Schloss Eisersdorf
Schloss Eisersdorf (polnisch Pałac w Żelaźnie) befindet sich bei Eisersdorf nahe Glatz (Kłodzko), Woiwodschaft Niederschlesien.
Geschichte
An der Stelle des heutigen Schlosses befand sich früher ein Herrenhaus, das während des Dreißigjährigen Kriegs niedergebrannt wurde. Das heutige Schloss wurde 1797–1798 im Stil des Barock für Johann Karl Pelcke errichtet.[1] Im Jahr 1799 erwarb Franz Arbogast Hoffmann das Gut. Ab 1808 gehörte es Oberst Albert von Biberstein, der die Witwe von Hoffmann geheiratet hatte. Im Mai 1836 übernahm Hermann Dietrich Lindheim das Anwesen.[2]
Im Jahr 1860 wurde das Gut von den Söhnen des verstorbenen Lindheim an seinen Schwager Hugo von Löbbecke verkauft, der auch die Fabriken in Rengersdorf (heutiges Krosnowice) und Ullersdorf übernahm.[3]
In den Jahren von 1869 bis 1871 wurde es im Auftrag von Hugo von Löbbecke nach Plänen des angesehenen Breslauer Architekten Karl Schmidt (1836–1888) im Stil der Neorenaissance (nach Vorbildern aus der Spätrenaissance) umgebaut.[4] 1883 und 1905 wurde das Gebäude neobarock verändert und erweitert. Die Gartenfassade bekam einen repräsentativen Portikus mit vier Säulen, und der 36 m hohe Turm wurde errichtet.[5]
Nachdem fast ganz Schlesien als Folge des Zweiten Weltkriegs 1945 an die Volksrepublik Polen gefallen war, wurde im Schloss ein Depot für geraubtes Kunstgut untergebracht.[6] Ab 1952 diente es als Ferienunterkunft für die Mitarbeiter der Bobreker Stahlwerke. Von 1970 bis 1978 wurde das Gebäude renoviert. 1997 wurde das Schloss unter Denkmalschutz gestellt.[7] Von Januar 1994 bis Dezember 2012 befand sich die Anlage im Eigentum der Centrala Zaopatrzenia Hutnictwa S.A. in Katowice und wurde als Ferienheim genutzt.
Derzeit befindet sich im Schloss ein Hotel. Zur Renovierung des Schlosses wurde die Stiftung Pałac Żelazno gegründet.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Łuczyński Romuald M.: Zamki, dwory i pałace w Sudetach. Legnica 2008, S. 432.
- ↑ Friedensoase in den Kriegszeiten - Entdecken Sie das Schloss Żelazno - zazitky | Festival Zážitků. Abgerufen am 18. Oktober 2019.
- ↑ Geschichte von Schloss Eiserdorf. Abgerufen am 8. April 2019.
- ↑ Deutsche Bauzeitung, 5. Jahrgang 1871, Nr. 29 (vom 20. Juli 1871), S. 227.
- ↑ Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover. Band 18, S. 259.
- ↑ Arne Franke: Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlösser. 150 Adelssitze im Portrait. Band 1: Niederschlesien. ISBN 978-3-87057-297-6, S. 259.
- ↑ Szlaki Kulturowe: Żelazno - Schloss, heute Erholungsheim. Abgerufen am 18. Oktober 2019.
- ↑ Pałac Żelaźno. Abgerufen am 8. April 2019.
Koordinaten: 50° 23′ 16,7″ N, 16° 39′ 26,8″ O
