haffner einige Monate nach Paris, um seine Doktorarbeit zu schreiben. Seiner Aussage in einem späteren Interview zufolge sah er sich dort nach Möglichkeiten um, in Frankreich zu leben.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland arbeitete Haffner nur noch gelegentlich als Jurist, meist als Vertreter anderer Rechtsanwälte. Er begann, seinen Lebensunterhalt als Journalist zu verdienen. Um sich nicht in den Dienst der NS-Propaganda stellen zu müssen, verfasste Haffner damals hauptsächlich Artikel für Modezeitschriften und für die unpolitischen Feuilleton-Sektionen verschiedener Zeitungen.

Seiner Auffassung nach erledige jeder Mensch, der in Deutschland lebe, die Arbeit des Regimes, selbst wenn er unpolitisch beschäftigt sei.[17] So begründete Haffner seinen Entschluss, zu emigrieren. Um Deutschland verlassen und in Großbritannien – das aufgrund der anhaltenden Weltwirtschaftskrise eine verhältnismäßig restriktive Emigranten- und Flüchtlingspolitik betrieb – einreisen zu können, ließ er sich im August 1938 mit einem Auftrag der Ullstein-Presse nach England schicken. Dort bat er um politisches Asyl mit Verweis auf seine schwangere Verlobte Erika Schmidt-Landry (1899–1969), die ihm nach England vorausgereist war und in Deutschland als Jüdin galt, so dass die Beziehung dort verboten war und sie daher nicht nach Deutschland zurückkehren konnten. Die Familie seiner Verlobten war zwar evangelisch und sie selbst areligiös, trotzdem war sie im Deutschen Reich der Verfolgung ausgesetzt, aufgrund ihrer Abstammung und des dortigen Antisemitismus des NS-Staates. Am 1. September 1938 heiratete das Paar, und Haffner erhielt eine zunächst für ein Jahr gültige Aufenthaltserlaubnis. Er befürchtete, danach ausgewiesen zu werden, aber kurz vor Ablauf des Jahres brach der Zweite Weltkrieg aus. Die Eheleute Haffner bekamen zwei gemeinsame Kinder; auch Erika Haffners Sohn aus erster Ehe lebte bei ihnen.

1939 begann Haffner mit der Niederschrift seiner Jugenderinnerungen Geschichte eines Deutschen, in denen er seine Erlebnisse in den Jahren 1914 bis 1933 schildert. Die Niederschrift des Buches, das Haffner ursprünglich als Aufklärungsschrift über das nationalsozialistische Deutschland veröffentlichen wollte, brach er aber ab. Als publizistische Waffe gegen den Nationalsozialismus sei das Konzept unzulänglich. Er begann stattdessen mit dem handbuchartig angelegten Werk Germany. Jekyll and Hyde, in dem er ein Soziogramm des NS-Staates entwickelt. In ihm erläutert Haffner den britischen Lesern das Beziehungsgefüge innerhalb der deutschen Gesellschaft der NS-Zeit, die er in „Nationalsozialisten“ (20 % der Bevölkerung), „loyale Bevölkerung“ (40 %), „illoyale Bevölkerung“ (35 %) und „Opposition“ (5 %) einteilt. Er charakterisiert die verschiedenen Gruppen und erläutert, wie die Briten diese bekämpfen beziehungsweise durch Propaganda beeinflussen könnten. Ergänzend dazu liefert Haffner Porträts über Adolf Hitler, dessen Selbstmord im Angesicht der Niederlage er bereits damals (1940) voraussagt, und der weiteren Führer sowie „der kleinen Nazis“.

Anfang 1940 veröffentlichte er Germany. Jekyll and Hyde unter dem Pseudonym Sebastian Haffner. Den Namen wählte Pretzel dabei in Anlehnung an Johann Sebastian Bach und die Haffner-Sinfonie von Wolfgang Amadeus Mozart. Im Vorwort begründet er die Verwendung eines Pseudonyms mit dem Hinweis, dass sein Buch der „Aufmerksamkeit der Gestapo gewiss nicht entgehen“ werde. In Großbritannien stieß das Buch auf ein äußerst positives Echo: Der britische Kriegspremierminister Winston Churchill war so beeindruckt, dass er das Buch zur Pflichtlektüre für die Minister seines Kriegskabinetts machte.[18] Das Pseudonym behielt Haffner für den Rest seines Lebens bei.

Kurz nach Kriegsausbruch und noch einmal 1940 von den britischen Behörden als Enemy Alien interniert, wurde er endgültig auf freien Fuß gesetzt. Er begann, als Journalist für Die Zeitung zu schreiben. 1942 wechselte er zum Observer. Dort stieg er bald zu einem der engsten Mitarbeiter des Chefredakteurs und späteren Herausgebers David Astor auf.

