Schwarzbuch

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Ein Schwarzbuch ist eine Sammlung von Negativbeispielen aus der Sicht des Autors oder Herausgebers, die in Buchform veröffentlicht wird, in jüngerer Zeit auch als Dokument oder Website. Es gehört zur Gattung der Enthüllungsliteratur, die sich die Aufdeckung von – vermeintlichen oder tatsächlichen – unmoralischen, illegalen oder kriminellen Missständen (also entweder der „schwarzen“ [negativen] Seiten von Einzelpersonen beziehungsweise von politischen oder wirtschaftlichen Organisationen oder der „schwarzen Schafe“ innerhalb einer Branche) zur Aufgabe gemacht hat. Diese werden an den öffentlichen Pranger gestellt, beziehungsweise ohne Wertung der Öffentlichkeit kundgetan. So listet etwa in Deutschland der Bund der Steuerzahler in seinem jährlich herausgegebenen Schwarzbuch die seiner Ansicht nach gravierendsten ihm bekannten Beispiele für die Verschwendung öffentlicher Gelder auf.

Schwarzbücher

Politik und Geschichte

Wirtschaft

  • Jerry Mander und Edward Goldsmith: Schwarzbuch Globalisierung. Eine fatale Entwicklung mit vielen Verlierern und wenigen Gewinnern. (zuerst engl. 2001) Riemann Verlag, München 2002, ISBN 3-570-50025-X.
  • Robert Kurz: Schwarzbuch Kapitalismus. Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-8218-0491-2.
  • Michel Reimon und Christian Felber: Schwarzbuch Privatisierung. Wasser, Schulen, Krankenhäuser – was opfern wir dem freien Markt? Verlag Carl Ueberreuter, Wien 2003, ISBN 3-8000-3996-6.
  • Andreas Hamann u. a.: Europäisches Schwarz-Buch Lidl, ver.di, Berlin 2006, ISBN 3-932349-21-0.
  • Klaus Werner-Lobo und Hans Weiss: Das neue Schwarzbuch Markenfirmen. Die Machenschaften der Weltkonzerne. Deuticke Verlag, Wien 2003, ISBN 3-216-30715-8.
  • J. Schäfer: J. Schäfer's Schwarzes-Buch. Verzeichnis jener Personen, welche ihren Verpflichtungen nicht nachkommen nebst Angabe aller größeren empfehlenswerten Vereine, Börsen, Museen, Postwertzeichen-, Besorgungs- und Prüfungsstellen. 1. Jahrgang No. 1, 1897. [Verlag von J. Schäfer Turn-Magurelle (Rumänien).] Verzeichnis aus dem Sammler- resp. Philatelistzen-Bereich.
  • Schwarzbuch Börse der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. Jährlich zu Jahresbeginn online (kostenfrei für SdK-Mitglieder, sonst kostenpflichtig) oder als Zeitschriften-Sonderdruck.
  • DSW-Watchlist der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz über die 50 größten Kapitalvernichter unter den börsennotierten deutschen Aktiengesellschaften im Qualitätssegment Prime Standard. Jährlich zu Jahresbeginn, nunmehr in der Zeitschrift Focus Money. Online Kurzfassung [1].
  • Schwarzbuch ÖBB – Unser Geld am Abstellgleis von Hans Weiss, ISBN 978-3-552-06228-3.[2]

Gesellschaft

  • Agenturschluß: Schwarzbuch Hartz IV. Sozialer Angriff und Widerstand – Eine Zwischenbilanz. Assoziation A, Berlin 2006, ISBN 3-935936-51-6
  • Marie Marcks: Prost, die Herren! Schwarzbuch zum Lauf der Welt Antje Kunstmann, München 1992, ISBN 3-88897-067-9.
  • Christine Ockrent, Sandrine Treiner (Hrsg.): Das Schwarzbuch zur Lage der Frauen, eine Bestandsaufnahme (Originaltitel: Le livre noir de la condition des femmes übersetzt von Enrico Heinemann). Pendo, München / Zürich 2007, ISBN 978-3-86612-134-8.
  • Mechthild Seithe: Schwarzbuch soziale Arbeit. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2010, ISBN 978-3-531-15492-3.
  • SoVD Niedersachsen (Hrsg.): Schwarzbuch sozial, seit 2018

Religion

  • Karlheinz Deschner: Kriminalgeschichte des Christentums, 9 Bände, Rowohlt TB, Reinbek bei Hamburg 1988–2010, ISBN 978-3-499-19969-1 bis ISBN 978-3-499-62443-8.
  • Ibn Warraq: Warum ich kein Muslim bin (Originaltitel: Why I am not a Muslim übersetzt von Abu al-Adjanabi), Matthes & Seitz, Berlin 2004, ISBN 978-3-88221-838-1.
  • Jaya Gopal: Gabriels Einflüsterungen: Eine historisch-kritische Bestandsaufnahme des Islam. Übersetzt und herausgegeben von Fritz Erik Hoevels. 4., erweiterte Auflage. Ahriman, Freiburg im Breisgau 2014, ISBN 978-3-89484-601-5 (= Unerwünschte Bücher zur Kirchen- und Religionsgeschichte, Band 5).
  • Michael Hebeis: Schwarzbuch Kirche: Und führe uns nicht in Versuchung. Lübbe Taschenbuch, 2012, ISBN 978-3-404-60687-0.
  • Ursula Caberta: Schwarzbuch Scientology Vorwort von Günther Beckstein, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2007, ISBN 978-3-579-06974-6.[3]
  • Ursula Caberta: Schwarzbuch Esoterik. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2007, ISBN 978-3-579-06743-8.

Sonstige

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Schwarzbuch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Fußnoten

  1. Raya Cohen: Schwarzbuch. In: Dan Diner (Hrsg.): Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur (EJGK). Band 5: Pr–Sy. Metzler, Stuttgart/Weimar 2014, ISBN 978-3-476-02505-0, S. 400–402.
  2. Leseprobe (pdf) (Memento des Originals vom 23. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/files.hanser.de
  3. 2007 von der „Arbeitsgruppe Scientology“ der Freien und Hansestadt Hamburg herausgegeben. Laut Verfasserin soll es genügend Materialien enthalten um Scientology in Deutschland verbieten zu können.