Bildungssystem in Japan
Das Bildungssystem in Japan ist ein 6-3-3-4-System, entsprechend der Anzahl der Jahre, die in den aufeinander folgenden Institutionen verbracht werden. Dieses System wurde März 1947 zusammen mit dem Grundgesetz der Erziehung und des Schulbindungsgesetz eingeführt, um den Grundsatz der Chancengleichheit für Bildung zu verwirklichen.[1]
Dem Schulsystem vorgeschaltet sind die Kinderkrippe (jap.
, hoikuen) und der Kindergarten (
, yōchien). In die Kinderkrippe werden Kinder für gewöhnlich ab einem Alter von 2 Monaten aufgenommen und in den Kindergarten im Alter von 3 bis 5 Jahren. Es gibt private und öffentliche Kinderkrippen und -gärten, teilweise mit Uniformpflicht.
Schulsystem
Allgemeines
- Die Schulpflicht beträgt neun Jahre, erstreckt sich jedoch nicht auf Kinder ohne japanische Staatsbürgerschaft.[2]
- Das Schuljahr beginnt in Japan am 1. April.[3]
- Die Schulferien sind im ganzen Land einheitlich (Neujahr: 2 Wochen, März/April: 2 Wochen, Juli/August: 6 Wochen).
- Öffentliche Schulen haben die 5-Tage-Woche, private Schulen oft die 6-Tage-Woche.
- Während der Schulpflicht gibt es kein Sitzenbleiben wie z. B. in Deutschland, praktisch jeder Schüler wird automatisch versetzt.
Grundschule
Die Grundschule (
, shōgakkō) dauert sechs Jahre; eingeschult werden die Kinder nach Vollendung ihres 6. Lebensjahrs. Die Kinder besuchen jeweils die Schule, in deren Bezirk sie wohnen. Fast alle Grundschulen sind öffentlich und werden von den jeweiligen Gemeinden getragen. Schuluniformen sind nicht in allen Grundschulen Pflicht.
Die durchschnittliche Klassengröße beträgt 25 Schüler. Die Klassengröße unterliegt jedoch starken Schwankungen, so werden manche Schulen, wie beispielsweise in der Präfektur Kōchi im Durchschnitt von nur 18 Schüler besucht, in der Präfektur Tokio jedoch von 32. Etwa 2 % der Klassen sind gemischt, wobei in der Präfektur Kagoshima mit großem Abstand sogar 12 % der Klassen Schüler aus unterschiedlichen Stufen enthalten (jeweils 2010).[4]
2010 gab es 22.000 Grundschulen, davon 213 private, mit etwa 420.000 Vollzeitlehrkräften und knapp 7 Millionen Schülern.[5]
Mittelschule
Nach der Grundschule besuchen die Kinder eine meist öffentliche, dreijährige Mittelschule (
, engl. meist Junior High School) in Wohnungsnähe. Es gibt allerdings auch einige private Mittelschulen, für die man eine Aufnahmeprüfung ablegen muss. In der Mittelschule besteht meist Uniformpflicht, jedoch nicht an allen Schulen. Im letzten Jahr der Mittelschule lernen die Schüler sehr intensiv für die Aufnahmeprüfung der Oberschule, die den weiteren Lebensweg entscheidend beeinflussen kann.
Die Mittelschulklassen sind mit durchschnittlich 29 Schülern vergleichsweise groß (in den 1980ern waren es noch 37), wobei besonders in der Präfektur Tokio mit weitem Abstand die durchschnittliche Größe 44 Schüler/Klasse beträgt.[6]
Zwar endet mit der Mittelschule die Schulpflicht, jedoch besuchen 98 % der Schüler weiterführende Schulen.[6][7]
2010 gab es 10.815 Mittelschulen, davon 758 private, mit etwa 250.000 Vollzeitlehrkräften und 3,5 Millionen Schülern.[5] Die meisten Grund- und Mittelschulen werden von den jeweiligen Gemeinden getragen, finanziell jedoch vom Staat unterstützt, um im ganzen Land eine einheitliche Grundausbildung (während der Schulpflicht) zu ermöglichen.