Nachkriegszeit und Leben in der Bundesrepublik Deutschland

Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ sich Haffner in Großbritannien einbürgern und kehrte schließlich 1954 als Korrespondent des Observer nach Berlin zurück. 1961 verließ er die Zeitung wegen Meinungsverschiedenheiten in der Berlin-Frage. In den folgenden Jahren schrieb Haffner für deutsche Zeitungen wie Christ und Welt und Die Welt. Von 1962 bis 1975 verfasste Haffner eine wöchentliche Kolumne für den Stern und Buchbesprechungen für die Zeitschrift konkret.

Haffner war kaum auf ein bestimmtes politisches Lager festzulegen. Während er in den 1950er-Jahren antikommunistisch argumentierte, näherte er sich gegen Ende der 1960er-Jahre dem linken Spektrum, von dem er sich später wieder entfernte. So bezog er damals ebenso Position für die demonstrierenden Studenten der 68er-Bewegung wie angesichts der Spiegel-Affäre für die journalistische Freiheit. Öffentliche Präsenz zeigte Haffner auch als Gastgeber seiner eigenen Fernsehkolumne beim SFB sowie als häufiger Gast in Fernsehsendungen, wie z. B. Werner Höfers Internationalem Frühschoppen.

Neben seiner journalistischen Tätigkeit trat Haffner seit den 1960er Jahren auch durch mehrere Sachbuchveröffentlichungen hervor. Thematisch behandeln die meisten seiner entsprechenden Werke historische Themen, im Wesentlichen zur Geschichte des deutschen Nationalstaats seit 1871, beispielsweise Haffners historisch-politische Analyse der Novemberrevolution von 1918/1919 unter dem Titel Der Verrat (als Buch veröffentlicht 1969), in der er als einer der ersten namhaften westdeutschen Publizisten einen kritischen Blick auf die Rolle der „Mehrheits-SPD“ um Ebert, Noske, Scheidemann als Blockierer der Revolution warf.

Insbesondere Haffners Veröffentlichung Anmerkungen zu Hitler aus dem Jahr 1978 stieß auf eine breite öffentliche Aufmerksamkeit und brachte ihm zahlreiche Auszeichnungen ein. Verschiedentlich wurde er in Rezensionen für seine Fähigkeit gewürdigt, komplizierte geschichtliche Zusammenhänge einem breiten Publikum verständlich zu machen und gleichzeitig neue Perspektiven zu eröffnen.[19] 1982 heiratete der seit 1969 verwitwete Haffner die Journalistin Christa Rotzoll (1921–1995).

Ende der 1980er-Jahre zog sich Haffner aus gesundheitlichen Gründen weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück und verstarb 1999 im Alter von 91 Jahren. Seine Urne wurde im Familiengrab auf dem Parkfriedhof Berlin-Lichterfelde West beigesetzt.

Die Malerin und Autorin Sarah Haffner (1940–2018) war seine Tochter.

Ehrungen und Auszeichnungen

Gedenktafel in der Ehren­bergstraße 33 (Berlin-Dahlem)
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Ehrengrab am Thuner Platz 2–4 (Berlin-Lichterfelde)

Bereits zu Lebzeiten wurde Haffner für seine publizistische Tätigkeit vielfach ausgezeichnet. 1978 erhielt er für sein Hitler-Buch den Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf. Später folgten der Johann-Heinrich-Merck-Preis (1980) und der Friedrich-Schiedel-Literaturpreis (1983). Postum erhielt er 2003 den Wingate Literary Prize.

Anlässlich seines 100. Geburtstages ehrte das Bezirksamt Berlin-Pankow Haffner am 27. Dezember 2007 in einer Festveranstaltung und benannte den Kultur- und Bildungsstandort im Haus Prenzlauer Allee 227/228 nach ihm. Haffner hatte dort ab 1914 seine Kindheit erlebt.[2]

Haffners Grabstätte gehört zu den Ehrengräbern des Landes Berlin.

Schriften

Postum veröffentlicht:

Literatur

Biografien

  • Jürgen Peter Schmied: Sebastian Haffner. Eine Biographie. C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60585-7. (Rezension)
  • Uwe Soukup: Ich bin nun mal Deutscher. Sebastian Haffner. Eine Biographie. Berlin 2001, ISBN 3-596-15642-4.

Interviews und Gespräch

  • Gero von Boehm: Sebastian Haffner. 21. Juni 1983. Interview. In: Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten. Collection Rolf Heyne, München 2012, ISBN 978-3-89910-443-1, S. 78–86.
  • Als Engländer maskiert. Ein Gespräch mit Jutta Krug über das Exil. Mit einer Nachbereitung von Uwe Soukup, Deutsche Verlags-Anstalt, München 2002, ISBN 3-421-05616-1.

