Siptah

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Namen von Siptah
Siptah.jpg
Porträt des Siptah (Sarkophag)
Horusname
<hiero>G5</hiero>
<hiero>E1:D40-U7:D36-V28-p-n:n:n-s-S34-N16:nb-Aa15:D28*Z1-f:N5*Z1:nb</hiero>
Srxtail2 transparent.svg
Ka-nacht-meri-Hapi-se-anch-ta-neb-em-kaef-Re-neb
kn-nḫt-mrj-Ḥˁpj-s-ˁnḫ-t3-nb-m-k3=f-Rˁ-nb
Starker Stier, Geliebter des Hapi, der jedes Land alltäglich durch seinen Ka leben lässt
Nebtiname
<hiero>G16</hiero> <hiero>s-O29:D36-G1-Y1-O28-W24:O49 </hiero>
Saa-Iunu
Sˁ3-Jwnw
Groß in Iunu
Goldname
<hiero>G8</hiero> <hiero>HASH-W19-i-i- t:f-G7-r:D36-N5-G7 </hiero>
… mi-it-ef-Re
… mj-jt=f-Rˁ
… wie sein Vater Re
(mit zwei mal Namensideogramm
für einen König, das den
Horusfalken darstellt)
Thronname
<hiero>M23:X1-L2:X1</hiero> Hiero Ca1.svg
<hiero>N5-s-N28:n-N36-i-mn:n </hiero>
Hiero Ca2.svg
Sechai-en-Re-meri-Amun
Sḫˁj-n-Rˁ-mrj-Jmn
Der von Re Inthronisierte, Geliebter des Amun
<hiero>M23:X1-L2:X1</hiero> Hiero Ca1.svg
<hiero>N5-G25*Aa1:n-N5:U21:n</hiero>
Hiero Ca2.svg
Ach-en-Re-setep-en-Re
3ḫ-n-Rˁ-stp-n-Rˁ
Emanation des Re
(Thronname ab dem dritten Regierungsjahr)
Eigenname
Hiero Ca1.svg
<hiero>-C2-F31-O34:O34-H8:Z1-p:t-H-</hiero>
Hiero Ca2.svg
Ramessusaptah (Ra messu sa Ptah)
Rˁ mssw s3 Ptḥ
Re ist der, den ihn geboren hat, Sohn des Ptah
Hiero Ca1.svg
<hiero>-p:t-H-N36:n-p:t-H-H8:Z1</hiero>
Hiero Ca2.svg
Merinptahsaptah (Meri en Ptah sa Ptah)
Mrj n Ptḥ s3 Ptḥ
Geliebt von Ptah, Sohn des Ptah
(Eigenname ab dem dritten Regierungsjahr)

Siptah war der 7. altägyptische König (Pharao) der 19. Dynastie (Neues Reich) und regierte von 1198 bis 1193 v. Chr.[1] beziehungsweise von 1196 bis 1190 v. Chr.[2]

Herkunft

Vermutlich war er der Sohn seines Vorgängers Sethos II. mit einer syrischen Nebenfrau namens Sutiraja, welche auf dem Relief E 26901 im Louvre erscheint. Die Identifizierung als die Mutter von Siptah ist jedoch nicht sicher.[3]

Name

In seinen ersten beiden Regierungsjahren trug Siptah den Eigennamen „Ramses-Siptah“ und den Thronnamen „Schai-n-Re meri-Amun“. Ab seinem dritten Herrschaftsjahr lautete der Eigenname „Merenptah Siptah“ und der Thronname „Ach en Re setep en Re“ beziehungsweise „Ach en Re meri Imen“.[4] Die Hintergründe für den Wechsel beider Namen sind nicht bekannt.

Belege

Siptah ist durch verschiedene Inschriften und Darstellungen belegt, vor allem aus Wadi Halfa und Abu Simbel. Weitere finden sich in Sehel, Amada, Assuan und Gebel es-Silsileh. Denkmäler aus seiner Regierungszeit sind sein Grab KV47 im Tal der Könige und sein Totentempel sowie zwei von Amenmesse usurpierte Stelen aus el-Qurna. Auch im Grab der Tausret wird Siptah durch eine Darstellung genannt.