Oberschule
Nach der Mittelschule besuchen fast alle Schüler die dreijährige Oberschule (
oder kurz
, engl. Senior High School oder nur High School). Der Zugang zu einer Oberschule ist generell durch eine Aufnahmeprüfung geregelt, wobei sich der Ruf und das Ausbildungsniveau der Oberschule im Schwierigkeitsgrad der Aufnahmeprüfung widerspiegeln. Der Abschluss der Oberschule qualifiziert formal zum Eintritt in eine Universität und wird daher mit dem deutschen Abitur gleichgestellt. Allerdings gibt es keine Abschlussprüfung im eigentlichen Sinn, sondern man erwirbt den Abschluss durch regelmäßige Teilnahme am Unterricht und durch Bestehen von Klassenarbeiten. Für den Eintritt in die Universität muss aber erst eine für jede Universität und jeden Fachbereich getrennte Aufnahmeprüfung abgelegt werden.
Das Bildungsministerium schreibt folgende Fachgebiete und Fächer für Oberschulen vor:
- Japanisch (Sprachausdruck I und II, Allgemeines Japanisch, Gegenwartsliteratur, Klassische Literatur einschließlich Lektüre klassischer Literatur)
- Geographie und Geschichte (Weltgeschichte A und B, Japanische Geschichte A und B, Geographie A und B)
- Bürgerkunde (Gesellschaftskunde, Ethik, Politik/Wirtschaft)
- Mathematik (Grundlagen der Mathematik, Mathematik I, II und III, Mathematik A, B und C)
- Naturwissenschaften (Grundlagen der Wissenschaft, Allgemeine Wissenschaft A und B)
- Physik I und II
- Chemie I und II
- Biologie I und II
- Gesundheitserziehung und Sport
- Kunst (Musik I, II und III, (bildende) Kunst I, II und III, Kunsthandwerk, Kalligrafie I, II und III)
- Fremdsprachen (Mündliche Kommunikation [auf Englisch] I und II, Englisch I und II, Lesen [auf Englisch], Schreiben [auf Englisch])
- Hauswirtschaft (Grundlagen der Hauswirtschaft, Allgemeine Hauswirtschaft, Techniken der Lebenshaltung)
- Informatik (Informatik A, B und C).
Zwar müssen Kurse aus jedem Fachgebiet belegt werden, jedoch sind diese bis auf Bürgerkunde teilweise als Wahlpflichtunterricht ausgelegt. Beispielsweise kann bei Japanisch zwischen Sprachausdruck und Allgemeines Japanisch gewählt werden, oder bei Kunst zwischen Musik, bildender Kunst, Kunsthandwerk und Kalligrafie.[8]
Daneben gibt es Oberschulen, die wie die deutschen Berufsgymnasien spezialisierte Fachcurricula anbieten, die von etwa einem Viertel der Schüler (einem Drittel auf den öffentlichen und einem Zehntel auf den privaten Schulen)[9] belegt werden. Diese enthalten eine große Auswahl an Profilfächern in den Vertiefungsrichtungen Landwirtschaft, Technik, Wirtschaft, Fischerei, Hauswirtschaft, Krankenpflege, Informatik, Wohlfahrt, Mathematik, Sport, Musik, Kunst oder Englisch.[8]
Neben öffentlichen Oberschulen (meistens von den Präfekturen getragen) gibt es zahlreiche private Schulen. Für alle Oberschulen musste bis zu Beginn des Fiskal- und Schuljahres 2010 (1. April) eine Gebühr bezahlt werden, die bei den öffentlichen Schulen jedoch geringer als bei den privaten ausfiel. Für das Schulgeld privater Oberschulen zahlt der Staat seitdem Zuschüsse, je nach Präfektur sind auch diese effektiv für die Haushalte ganz gebührenfrei.
