Simon Heinrich Adolf Herling

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Simon Heinrich Adolf Herling (* 13. Oktober 1780 in Detmold; † 1. April 1849 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Philologe und Grammatiker.

Leben

Herling war ein Kaufmannssohn. Er besuchte zunächst das Detmolder Gymnasium Leopoldinum und ging 1801 an die Universität Göttingen. Dort widmete er sich hauptsächlich dem Studium der Theologie. Nach Abschluss seines Studiums 1804 nahm er eine Erzieherstelle im Haus der Frankfurter Bankiersfamilie Heyder an. Erst fünf Jahre später, im Jahr 1805, erlangte er eine Anstellung am Frankfurter Gymnasium. Zwei Jahre darauf, im Jahr 1811 erhielt er zudem einen Ruf als ordentlicher Professor der alten Sprachen an die neugegründete Hochschule Lyceum Carolinum in Frankfurt. Diese ging mit dem Großherzogtum Frankfurt 1814 wieder unter. Er unterrichtete neben den alten Sprachen auch Religion, Mathematik und Physik sowie die deutsche Sprache.

Zum 300-jährigen Jubiläum der Reformation war Herling einer der Mitgründer des Frankfurter Gelehrtenvereins für deutsche Sprache. Er wurde später dessen Präsident. Herling war neben seiner Tätigkeit als Lehrer auch schriftstellerisch tätig. Er veröffentlichte neben Aufsätzen und monographischen Abhandlungen auch vielbeachtete Lehrbücher. Herling gilt als Begründer einer grammatischen Theorie des zusammengesetzten Satzes. Außerdem lieferte er Ansätze zur Beschreibung der logisch-semantischen Strukturen im Bereich der Syntax sowie zur genaueren Bestimmung von Form und Inhalt.[1]

Publikationen (Auswahl)

  • Grundregeln des deutschen Stils oder der Periodenbau der deutschen Sprache: ein Lehrbuch für den stilistischen Unterricht, Hermann, Frankfurt am Main 1823.
  • Erster Cursus eines wissenschaftlichen Unterrichtes in der deutschen Sprache für Deutsche, nach einer neuen auf die Bildungsgesetze der Sprachen gegründeten Methode, Hermann, Frankfurt am Main 1828.
  • Die Syntax der deutschen Sprache, Hermann, Frankfurt am Main 1830–1832.
    • Band 1: Syntax des einfachen Satzes.
    • Band 2: Grundregeln des deutschen Styls, oder der Periodenbau der deutschen Sprache
  • Theoretisch-praktisches Lehrbuch der Stylistik : für obere Classen höherer Schulanstalten und zum Selbstunterricht, Hahn, #Hannover 1837.
    • Band 1: Theorie des Styls.
    • Band 2: Praktische Zergliederung der stylistischen Darstellungsweisen.
  • Vergleichende Darstellung der Lehre vom Tempus und Modus, Hahn, Hannover 1840.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Elmentaler: Logisch-semantische Studien in der Grammatik des frühen 19. Jahrhunderts: Untersuchungen zur Kategorienlehre von Simon Heinrich Adolf Herling, Niemeyer, Tübingen 1996, ISBN 3-484-31160-6, S. 149.