Schloss Wisent

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Schloss Wisent
Staat Österreich
Ort Amelsdorf
Entstehungszeit 1571
Erhaltungszustand Teile erhalten
Geographische Lage 48° 35′ N, 15° 47′ OKoordinaten: 48° 35′ 7,8″ N, 15° 47′ 16,7″ O
Höhenlage 402 m ü. A.
Schloss Wisent (Niederösterreich)
Datei:OeTopo5 0020 Wisent Schlosshof.jpg
Der Hof von Schloss Wisent um 1910

Schloss Wisent (auch Schloss Wiesent) ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk (Listeneintrag) in Amelsdorf, einem Ort der Gemeinde Burgschleinitz-Kühnring in Niederösterreich.

Geschichte und Beschreibung

Wisent wird erstmals 1353 urkundlich erwähnt. 1514 wurde eine öde Feste in Amelsdorf verkauft, die noch 1602 genannt wird. Da Schloss Wisent allerdings 1571 unter Valentin Polani (Inschrift über dem Haupttor) und seiner Ehefrau Barbara errichtet wurde, handelt es sich dabei höchstwahrscheinlich um zwei verschiedene Bauwerke.

1619 wurde das Schloss von den Truppen Buquoys gestürmt und geplündert. Die Güter Mörtersdorf und Sachsendorf und der Ort Limberg kamen später zur Herrschaft Wisent und gelangten mit dieser 1755 in den Besitz von Stift Altenburg.

Seit einem durch Blitzschlag verursachten Brand im Jahr 1900 hat Schloss Wisent ein rechteckiges, einstöckiges Hauptgebäude, da das zweite Obergeschoß abgetragen wurde. Die den Schlosshof umgebenden Trakte haben sowohl im Erdgeschoß als auch im Obergeschoß Laubengänge.

1944/45 mussten hier etwa 30 ungarische Juden Zwangsarbeit leisten. Deren Aufseher Karl Reschinsky wurde 1947 wegen der Misshandlung der Arbeiter zu 18 Monaten Haft verurteilt.[1]

Heute wird Schloss Wisent vom Stift Altenburg als Meierhof genutzt.

Literatur

  • Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Anton Schroll & Co, Wien u. a. 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 44.
  • Georg Binder: Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Verlag Hartleben, Wien–Leipzig 1925 II, S. 64.
  • Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber: Burgen – Waldviertel, Wachau, Mährisches Thayatal. 2. Auflage, Verlag Freytag & Berndt, Wien 2009, ISBN 978-3-7079-1273-9, S. 83 f.
  • Georg Clam-Martinic: Österreichisches Burgenlexikon, Linz 1992, ISBN 9783902397508, S. 210.[2]
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber: Burgen Waldviertel Wachau. Verlag Schubert & Franzke, St. Pölten 2001, ISBN 3705605305, S. 72 f.
  • Hans Tietze: Die Denkmale des politischen Bezirkes Horn. Österreichische Kunsttopographie V, Anton Schroll & Co., Wien 1911, S. 98.
  • Georg Matthäus Vischer: Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 137.
  • k.k. Zentral-Kommission für Kunst- und historische Denkmale (Hrsg.): Österreichische Kunsttopographie. Band V. Die Denkmale des politischen Bezirkes Horn in Niederösterreich. In Kommission bei Anton Schroll & Co, Wien 1911.

Weblinks

Commons: Schloss Wisent – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Katalog der NS-Opferorte in Österreich, PDF, 3.6MB; in: NS-Opferorte in Österreich auf bda.gv.at, abgerufen am 7. August 2022
  2. Online bei Austria-Forum