2010 gab es 5.116 Oberschulen, davon 1.321 private, mit etwa 240.000 Vollzeitlehrkräften und 3,4 Millionen Schülern.[5] 613 Schulen bieten auch Fernunterricht an, der von knapp 190.000 Schülern in Anspruch genommen wird.[10] Von den Oberschülern besuchen dabei 116.000 nicht den regulären Ganztagsunterricht, sondern Teilzeit- bzw. Abendkurse (
, teijisei no katei).[9]
Direkt nach der Oberschule besuchen (Stand 2010) etwa 54 % (ca. 580.000 Schüler) weiterführende Schulen, hauptsächlich Hochschulen, während etwa 16 % (ca. 167.000 Schüler) direkt in das Berufsleben übergehen.[7]
Fachoberschule
Im Jahre 1962 wurden die Fachoberschulen (
, kōtō semmon gakkō oder kurz
, kōsen, engl. Technical College), auch Technische Fachhochschule[11][12] genannt, eingeführt, um den Fachkräftebedarf in der Industrie zu decken. Diese Schulen können nach der Mittelschule besucht werden und haben eine Ausbildungsdauer von 5 Jahren.
2010 gab es 58 Fachoberschulen, davon 3 private, mit etwa 4.300 Vollzeitlehrkräften und knapp 60.000 Schülern.[5]
Hochschule/Universität
Ein großer Teil aller Oberschulabgänger geht anschließend auf eine Hochschule (
, daigaku), die vier Jahre dauert und mit dem Bachelor (
, gakushi), abschließt; dem ersten akademischen Grad, den Studenten an Hochschulen als Abschluss einer wissenschaftlichen Ausbildung erlangen können.
Wie bei den Oberschulen ist auch bei allen Universitäten die Zulassung zum Studium an das Bestehen einer Aufnahmeprüfung geknüpft, die sehr schwer ist und den Jugendlichen vieles abverlangt. Einige Schüler verbringen nach dem Abitur ein Jahr nur mit dem Lernen für die Aufnahmeprüfung (sogenannte Rōnin). Japanische Universitäten werden in der öffentlichen Meinung vor allem danach bewertet, wie anspruchsvoll ihre Aufnahmeprüfung ist.
Im Jahr 2010 wurden etwa 620.000 Studenten immatrikuliert, wovon etwa 520.000 aus dem Oberschuljahrgang 2010 stammen, den etwa 1,1 Million Schüler abschlossen, 63.000 aus dem vorigen Oberschuljahrgang und noch knapp 10.000 aus dem Oberschuljahrgang 2008. Da die meisten Schüler sich an mehreren Hochschulen bewerben, zählt man insgesamt 3,7 Millionen Bewerbungen.[13]
Nur wenige (2010: 82.000)[14] Studenten schließen daran einen Masterkurs (
, daigakuin, zwei Jahre) an und erhalten den Mastergrad (
, shūshi), noch weniger (2010: 16.000)[14] einen Doktorkurs (meistens drei Jahre) für den Doktortitel (
, hakase/hakushi).
Neben den regulären Universitäten mit ihren vier Jahren gibt es noch Kurzhochschulen (tanki daigaku, engl. Junior College) mit zwei Jahren Studiendauer, die hauptsächlich geistes- und sozialwissenschaftliche Kurse anbieten und zu 60 % von Frauen besucht werden.[11]
Ist die Aufnahmeprüfung geschafft, dann sind, zumindest an den eher durchschnittlichen Universitäten, die Anforderungen im Studium relativ gering. Die Studenten haben die Möglichkeit, sich ganz ihrem Lieblingsthema zu widmen, ohne zu großen Leistungsdruck zu spüren. Auch die Abschlussprüfungen sind sehr einfach; entsprechend wird die Studienzeit oft genutzt, um ausgiebig die vorher wegen des Lernstresses und der meist beengten Wohnverhältnisse bei den Eltern schwer realisierbaren Teile des Jugendlebens nachzuholen, in Form von Partys, zwanglosem Zusammensein mit Freunden und Partnerschaft.
