Schwäbischer Verlag
Schwäbischer Verlag GmbH & Co. KG Drexler, Gessler
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Schwäbisch.Media.svg | |
Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1945 |
Sitz | Ravensburg |
Leitung | Lutz Schumacher |
Mitarbeiterzahl | 1000 |
Branche | Verlage und Medienhäuser |
Website | www.schwaebisch-media.de |
Die Schwäbische Verlag GmbH & Co. KG Drexler, Gessler (Dachmarke Schwäbisch Media) ist ein Medienunternehmen mit Sitz in Ravensburg, dessen Produkte regional im südlichen Teil Baden-Württembergs und teilweise auch in Bayern verbreitet werden. Sein wichtigstes Produkt ist die Schwäbische Zeitung mit 19 Lokalausgaben, die eine verkaufte Auflage von rund 171.000 Exemplaren hat. Darüber hinaus gibt der Schwäbische Verlag das Anzeigenblatt Südfinder mit einer Auflage von rund 492.000 Exemplaren und weitere lokale Anzeigen- und Amtsblätter heraus.[1] Zu der Unternehmensgruppe gehört auch der Briefzusteller südmail, mit Partnern auch die Regionalsender Regio TV Stuttgart, Regio TV Schwaben und Regio TV Bodensee. An den Radiosendern Radio 7 und Radio Seefunk ist der Verlag beteiligt. Der Schwäbische Verlag beschäftigt fast 1000 angestellte und 3.000 freie Mitarbeiter. Ein Gesellschafter des Verlages war Georg von Waldburg zu Zeil und Trauchburg. Seit April 2011 tritt der Verlag unter der Marke Schwäbisch Media auf.
Vorgeschichte
1922 gründete der Verleger Franz Walcher eine genossenschaftliche Kooperation, den „Verband oberschwäbischer Zeitungsverleger“ in Friedrichshafen. In der Nazizeit wurde der Verband in „Donau-Bodensee-Zeitung“ umbenannt, Standort wurde ab 1943 Leutkirch im Allgäu. 1945 gründeten Verleger des Verbands den Schwäbischen Verlag mit der Schwäbischen Zeitung, die bisherigen Verleger schlossen sich meist wieder an.[2]
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1945 in Leutkirch gegründet, die erste Ausgabe der Schwäbischen Zeitung erschien am 4. Dezember 1945.
- 1962 wurde Georg von Waldburg zu Zeil und Trauchburg Anteilseigner.[3][4]
- 1966 kamen die ersten Lokalausgaben hinzu
- 1987 beteiligte sich der Verlag am privaten Radiosender Radio 7
- 1991 kam es zu einer Beteiligung an der Tageszeitung Nordkurier in Mecklenburg-Vorpommern, seit 2021 ist der Schwäbische Verlag einziger Gesellschafter der Nordkurier-Mediengruppe
- 1992 wurde gemeinsam mit der Südwest Presse das Druckhauses Ulm-Oberschwaben mit zwei Standorten (Weingarten und Ulm) in Betrieb genommen
- 1993 wurde die Tochtergesellschaft „Merkuria“ gegründet. Zu ihr gehören 25 lokale Zustelldienste
- 1995 wurde „INFO – Die regionale Wochenzeitung“ (heute Südfinder) erstmals herausgegeben
Seit ca. 1997 entwickelt sich der Verlag im Bereich Elektronische Medien weiter.
Anfang 2013 hat das Medienhaus seinen Sitz von Leutkirch im Allgäu nach Ravensburg verlegt.
Produkte
Die Schwäbische Zeitung erscheint als Tageszeitung in einigen Lokalausgaben auch unter anderem Titel, da es sich bei ihnen um ursprünglich eigenständige Zeitungen handelte.
Eine elektronische Ausgabe der Schwäbischen Zeitung (e-paper) gibt es seit 2003.
Das Gratis-Anzeigenblatt „Südfinder“ erscheint als größtes Anzeigenblatt des Verlages wöchentlich am Mittwoch.
Weitere Anzeigenblätter des Verlags mit örtlicher Verbreitung sind der Konstanzer, der Laichinger Anzeiger, der Laupheimer Anzeiger, Leutkirch hat was! und der Rottum Bote.
Zusammen haben die Anzeigenblätter des Medienhauses eine Auflage von über 600.000 Exemplaren.
Amtsblätter
U.a. gehören folgende Amtsblätter zum Verlag: Amtsblatt Riedlingen, dem „Kißlegger“, den Gemeinde-Nachrichten Tettnang, Isny aktuell, der Lindauer Bürgerzeitung, dem Montfort Bote, Pfullendorf aktuell und Prima Spaichingen.
Magazine
Das Medienhaus Schwäbisch Media publiziert auch sogenannte Special Interest-Magazine. Im „akzent“ Verlag in Konstanz, Tochter von Schwäbisch Media, erscheint monatlich das kostenlos verteilte Stadt- und Freizeitmagazin akzent für die Regionen Bodensee und Oberschwaben. Darüber hinaus veröffentlicht der Verlag den jährlichen Restaurantführer „seezunge“. Weitere Magazine sind der Bauherrenratgeber, Gesundheit aktiv, das regionale Wirtschaftsmagazin business today.[5]
Elektronische Medien/Internet, Fernsehen
Radio
Seit 1998 ist das Medienhaus unter www.schwäbische.de im Internet mit einem regionalen Nachrichtenportal vertreten, das 2006 knapp 29 Millionen Seitenaufrufe verzeichnete.
Der Schwäbische Verlag beteiligt sich an den Privatsendern Radio 7 und Radio Seefunk.
