Schloss Haindorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Unteres Schloss

Schloss Haindorf ist ein Schloss in der gleichnamigen Katastralgemeinde der Stadt Langenlois in Niederösterreich. Da sich in Haindorf noch ein weiteres Schloss befindet, wird es auch als unteres Schloss bezeichnet.

Das barocke Schloss Haindorf entwickelte sich aus der Feldmühle, die 1624 erstmals genannt wurde. Die Wurzeln dürften aber noch weiter zurückgehen und zwar auf die Loisbachmühle, die bereits zweihundert Jahre früher 1407 erstmals genannt wurde. Sie gehörte zur Herrschaft im Besitz von Peter Haun zu Haindorf (Wißgrill, 1800).

Im Jahr 1582 war der Hofkammerpräsident Reichard Streun von Schwarzenau Eigentümer von Haindorf. In den folgenden Jahrzehnten wechselten die Besitzer häufig. Von 1680 bis 1876 waren die Grafen von Grundemann Besitzer. Danach erwarb es Freiherr Leopold Popper von Podhragy. Stark verfiel es unter Baron Sales. Restauriert wurde es wieder unter dem Heraldiker Friedrich Graf Lanjus von Wellenburg. In der Besatzungszeit wurde es von den sowjetischen Besatzungssoldaten devastiert, sodass die Witwe des Grafen, die Heimatdichterin Theres Lanjus, bereits 1945 ausziehen musste. Später richtete das Unternehmen Sachseneder Werkswohnungen im Schloss ein.

Im Jahr 1973 kaufte das Land Niederösterreich das Schloss und renovierte es bis 1978 grundlegend. Die Landesinnung des Baugewerbes verwendet das Schloss als Schulungszentrum. Der Bauakademie ist auch ein Dreistern-Seminarhotel angeschlossen. Hinter dem Schloss ist ein großer Schlosspark, der bis zum Kamp reicht.

Im Jahr 1995 wurde im Schloss Haindorf vom ZDF die Fernsehserie Spiel des Lebens gedreht.

Schlossfestspiele Langenlois

Seit 1996 werden vor dem Schloss im Sommer im Rahmen der Schlossfestspiele Langenlois Operetten gespielt. Im Schlosspark ist dabei eine Weinkost eingerichtet. Die Arena umfasst annähernd 1.500 Besucherplätze und zählt damit zu den größten Sommertheaterspielplätzen Niederösterreichs.

Gespielte Operetten waren:

Literatur

  • Franz Eppel: Das Waldviertel. Verlag St. Peter, Salzburg 1966, S. 123.
  • Georg Clam-Martinic: Österreichisches Burgenlexikon, Linz 1992, ISBN 9783902397508, S. 133.[1]
  • Franz Karl Wißgrill: Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an, bis auf jetzige Zeiten: 1800, Band 4, S. 210–211.

Weblinks

Commons: Schloss Haindorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Koordinaten: 48° 28′ 17,8″ N, 15° 41′ 57,1″ O