Schmiedhaus

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In den Jahren 1965 bis 1974 schuf der Architekt Horst Schmied[1] im Umland von Braunschweig rund 1200 Bungalows, die sich in die Typen A, B und C unterscheiden. Diese Häuser werden seit langem in der Stadt sowie von Fachkundigen als Schmiedhäuser bezeichnet. Vorbild wird sicher der Kanzlerbungalow von Sep Ruf gewesen sein, bzw. der ursprüngliche Barcelona-Pavillon oder die townhouses im Lafayette Park von Mies van der Rohe. Während der Pavillon oder Haus Farnsworth noch Solitäre waren, sind die Townhouses (1956) in Lafayette dann Reihenhäuser[2].

Diese Häuser wurden im Bauherrenmodell errichtet und der Zielsetzung sehr bezahlbar zu sein, was zu vielerlei Kosteneinsparungen führte:
Trennwände sind oft als Sperrholz-Leichtbauwände ausgeführt, die Wohnräume original mit Waschbeton-Fußboden. Wie amerikanische Vorbilder der Zeit erfolgt die Beheizung über eine Warmluft-Heizung. Entsprechend der Ästhetik der Moderne sind die Häuser außen und innen weiß gestrichen, obwohl teilweise auch Ziegel- und nicht nur Kalksandsteine verwendet wurden. Im Kontrast dazu sind die Leimholzbinder im 2,20m-Raster der Flachdächer schwarz gestrichen.

Im Sinne der Frankfurter Küche sind die Küchen stark reduziert: Zwei gegenüberliegende 2m-breite Küchenzeilen in 1m Abstand.

Zu den Qualitäten der Häuser gehört der ebenerdige Terrassenzugang durch Glasschiebefenster. Auch gibt es (zumeist) keine Garagen, sondern nur offene Einfahrten, zugleich mit dem Hauseingang dort. Das ursprüngliche Konzept sah ungeteilte Gärten vor.

Häufig führt ein Hausverkauf zu umfangreichen, weil überfälligen, Modernisierungsarbeiten, bei denen die Häuser deutlich aufgewertet werden (Heizungstausch, Wärmedämmungen).[3][4]

Einzelnachweise