An allen Universitäten werden Gebühren erhoben, die an öffentlichen Hochschulen umgerechnet etwa 4000 Euro betragen, an privaten im Durchschnitt um die 6000 Euro pro Jahr. Hinzu kommen noch etwa 2500 Euro Immatrikulationsgebühren.[11]
2010 gab es 778 Hochschulen, davon 597 private, mit etwa 170.000 Vollzeitlehrkräften und 2,9 Millionen Studenten.[5] (Das entspricht etwa einem Verhältnis von 16,5:1; zur Orientierung: Deutsche Universitäten hatten 2006 1,4 Millionen Studierende und rund 95.000 wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiter.[15]) Hinzu kommen noch 395 Kurzhochschulen, davon 369 private, mit knapp 10.000 Vollzeitlehrkräften und 150.000 Studenten.[5] An 44 Hochschulen bzw. 11 Kurzhochschulen werden Fernkurse angeboten, an denen 147.000 bzw. 20.000 teilnehmen.[16]
Die Art des Universitätsabschlusses ist nicht unbedingt wichtig, da die japanischen Unternehmen bereits etwa ein Dreivierteljahr vor Ende der Universitätszeit ihre neuen Mitarbeiter rekrutieren und die meisten Studenten bereits vor ihrem Abschluss wissen, wo sie unterkommen. Viele Unternehmen stellen ihre neuen Mitarbeiter vor allem nach dem Ruf ein, den eine Universität hat. Natürlich spielt das eigentliche Studienfach auch eine Rolle, aber japanische Unternehmen sind der Meinung, dass ein neuer Angestellter seine Loyalität und seinen Lernwillen beweisen muss, auch wenn er auf einem fachfremden Gebiet eingesetzt wird. Daher kommt es im Vergleich zu Deutschland häufiger vor, dass Unternehmen Angestellte für Aufgabengebiete einstellen, die überhaupt nichts mit dem Studienfach zu tun haben.
Unterricht in einzelnen Fächern
Japanische Schrift
Das Erlernen des japanischen Schriftsystems ist sehr zeitaufwendig, da es aus den Silbenschriften Hiragana und Katakana sowie aus Wortschriftzeichen (Kanji) besteht, zudem wird auch die lateinische Schrift (Rōmaji) in Japan verwendet. Die Hiragana werden meistens schon im Kindergarten gelernt: Da ein Zeichen immer einer Silbe entspricht, ist die Zuordnung von Laut und Zeichen erheblich einfacher als bei der lateinischen Schrift und kann spielerisch erlernt werden. Katakana sowie die ersten 100 Kanji folgen im ersten Jahr der Grundschule. Rōmaji werden ebenfalls in der Grundschule gelernt.
Sehr zeitaufwendig zu lernen sind die Kanji. Während der neun Jahre dauernden Schulpflicht werden die 2136 sogenannten Jōyō-Kanji gelernt. Dabei ist landesweit vorgegeben, welche Zeichen in welchem Schuljahr zu lernen sind. Pro Zeichen müssen die Strichfolge sowie die verschiedenen (meist mindestens zwei) Aussprachevarianten in ihren jeweiligen Kontexten auswendig gelernt werden.
Fremdsprachen
Als erste Fremdsprache wird in der japanischen Mittelschule Englisch gelehrt, meistens jedoch nur drei Stunden pro Woche. Dieser Unterricht wird in der Oberschule weitergeführt. Bis vor kurzem wurde dabei vor allem Wert auf literarische Bildung gelegt, die mündliche englische Alltagssprache kam daneben kaum zum Zug; dieses ändert sich allerdings heute allmählich. Inzwischen bieten auch fast alle Grundschulen Englischunterricht an, aber zum Teil nur einmal pro Monat; Lehrpläne für Englischunterricht an Grundschulen gibt es noch nicht.
Da nur sehr wenige Oberschulen eine zweite Fremdsprache anbieten, besteht normalerweise erst an der Universität die Möglichkeit eine zweite Fremdsprache (meistens Deutsch, Französisch, Chinesisch oder Koreanisch) zu lernen.
Geschichte
In der Taika-Reform im 7. Jahrhundert wurde das japanische Reich Yamato in einen konfuzianischen Beamtenstaat nach chinesischem Vorbild verwandelt. Um die Beamten auszubilden, wurde am Hof die Daigaku-ryō (
) gegründet. Dort wurden die chinesische Sprache und Schrift und die konfuzianischen Klassiker gelehrt, aber auch praktisches Verwaltungswissen wie Landvermessung, Buchführung und Astrologie. Astrologie war wichtig, um vorauszusagen, ob bestimmte Handlungen des Kaisers gute oder schlechte Konsequenzen haben würden. Ebenfalls in dieser Zeit wurden die ersten buddhistischen Klöster in Japan gegründet, die über die Jahrhunderte immer wichtige Horte des Wissens waren. Am Hof der Heian-Zeit erlebten Kultur und Bildung der Hofbeamten ihre Blütezeit. Mit der Machtübernahme des Kriegeradels gegenüber dem Kaiserhof, etwa ab dem 12. Jahrhundert, waren eher praktische Fertigkeiten gefragt, Kenntnisse der Kriegführung und für eine effiziente Verwaltung notwendige Fähigkeiten. Erst mit dem Frieden in der Edo-Zeit wurde aus den rauen Samurai eine gebildete Beamtenschicht, die nicht nur Lesen und Schreiben, nicht nur das Kämpfen zu einer Kunst (
, bujutsu) weiterentwickelte, sondern auch in der Kunst gebildet war. Kalligraphie, Malerei, Dichtkunst und Literatur wurden gefördert.
Die Tempel richteten in dieser Zeit Volksschulen (Terakoya) ein, so dass auch einfache Bürger, einschließlich Frauen, Zugang zu Bildung hatten. Es entstand ein Verlagswesen, das zum Beispiel Unterhaltungsromane für das Volk druckte.
Auch westliche Bildung gelangte in dieser Zeit nach Japan. Auf der Insel Deshima unterhielten die Holländer eine kleine Kolonie, und belieferten interessierte Samurai mit Büchern aus Europa. Neben Büchern über Waffen, Kriegskunst und aktuelle politische Ereignisse, gelangte auf diese Art auch Wissen über westliche Naturwissenschaften und Medizin nach Japan. Das Studium dieser Quellen wurde Rangaku („Hollandkunde“) genannt.
Das Interesse für den Westen, das in der Edo-Zeit nur eine kleine Minderheit zeigte, wurde nach der Öffnung Japans sehr viel größer. Japan sollte modernisiert werden, um es mit den westlichen Industrienationen aufnehmen zu können; doch das schien nur erreichbar, indem so viel Wissen wie möglich übernommen wurde. Junge Japaner wurden als Studenten an Universitäten in den USA und Europa geschickt. Die Iwakura-Mission sollte die Staatsform verschiedener westlicher Länder erforschen. Es wurden Kaiserliche Universitäten nach dem Vorbild der Berliner Humboldt-Universität gegründet, und private Universitäten nach amerikanischem Vorbild. Ausländische Experten (sogenannte O-yatoi gaikokujin) wurden ins Land geholt, um Staat, Militär und Universitäten aufzubauen. Die Schulpflicht wurde eingeführt, die ehemaligen Tempelschulen wurden staatlich, und ein dreigliedriges Schulsystem wurde eingerichtet.
Der sich bald entwickelnde Militarismus hat dieses System dann für seine Zwecke eingespannt. Das Militär entsandte Lehrer an die Schulen, um die patriotische Erziehung sicherzustellen. Nach der Kapitulation 1945 wurden diese Lehrer von der US-amerikanischen Besatzungsmacht entlassen, doch das zerstörte Japan brauchte dringend Lehrer, und so wurden diese Lehrer bald wieder zurückgeholt. Auch deswegen gibt es heute in Japan eine feste Wählerbasis am rechten Rand.
Im wirtschaftlichen Aufbau der Nachkriegszeit wurden die Universitäten zu Motoren des Fortschritts, hatte sich Japan am Anfang darauf beschränkt, westliche Produkte nur zu kopieren und Marktanteile zu erobern, so bauten die Unternehmen bald eigene Entwicklungsabteilungen auf, die mit den Universitäten in der Forschung kooperierten und auch deren Absolventen übernahmen.
Siehe auch
- Liste der Universitäten und Hochschulen in Japan
- Japanisches Bibliothekswesen
- Juku
- Toshirō Kanamori
- Fukuzawa Yukichi
- Obara Kuniyoshi[17]
- Hokuriku-Gakuin-Universität
Weblinks
- Das japanische und US-amerikanische Bildungssystem im Vergleich (englisch, japanisch)
Einzelnachweise
- ↑ Principles Guide Japan’s Educational System (en)
- ↑ 外国人の子どもの公立義務教育諸学校への受入について (jp)
- ↑ „Durchführungsbestimmungen des Schul- und Erziehungsgesetzes“, Ministerialverordnung Nr. 14 des Bildungsministeriums vom 30. März 2012 (学校教育法施行規則 平成二四年三月三〇日文部科学省令第一四号), Artikel 59 (für Grundschulen), 104 (für Oberschulen) 113 (für Mittelschulen).
- ↑ Japan Statistical Yearbook 2012, Tabelle 22-3 Elementary Schools by Prefecture, Online (Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive; MS Excel; 39 kB), Klassengröße berechnet aus Schüler (Children enroled (1,000))/Klasse (Classes)
- ↑ a b c d e f Japan Statistical Yearbook 2012, Tabelle 22-1 Schools by Founder, Online (Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive; MS Excel; 29 kB)
- ↑ a b Japan Statistical Yearbook 2012, Tabelle 22-4, Lower Secondary Schools by Prefecture, Online (Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive; MS Excel; 42 kB)
- ↑ a b Japan Statistical Yearbook 2012, Tabelle 22-21, Post-School Status of Graduates, Online (Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive; MS Excel; 33 kB)
- ↑ a b 高等学校学習指導要領 (平成11年3月告示,14年5月,15年4月,15年12月一部改正) 第1章 総則. („Oberschullehrplan (Bekanntmachung im März 1999, Revisionen im Mai 2002, April 2003 und Dezember 2003), Abschnitt 1: Allgemeine Regelungen“). MEXT, Dezember 2003, archiviert vom Original am 20. Mai 2011; abgerufen am 8. Mai 2022 (japanisch).
- ↑ a b Japan Statistical Yearbook 2012, Tabelle 22-6, Students of Upper Secondary Schools by Course (Regular Course), Online (Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive; MS Excel; 31 kB)
- ↑ Japan Statistical Yearbook 2012, Tabelle 22-7, Correspondence Education of Upper Secondary Schools, Online (Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive; MS Excel; 24 kB)
- ↑ a b c Das japanische Hochschulsystem. Japanlektorat der Universität des Saarlandes, abgerufen am 22. September 2015.
- ↑ Technische Fachhochschule Kisarazu. Goethe-Institut, abgerufen am 22. September 2015.
- ↑ Japan Statistical Yearbook 2012, Tabelle 22-17, Applicants for Admission to Universities and New Students Enroled by Faculty and Year of Graduation from Upper Secondary School, Online (Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive; MS Excel; 31 kB)
- ↑ a b Japan Statistical Yearbook 2012, Tabelle 22-13, Universities, Online (Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive; MS Excel; 32 kB)
- ↑ Basisdaten Hochschulen, Wissenschaftsrat (PDF; 73 kB)
- ↑ Japan Statistical Yearbook 2012, Tabelle 22-14, Correspondence Education of Junior Colleges and Universities, Online (Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive; MS Excel; 24 kB)
- ↑ Unesco: Pädagogen.