Simon August (Lippe)
Simon August Graf von Lippe (* 12. Juni 1727 in Detmold; † 1. Mai 1782 ebenda) regierte von 1734 bis 1782 die Grafschaft Lippe.
Leben
Er war Sohn von Simon Henrich Adolf und Johanna Wilhelmine, Tochter des Fürsten Georg August von Nassau-Idstein. Bis 1747 regierte der 1727 geborene Simon August unter Vormundschaft seiner Mutter.
Unter dem Einfluss der Aufklärung erließ er eine neue Haushalts-, Sozial- und Rechtsordnung und führte 1749 in Lippe zusammen mit Dietrich Johann von Hillensberg einen Haushaltsplan ein, um nicht mehr auszugeben, als Einnahmen zur Verfügung standen. Die Sparkasse Detmold und die Landesbrandversicherung AG führen ihre Tradition auf erste Gründungen von Simon August zurück. Er erwarb die Saline Salzuflen und baute Meinberg zum Heilbad aus. 1775 schuf er eine Unterstützungskasse für bedürftige Untertanen. Nach einer Volkszählung von 1776 umfasste sein Land 49.416 Einwohner.
Titel
„Simon August, Regierender Graf und Edler Herr zur Lippe, Souverain von Vianen und Ameiden, Erb-Burg-Graf zu Utrecht“ (1768).[1]
Familie
Simon August führte vier Ehen. Er heiratete 1750 Polyxena Louise Prinzessin von Nassau-Weilburg (* 27. Januar 1733; † 27. September 1764), Tochter des Fürsten Karl August zu Nassau-Weilburg. Mit ihr hatte er ein Kind, Wilhelmine Caroline (* 6. Juli 1751; † 4. April 1753).
Im Jahre 1765 heiratete er Maria Leopoldine von Anhalt-Dessau (* 18. November 1746; † 15. April 1769). Ihr gemeinsamer Sohn war Leopold (* 2. Dezember 1767; † 4. April 1802).
Danach heiratete er 1769 seine Schwägerin Kasimire von Anhalt-Dessau (* 19. Januar 1749; † 8. November 1778), Schwester der verstorbenen vorhergehenden zweiten Ehefrau. Ihr Sohn war August (* 9. Oktober 1777; † 27. Mai 1809).
Seine vierte Frau wurde 1780 Christine Prinzessin von Solms-Braunfels (* 30. August 1744; † 16. Dezember 1823), Tochter des Fürsten Friedrich Wilhelm zu Solms-Braunfels.
Nach Simon Augusts Tod 1782 übernahm sein Sohn Leopold I. am 5. November 1789 die Regierung und ließ noch im selben Jahr vom Bildhauer Schlupf ein Denkmal zu Ehren seines Vaters im damaligen Lustgarten errichten (heutiger Standort: Parkallee vor dem Kurpark Bad Meinberg).
Ehrungen
- Ritter des hessen-casselischen Hausordens vom Goldenen Löwen[2], 14. August 1770
Münzwesen
In die Regierungszeit Simon Augusts fiel 1753 die Einführung des Konventionsfußes. Danach hatte Lippe als Währung den Taler: 1 Taler = 36 Mariengroschen = 288 Pfennig = 576 Heller. Den Batzen und den Kreuzer gab es im Gegensatz zu anderen Gebieten als Währung in Lippe nicht.
Siehe auch → Lippische Münzgeschichte
Literatur
- Willi Gerking: Die Grafen zur Lippe-Biesterfeld. 1. Auflage. heka-Verlag, Bad Oeynhausen 2001, ISBN 3-928700-62-6.
- Lore Blanke: Simon August. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 425 f. (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Lippisches Intelligenzblatt, 28tes Stük, 9. Julius 1768, S. 433 f.
- ↑ Hochfuerstl. Hessen-Casselischer Staats- und Adress-Calender (1775), S. 21.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Simon Heinrich Adolf | Graf zur Lippe-Detmold 1734–1782 | Leopold I. |
Personendaten | |
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NAME | Simon August |
KURZBESCHREIBUNG | Graf von Lippe |
GEBURTSDATUM | 12. Juni 1727 |
GEBURTSORT | Detmold, Grafschaft Lippe, Heiliges Römisches Reich |
STERBEDATUM | 1. Mai 1782 |
STERBEORT | Detmold, Grafschaft Lippe, Heiliges Römisches Reich |