TV-Sender
Die Lokalsender „R.TV“ Stuttgart und Böblingen gehören seit 2005 zum Schwäbischen Verlag. Daneben gehört der Ulmer Sender Regio TV Schwaben, der im September 2006 im Raum Donau-Iller und Ostwürttemberg an den Sendestart gegangen ist, dem Medienhaus an.
Im Juli 2006 wurde auch der Regionalsender „Euro 3 Bodenseefernsehen“ übernommen.
Seit Anfang 2007 traten die drei Sender unter den Namen „Regio TV Regional-Fernsehen“, „Regio TV Schwaben“ und „Regio TV Euro 3“ in Erscheinung. Anfang 2011 erfolgte die Umbenennung in Regio TV Stuttgart, Regio TV Schwaben und Regio TV Bodensee.
Insgesamt erreicht das Medienhaus Schwäbischer Verlag mit den drei Fernsehsendern nach eigenen Angaben rund 2,9 Mio. Zuschauer.
Die Regio TV-Sender begannen im Januar 2008 das „Internetfernsehen für Baden-Württemberg“.
Online-Marketing-Agentur
Seit 2017 betreut die Bitzilla Agentur als Online-Marketing-Agentur Kunden sowohl des Schwäbischen Verlags als auch kleine und mittlere Unternehmen aus der DACH-Region. Die Agentur hat sich auf die Onlinemarketinginstrumente des Performance-Marketings wie z. B. Suchmaschinenoptimierung, Suchmaschinenwerbung oder Social Media Marketing spezialisiert.
Die jährlich stattfindende Bitzilla Conference ist eine Konferenz für Digitalisierung und digitale Transformation im Süden Deutschlands und fand 2018 bereits zum dritten Mal in Ravensburg statt. Bei der Bitzilla Conference liefern Speaker wie z. B. Felix Thönnessen (Gründercoach von Die Höhle der Löwen), Federik G. Pferdt (Head of Innovation & Creativity bei Google Inc.) oder Marko Hein (Head of Digital & Innovation bei Ravensburger) für regional ansässige Unternehmen neue Denkanstöße und Inspirationen um eine digitale Handlungsfähigkeit zu erlangen.
Quartalsweise findet im Hauptgebäude des Schwäbischen Verlags in Ravensburg der Bitzilla Brunch statt. Auf diesem Networking-Event informieren wechselnde Speaker über digitale Trends oder stellen neue „digitale“ Startups vor.
Kino (2005 bis 2012)
Das Medienhaus Schwäbischer Verlag betreute und vermarktete seit der Übernahme der „Udia-Filmwerbung“ in Ulm und der „Europa Film + Werbung“ in Stuttgart im Jahr 2005 nahezu flächendeckend die Kinowerbung in mehr als 160 Filmtheatern in Baden-Württemberg und Bayern, teilweise auch in Rheinland-Pfalz und Hessen. Zum 1. August 2012 trennte sich das Medienhaus aber von dieser Sparte und verkaufte die beiden Unternehmen an die Weischer Mediengruppe.[6]
Media-Dienstleistungen
Der Schwäbische Verlag bietet auch Media-Dienstleistungen mit verschiedenen Firmen an:
- ein Call-Center mit dem Namen „dialog-plus GmbH & Co. KG“
- eine „Media-Service-Gesellschaft“ für EDV-Dienstleistungen
- überwiegend lokale Gesellschaften, die Anzeigensatz und -gestaltung bieten
- Zustelldienste „Merkuria“ (1993 gegründet) und „Frey Plus“ (2000 gegründet)
- Briefdienstleister südmail mit Sitz in Weingarten
- gemeinsam mit der Südwest Presse das Druckhaus Ulm-Oberschwaben mit Druckzentren in Weingarten und in Ulm.
Besitzverhältnisse
Die fünf Kommanditisten sind[7] Julia Sabathil-Diederich, Andreas Drexler, Andreas Gessler, Martin Walchner und Erich von Waldburg zu Zeil und Trauchburg[8]. Letzterer hält etwa 9 % der Anteile an der Schwäbischen Zeitung. Über die anderen Anteilseigner ist in der Öffentlichkeit weniger bekannt, sie werden aber von der KEK publiziert.[9]
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Mediadaten
- ↑ Saubermänner im Glashaus. In: Kontext:Wochenzeitung. (kontextwochenzeitung.de [abgerufen am 4. Januar 2017]).
- ↑ Saubermänner im Glashaus. In: Kontext:Wochenzeitung. (kontextwochenzeitung.de [abgerufen am 4. Januar 2017]).
- ↑ SPIEGEL ONLINE, Hamburg, Germany: ADEL / WALDBURG-ZEIL: Jeder zweite Baum - DER SPIEGEL 46/1968. In: www.spiegel.de. Abgerufen am 4. Januar 2017.
- ↑ Informationen zur Geschichte des Verlags
- ↑ Schwäbisch Media trennt sich von Kinowerbefirmen, 2. August 2012
- ↑ Archivierte Kopie (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) Ganz unten auf der Webseite
- ↑ Bis Ende 1999 war er Komplementär der Firma Schwäbischer Verlag KG Drexler, Gessler in Leutkirch. Seit deren Umwandlung in Schwäbischer Verlag GmbH & Co. KG Drexler, Gessler im Jahr 2000 bestellt er als Gesellschafter den Vorsitzenden beziehungsweise stellvertretenden Vorsitzenden des Beirats. BDZV intern, 12/2003 v. 23. Juni 2003
- ↑ Mediendatenbank - die medienanstalten. In: www.kek-online.de. Abgerufen am 4. Januar 2017.