Sevenans

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Sevenans
Sevenans (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Territoire de Belfort (90)
Arrondissement Belfort
Kanton Châtenois-les-Forges
Gemeindeverband Grand Belfort
Koordinaten 47° 35′ N, 6° 52′ OKoordinaten: 47° 35′ N, 6° 52′ O
Höhe 337–372 m
Fläche 2,02 km²
Einwohner 702 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 348 Einw./km²
Postleitzahl 90400
INSEE-Code

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Sevenans ist eine französische Gemeinde im Département Territoire de Belfort in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie ist Standort der Technischen Universität Belfort-Montbéliard.

Geographie

Sevenans liegt auf 341 m über dem Meer, etwa sechs Kilometer südlich der Stadt Belfort (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im Bereich der Burgundischen Pforte, am Ostrand der breiten Talebene der Savoureuse gegenüber von Bermont.

Die Fläche des 2,02 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der leicht gewellten Landschaft im Bereich der Burgundischen Pforte (Trouée de Belfort). Die westliche Grenze verläuft inmitten der rund ein Kilometer breiten Talebene der Savoureuse, die mit mehreren Windungen nach Süden fließt und für die Entwässerung zum Allan sorgt. In der Talebene befindet sich auch die Wasserstraße des Canal de la Haute-Saône, eines Seitenastes des Rhein-Rhône-Kanals. Verschiedene ehemalige Sand- und Kiesgruben auf dem Talboden wurden mittlerweile geflutet.

Vom Flusslauf erstreckt sich das Gemeindeareal ostwärts über die Talebene, die durchschnittlich auf 340 m liegt, und den Hang von Sevenans bis auf das angrenzende Plateau. Dieses wird durch die Tälchen mehrerer kurzer Seitenbäche der Savoureuse untergliedert. Mit 372 m wird auf diesen Anhöhen die höchste Erhebung von Sevenans erreicht.

Zu Sevenans gehört der Weiler Leupe (349 m) in einem Seitental der Savoureuse. Nachbargemeinden von Sevenans sind Andelnans im Norden, Meroux und Moval im Osten, Trévenans und Bermont im Süden sowie Dorans und Botans im Westen.

Geschichte

Erstmals schriftlich erwähnt wird Sevenans im Jahr 1147 in einer Urkunde des Priorats Lanthenans. Zunächst im Einflussbereich der Herren von Montbéliard stehend, gelangte Sevenans Mitte des 14. Jahrhunderts unter die Oberhoheit der Habsburger. Zusammen mit dem Sundgau kam das Dorf mit dem Westfälischen Frieden 1648 an die französische Krone. Seit 1793 gehörte Sevenans zum Département Haut-Rhin, verblieb jedoch 1871 als Teil des Territoire de Belfort im Gegensatz zum restlichen Elsass bei Frankreich. Mit der Eröffnung der Trambahn von Montbéliard nach Belfort wurde Sevenans 1913 an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Der Betrieb auf der Strecke wurde 1940 jedoch wieder aufgegeben. Seit 1998 war Sevenans zunächst Teil des Gemeindeverbandes Communauté d'Agglomération Belfortaine, der 2017 in der Communauté d’agglomération Grand Belfort aufging.

Sehenswürdigkeiten

Das Château Saglio wurde um 1750 erbaut, im Jahr 2003 renoviert und beherbergt heute einen Teil der Büros der Technischen Universität Belfort-Montbéliard. Ebenfalls sehenswert ist der zum Campus gehörende schiefe Turm in moderner Glasarchitektur. Als weitere Sehenswürdigkeiten gelten ein Wegkreuz von 1862, der Dorfbrunnen aus dem 19. Jahrhundert sowie das Gemeindehaus. Das Mairie- und Schulgebäude wurde Ende des 19. Jahrhunderts an die alte Kapelle des Schlosses angebaut. Die Kapelle wurde restauriert und in einen Konferenzraum umgewandelt, dessen blau verglaste Fenster ihm den Namen „Mairie bleue“ einbrachten.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1962 194
1968 223
1975 194
1982 201
1990 575
1999 726

Mit 702 Einwohnern (1. Januar 2019) gehört Sevenans zu den kleinen Gemeinden des Département Territoire de Belfort. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stets im Bereich zwischen 115 und 160 Personen gelegen hatte, wurde seit Beginn der 1980er Jahre ein kräftiges Bevölkerungswachstum verzeichnet. Seither hat sich die Einwohnerzahl fast vervierfacht.

Wirtschaft und Infrastruktur

Sevenans war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft (Ackerbau, Obstbau und Viehzucht) geprägtes Dorf. Wichtigste Arbeitgeberin ist heute die Technische Universität Belfort-Montbéliard (Université de technologie de Belfort-Montbéliard, UTBM), die ihren Standort seit 1985 in Sevenans bezog und im Jahr 2006 mehr als 2000 Studierende aufweisen konnte. Im Weiteren gibt es verschiedene Betriebe des Kleingewerbes. Viele Erwerbstätige sind auch Wegpendler, die in den Agglomerationen Belfort und Montbéliard ihrer Arbeit nachgehen.

Die Ortschaft ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstraße, die von Belfort nach Montbéliard führt. Der nächste Anschluss an die Autobahn A36 befindet sich in einer Entfernung von ungefähr einem Kilometer. Weitere überregionale Verkehrsverbindungen bestehen mit Vesoul und Delle. Mit den Städten Belfort und Montbéliard ist Sevenans durch eine Buslinie verbunden.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Territoire de Belfort. Flohic Editions, Paris 1999, ISBN 2-84234-037-X, S. 121.

Weblinks

Commons: Sevenans – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien