Seagram Building
Seagram Building
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Seagram Building | |
Basisdaten | |
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Ort: | New York City, Vereinigte Staaten
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Eröffnung: | 1958 |
Status: | Erbaut |
Baustil: | Internationaler Baustil |
Architekten: | Ludwig Mies van der Rohe; Philip Johnson |
Nutzung/Rechtliches | |
Nutzung: | Bürogebäude |
Eigentümer: | Aby Rosen |
Technische Daten | |
Höhe: | 157 m |
Höhe bis zum Dach: | 157 m |
Etagen: | 38 |
Geschossfläche: | 59,457 m² |
Anschrift | |
Anschrift: | 375 Park Avenue |
Postleitzahl: | NY 10152 |
Stadt: | New York City |
Land: | Vereinigte Staaten |
Das Seagram Building ist ein Wolkenkratzer in New York City, 375 Park Avenue zwischen 52nd und 53rd Street. Er wurde von dem Architekten Ludwig Mies van der Rohe entworfen und 1958 fertiggestellt. Mies arbeitete, da er in New York nicht als Architekt zugelassen war, mit Philip Johnson zusammen. Das Seagram Building ist 156,9 Meter hoch und ein Musterbeispiel moderner Architektur. Es wurde als Hauptsitz des Spirituosenkonzerns Joseph E. Seagram & Sons errichtet.
Mies van der Rohe zu beauftragen, war ein Vorschlag der Architektin Phyllis Lambert, der Tochter des damaligen Vorstandsvorsitzenden von Seagram, Samuel Bronfman. Mies hatte zu diesem Zeitpunkt noch kein bedeutendes Gebäude in New York City errichtet.
Architektur
Zusammen mit dem gegenüberliegenden Lever House 390 Park Avenue bestimmte das Seagram Building für mehrere Jahrzehnte den Stil der Wolkenkratzer in New York. Es präsentiert sich als bronzefarbener Kubus von schlichter Eleganz, der von der Park Avenue zurückgesetzt ist und damit einen weiträumigen offenen Granitplatz frei lässt. Diese „Plaza“ entwickelte sich, obwohl von Mies nicht so konzipiert, zu einem beliebten Treffpunkt und veranlasste New York City, bei der Neuordnung seines Bauplanungsrechts 1961 Anreize für „privately owned public spaces“ (öffentliche Räume im Privatbesitz) nach dem Vorbild der Seagram Building Plaza vorzusehen; allerdings wurde davon in den folgenden Jahrzehnten nur selten Gebrauch gemacht.
Das Gebäude selbst und sein sogenannter Internationaler Stil hatten einen enormen Einfluss auf die amerikanische Architektur. Ein Charakteristikum des Internationalen Stils ist es, die Bauweise eines Gebäudes augenfällig zu machen und dabei die tragenden Elemente nicht zu verstecken. Das Seagram Building hat, wie praktisch alle großen Gebäude dieser Zeit, ein Stahlskelett, an dem die nicht-tragende Glasfassade angebracht ist. Dieses Skelett hätte nach Mies’ Vorstellungen sichtbar bleiben sollen. Die Bauordnung schrieb jedoch vor, die tragenden Stahlelemente mit feuerfestem Material, zum Beispiel Beton, zu ummanteln. Deshalb ließ Mies an der Fassade nicht-tragende, bronzefarbene I-Träger anbringen, die vertikal wie Mittelpfosten zwischen den großen Glasfenstern verlaufen. Diese Methode, ein inneres Skelett aus Betonstahl mit einer nichttragenden Hülle zu umgeben, hat sich seither als Standardverfahren beim Bau von Hochhäusern durchgesetzt.
Bei der Fertigstellung hatten luxuriöse Materialien und die üppige, weitgehend von Philip Johnson entworfene Innenausstattung, unter anderem aus Bronze, Travertin und Marmor, das Gebäude zum teuersten Wolkenkratzer seiner Zeit gemacht.
Ein interessantes Detail des Seagram Buildings sind seine Jalousien. Den Prinzipien des International Style folgend, wollte Mies dem Gebäude ein vollkommen gleichmäßiges Erscheinungsbild geben. Jalousien, die individuell in alle möglichen Positionen gebracht würden und so für einen uneinheitlichen Eindruck sorgten, waren damit nicht vereinbar. Die Jalousien wurden deshalb so ausgerüstet, dass sie sich lediglich in drei Stufen einstellen lassen – ganz offen, halb offen oder ganz geschlossen.
Das Four Seasons Restaurant
Das Seagram Building beherbergte unter anderem das berühmte Restaurant Four Seasons, das von Mies zusammen mit Philip Johnson und anderen bekannten Designern entworfen und eingerichtet wurde. Der sechs mal sechs Meter große Wandteppich in der lichtdurchfluteten Galerie des Restaurants, der 1919 von Pablo Picasso als Bühnenvorhang für die Pariser Erstaufführung des Balletts Le Tricorne durch Sergej Djaghilew zur Musik von Manuel de Falla gestaltet wurde, musste nach dem Willen des Grundstückseigentümers, Medienmogul Aby J. Rosen, entfernt werden und fand im Mai 2015 eine neue Heimat im Museum der New-York Historical Society am West Central Park.[1] Der Maler Mark Rothko, der ab 1958 für einen kleineren Speiseraum im Four Seasons eine Serie von Bildern gemalt hatte, kaufte diese nach Meinungsverschiedenheiten mit Johnson zurück.[2] Mehrere der für diesen Raum gemalten Bilder Rothkos hängen heute in der Tate Modern in einem eigenen Raum. Auch das Restaurant Four Seasons ist seit 2015 geschlossen, da Rosen den Pachtvertrag nicht verlängern wollte. Im Juli 2016 wurde das Mobiliar des Restaurants vom New Yorker Auktionshaus Wright versteigert.[3] Teile des originalen Mobiliars befinden sich heute im Restaurant der Fondazione Prada in Mailand.[4] Eine neue Nutzung der Restauranträume gab Rosen noch nicht bekannt.
Literatur
- Dirk Stichweh: New York Skyscrapers. Prestel Verlag, München u. a. 2009, ISBN 978-3-7913-4054-8.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ dpa: Picassos Theatervorhang „Le Tricorne“ ist umgezogen (Memento vom 25. März 2016 im Internet Archive), In: Zeit Online, 29. Mai 2015
- ↑ Christopher Rothko: Mark Rothko. From Inside Out. New Haven, London: Yale University Press 2015. S. 132
- ↑ Four Seasons decor under the hammer; Steal the style of the iconic restaurant, abgerufen am 5. März 2017.
- ↑ Ristorante Torre, Fondazione Prada, abgerufen am 21. August 2022
Koordinaten: 40° 45′ 30,4″ N, 73° 58′ 19,9″ W