Seeblibach

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Seeblibach

Der Seeblibach frisst sich durch die Nagelfluh

Daten
Gewässerkennzahl CH: 527
Lage Kanton Luzern; Schweiz
Flusssystem Rhein
Abfluss über Fontannen → Kleine Emme → Reuss → Aare → Rhein → Nordsee
Quelle bei Oberegelshorn
46° 59′ 35″ N, 7° 57′ 5″ O
Quellhöhe 1075 m[1]
Mündung südlich von Romoos in die Grosse FontannenKoordinaten: 46° 58′ 48″ N, 8° 0′ 24″ O; CH1903: 643227 / 203360
46° 58′ 48″ N, 8° 0′ 24″ O
Mündungshöhe 749 m[1]
Höhenunterschied 326 m
Sohlgefälle 63 ‰
Länge 5,2 km[1]
Einzugsgebiet 12,3 km²[1]
Abfluss an der Mündung[2]
AEo: 12,3 km²
MQ
Mq
320 l/s
26 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Egelshorngraben, Goldbach
Gemeinden Romoos

Der Seeblibach ist ein rund fünf Kilometer langer Zufluss der Grossen Fontannen südlich des Napf im Amt Entlebuch. Er entspringt in drei Quellbächen bei Oberegelshorn im Sprossemoosgrabe an der Grenze zum Kanton Bern. Unterhalb des Sonnweidli fliesst er in die Grosse Fontanne. Der Seeblibach hat wie alle Flüsse und Bäche im Napfbergland überregionale Bekanntheit durch seine Goldvorkommen die zwar klein, dafür extrem rein sind.

Glasbläserei

Seeblibach im Entlebuch

Wegen des feinen Quarzsandes und der umliegenden Wälder zogen Seeblibach und Fontannen im 18. Jahrhundert die ersten Glasmacher an. 1741 liessen sich Glasmacher aus dem Schwarzwald unterhalb der Pilgereggweid am Seeblibach nieder. Nach kurzer Zeit zählte der Weiler mehr als zehn Gebäude, zu denen auch eine Kapelle und eine Schenke gehörte, und die Glashütte beschäftigte teilweise mehr als hundert Personen. 1781 waren die Holzvorkommen um die Glashütte vollständig erschöpft und die Glashütte an Fontannen und Seeblibach konnte nicht länger betrieben werden. Sie wurde aufgegeben und eine neue Glashütte in Flühli aufgebaut, bis auch dort die Holzvorkommen erschöpft waren. Um 1817 erbaute man in Hergiswil am See die heutige „Glasi Hergiswil“. An die Glashütten erinnert heute noch der Flurname „Glashüttli“ etwa hundert Meter westlich vom Einfluss in die Grosse Fontanne. Die Siedlung Pilgereggweid ist ebenfalls nur noch durch den gleichnamigen Flurnamen bekannt.

Köhlerei

Köhlerin bei der Arbeit

Die Wälder haben sich von der Glasproduktion wieder erholt und im Drachslis, einem Hof am Seeblibach, sind seit 1977 wieder regelmässig Köhler am Werk, die grosse Mengen (ca. 100 Tonnen pro Jahr) traditionell mit Kohlemeilern Holzkohle herstellen.

Einzelnachweise

  1. a b c d Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss. In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Gebietsauslässe. Abgerufen am 31. Oktober 2015.