Sebastiania pavoniana

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Sebastiania pavoniana

Sebastiania pavoniana

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Unterfamilie: Euphorbioideae
Gattung: Sebastiania
Art: Sebastiania pavoniana
Wissenschaftlicher Name
Sebastiania pavoniana
(Müll.Arg.) Müll.Arg.
Illustration
Springbohnenmotte (Cydia deshaisiana)

Sebastiania pavoniana ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) gehört.

Die Früchte werden oft von den Larven des kleinen Schmetterlings Cydia deshaisiana bewohnt, die ein Phänomen des Hüpfens in den einzelnen Fruchtsegmenten verursachen. Das hat diese unter dem Namen Springbohnen oder Hüpfbohnen bekannt gemacht hat.

Beschreibung

Sebastiania pavoniana ist ein Strauch der Wuchshöhen von etwa 3 bis 6 Meter erreicht oder ein Baum der über 10 Meter hoch wird. Er besitzt eine gräuliche bis kaffeebraune Rinde. Die Pflanze enthält einen weißen bis gelben Milchsaft, der stark giftig ist und von den Indianern Mexikos als Pfeilgift verwendet wurde.

Die einfachen, meist wechselständigen, hartlaubigen, 5 bis 11 Zentimeter langen, 2–4,5 Zentimeter breiten, kurz gestielten, dünnen, kahlen Laubblätter weisen einen feingesägten Blattrand auf. Sie sind eiförmig bis -lanzettlich, seltener verkehrt-eiförmig oder lanzettlich, elliptisch und an der Spitze sind sie rundspitzig bis zugespitzt, seltener abgerundet bis eingebuchtet. Es sind minimale, oft abfallende Nebenblätter vorhanden. Die kurzen Blattstiele sind bis 1–1,5 Zentimeter lang und es können Drüsen vorhanden sein.

Sebastiania pavoniana ist einhäusig monözisch. Die sehr kleinen, nur etwa 1 Millimeter im Durchmesser aufweisenden gelbgrünen, eingeschlechtlichen Blüten stehen in kurzen, meist gemischten und schlanken Ähren an den Enden der Zweige. Sehr kleine, wenigblütige, rein weibliche Blütenstände können vorkommen. Die Blüten sind mit einfacher Blütenhülle, die Kronblätter fehlen. Die männlichen, kurz gestielten Blüten besitzen 2–3 Staubblätter und ein dreiteiliges Perianth. Die fast sitzenden weiblichen, etwas größeren Blüten besitzen ein dreiteiliges Perianth und einen Fruchtknoten mit langen, ausgebogenen, oft eingerollten Narbenästen. Die wenigen weiblichen Blüten pro Blütenstand stehen im unteren Teil und sind jeweils von einem Deckblatt unterlegt. Zwei bis drei männliche Blüten stehen jeweils an einem Deckblatt.

Die zuerst grünen, dann bei der Reife kaffeebraunen, kugeligen, schwach dreilappigen, glatten Kapselfrüchte sind dreiteilig, -fächrig, besitzen einen Durchmesser von 10 bis 15 mm und enthalten in jedem zweiklappigen Fach einen Samen. Die schwärzlichen, eiförmigen und etwas gefleckten, glatten Samen besitzen eine kleine Caruncula.

Die Art ist in Mexiko ziemlich weit verbreitet und kommt zusätzlich noch in einem abseits vom Hauptareal liegenden Gebiet in der Provinz Guanacaste im Nordwesten von Costa Rica vor.

Springbohnen

Kapselsegmente (Springbohnen) je 7 bis 10 Millimeter lang

Bei Erwärmung, zum Beispiel wenn man ein Kapselsegment (die Springbohne)[1] in die Hand nimmt, beginnt die darin lebende Larve der Springbohnenmotte (Cydia deshaisiana)[2] so heftig zu zucken, dass sich das gesamte Kapselsegment ruckartig bewegt.

Da die Larve sich nur in dem geschlossenen Behältnis bewegt, lässt bei flüchtiger Betrachtung des Gesetzes von der Erhaltung des Bewegungsimpulses des gemeinsamen Schwerpunktes ein Abheben oder gar eine Fortbewegung unmöglich erscheinen. Das trifft jedoch nicht zu, denn der gemeinsame Schwerpunkt beginnt schon sich zu bewegen, wenn die Larve sich nach oben abstößt, das Kapselsegment aber auf seiner Unterlage ruht. Während dieser Beschleunigung tritt auch eine äußere Kraft auf, denn die Kraft auf die Unterlage ist dann kurzzeitig höher als das Gewicht von Kapselsegment und Larve. Da der Hohlraum im Kapselsegment so klein ist, dass die Larve unmittelbar nach dem Losspringen oben anstößt, bewegt sie sich anschließend zusammen mit dem ungefähr viermal so schweren Kapselsegment noch ein kleines Stück weiter nach oben und meist auch ein Stück zur Seite.

Der biologische Sinn dieses Verhaltens liegt darin, dass die Larve mitsamt ihrer Nahrung von der Sonne in den Schatten zu gelangen versucht, um einer Überhitzung zu entgehen.[3]

Literatur

  • Fiediana. No. 36, Flora Costaricensis, 1995, S. 38, 155 ff, online auf biodiversitylibrary.org.
  • Forrest Shreve, Ira L. Wiggins: Vegetation and Flora of the Sonoran Desert. Volume One, Stanford Univ. Press, 1964, ISBN 0-8047-0163-6, S. 807.

Weblinks

Commons: Sebastiania pavoniana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. unter 4. Exactly What Are Mexican Jumping Beans? bei Palomar College.
  2. Cydia deshaisiana bei idtools.org.
  3. Springbohnen Lebenszyklus auf springbohnen.com.