Allgemeines und Einzelaspekt

  • Ralf Beck: Der traurige Patriot. Sebastian Haffner und die deutsche Frage. Berlin 2005.
  • Joachim Fest: Der fremde Freund. Die Widersprüche des Sebastian Haffner. In: Begegnungen. Über nahe und ferne Freunde. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 978-3-498-02088-0, S. 21–54.
  • Daniel Kiecol: Haffner für Eilige. Berlin 2002.
  • Hans Mommsen: Jekyll & Hyde. Zu Sebastian Haffners früher Hitler-Deutung. In: Gerhard Albert Ritter, Peter Wende (Hrsg.): Rivalität und Partnerschaft. Studien zu den deutsch-britischen Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert. Festschrift für Anthony J. Nicholls. Paderborn u. a. 1999, S. 285–296.
  • Ulrich Schlie: „Geschichte Deutschlands als Teil privater Lebensgeschichte“. Ein Rückblick auf die Haffner-Welle. In: Historische Zeitschrift. München 2004, S. 399–415.
  • Joachim Fest: Der fremde Freund. Erinnerungen an Sebastian Haffner. In: Der Spiegel. Nr. 33, 2003 (online).
  • Michael Stürmer: Anmerkungen zu Haffner: Grandioser Historiker, nur manchmal ein bisschen Rumpelstilzchen. In: Welt am Sonntag, 23. Dezember 2007.
  • Marcel Reich-Ranicki: Von vorbildlicher Klarheit. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27. September 2009. (Reich-Ranicki über die Bücher Sebastian Haffners)

Filme

  • Rajan Autze: Sebastian Haffner – Emigration aus Liebe zu Deutschland. 2002.
  • Mein Kampf mit Hitler. Doku-Drama nach den Erinnerungen von Sebastian Haffner, ZDF, 45 Min., Erstausstrahlung am 22. Januar 2013[20]

Weblinks

Commons: Sebastian Haffner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. StA Berlin XIIa Geburtsregister Nr. 3615/1907
  2. a b Kultur- und Bildungsstandort Prenzlauer Allee 227/228 erhält den Namen Sebastian Haffner. In: berlin.de. 10. Dezember 2007, abgerufen am 21. April 2019.
  3. Sebastian Haffner: Als Engländer maskiert. Ein Gespräch mit Jutta Krug über das Exil. btb Verlag, 2008, S. 16. Leseprobe. (PDF) Klaus Wiegrefe: Rezension. In: Der Spiegel. Nr. 27, 2002 (online).
  4. a b Jutta Krug: Als Engländer maskiert: ein Gespräch mit Jutta Krug über das Exil. Dt. Verl.-Anst, Stuttgart 2002, ISBN 3-421-05616-1, S. 16.
  5. Klaus Wiegrefe: Zeitgeschichte: Ein wendiger Infotainer. In: Der Spiegel. Nr. 27, 2002 (online).
  6. Gedenktafel Prenzlauer Allee 227
  7. Bürgermeister/innen in der Stadt Elmshorn ab 1870. In: elmshorn.de. Abgerufen am 6. Juni 2019.
  8. Erinnerungstage: Wendepunkte der Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart. books.google.de
  9. a b Haffner: „Geschichte eines Deutschen“ – verschollenes Kapitel aufgetaucht. In: presseportal.de. 15. Mai 2002, abgerufen am 21. April 2019.
  10. S. Haffner: Manuskript: Das Gift der Kameradschaft. In: Die Zeit. Nr. 21, 2002 (zeit.de).
  11. Sebastian Haffner, Geschichte eines Deutschen: Die Erinnerungen 1914–1933. Stuttgart/ München 2000 (1939 geschrieben), S. 244.
  12. Sebastian Haffner: Manuskript: Das Gift der Kameradschaft. In: Die Zeit, Nr. 21/2002
  13. Martin Rüther, Karin Stoverock, Dirk Lukaßen, Eva Maria Martinsdorf, Verena Kücking, Clio Janssen, Carlotta Geller, Fabian Reeker, Lina Wilhelms, Karla Novakova: Lager als Erziehungsform. In: jugend1918-1945.de. 19. April 2016, abgerufen am 6. Juni 2019.
  14. Jochen Hieber: „Mein Kampf mit Hitler“ im ZDF: Erst das Examen, dann das Exil - Medien. In: faz.net. 22. Januar 2013, abgerufen am 6. Juni 2019.
  15. a b c Folker Schmerbach: Das »Gemeinschaftslager Hanns Kerrl« für Referendare in Jüterbog 1933–1939 (= Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Nr. 56). Mohr Siebeck, Tübingen 2008, ISBN 978-3-16-149585-4.
  16. Justiz im Dritten Reich 1933–1940: Anpassung und Unterwerfung in der Ära Gürtner - Lothar Gruchmann. books.google.de
  17. Sebastian Haffner: Von Bismarck zu Hitler. Ein Rückblick. Redaktion Volker Zastrow. München 1987, S. 270.
  18. The Observer. 20. März 2005, S. 16 der Sektion „Features and Reviews“.
  19. Michael Stürmer: Anmerkungen zu Haffner: Grandioser Historiker, nur manchmal ein bisschen Rumpelstilzchen. In: Welt am Sonntag, 23. Dezember 2007.
  20. Film Mein Kampf mit Hitler. bei YouTube, vgl. ZDF-Pressemitteilung zum Film vom 18. Januar 2013, Filmbesprechung in der FAZ, 22. Januar 2013.