Herrschaft

Nach dem Tod des Thronfolgers Sethi-Merenptah rückte Siptah in dieser Position nach. Seine Thronbesteigung wurde zwischen dem 28. Achet IV und dem 19. Peret I vollzogen. Er regierte anschließend 5 Jahre und 9 Monate. Da er seiner Mumie zufolge zum Zeitpunkt seines Todes etwa 20 Jahre alt war, ist sein Alter bei der Thronbesteigung auf etwa 14 Jahre anzusetzen. Siptah leitete die Grablegung seines Vaters Sethos II., dessen Tag des Begräbnisses aus einem Graffito im Grab KV14 hervorgeht: Jahr 1 Siptah, 11. Schemu III.[5]

Die Regentschaft für den jungen König führte jedoch zunächst dessen Stiefmutter Tausret, die Große königliche Gemahlin Sethos II., unter Beteiligung des syrischen Schatzmeisters Bay. Dieser war bereits zur Regierungszeit Sethos II. mit bedeutenden Aufgaben betraut gewesen. In seinem ersten Regierungsjahr setzte Siptah als neuen Vizekönig von Kusch in Nubien einen gewissen Sethi ein. Spätestens ab Jahr sechs ist dieser dann von Hori II. abgelöst worden.[6] Zudem holte er den Wesir Hori von Memphis nach Theben und beauftragte ihn mit der Verwaltung seines Totentempels sowie mit verschiedenen Steinbrucharbeiten und der Bauleitung in der thebanischen Nekropole.

Tod und Nachfolge

Kopf der Mumie von Siptah


Siptah starb in seinem sechsten Regierungsjahr und wurde in Grab KV47 im Tal der Könige bestattet. Sein Sarg und seine Mumie wurden 1898 im sogenannten „Mumienversteck“ (Mumiendepot) im Grab Amenophis II. (KV35) gefunden. Seine untersuchte Mumie gab nicht nur Aufschluss über sein Alter, sondern auch darüber, dass der König an spinaler Kinderlähmung mit Klumpfuß litt. Die direkte Nachfolge übernahm seine Stiefmutter Tausret, die seine Regierungsjahre den ihren hinzurechnete.

Literatur

  • Hartwig Altenmüller: Die verspätete Beisetzung des Siptah. In: Göttinger Miszellen. (GM) Band 145, 1995, S. 29–36.
  • Darrell D. Baker: The Encyclopedia of the Egyptian Pharaohs, Volume I: Predynastic to the Twentieth Dynasty (3300-1069 BC). Bannerstone Press, London 2008, ISBN 978-1-905299-37-9, S. 431–434.
  • Peter A. Clayton: Die Pharaonen. Herrscher und Dynastien im Alten Ägypten. Bechtermünz, Augsburg 1998, ISBN 3-8289-0661-3, S. 158–159.
  • Erik Hornung: The New Kingdom. In: Erik Hornung, Rolf Krauss, David A. Warburton (Hrsg.): Ancient Egyptian Chronology (= Handbook of Oriental studies. Section One. The Near and Middle East. Band 83). Brill, Leiden/ Boston 2006, ISBN 90-04-11385-1, S. 197–217 (Online).
  • K. A. Kitchen: Ramesside Inscriptions. Historical and Biographical. Band 4. Blackwell, Oxford 1982, ISBN 0-903563-08-8, S. 341–350.
  • Nicholas Reeves, Richard H. Wilkinson: Das Tal der Könige. Geheimnisvolles Totenreich der Pharaonen. Weltbild-Verlag, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-0739-3, S. 155–156.
  • Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Albatros, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96053-3, S. 275–276.

Weblinks

Commons: Siptah – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Datierung nach Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002.
  2. Datierung aus: Alberto Siliotti: Das Tal der Könige. Archäologischer Reiseführer. Müller, Köln 2001, ISBN 88-8095-602-7.
  3. Thomas Schneider: Siptah und Beja. Neubeurteilung einer historischen Konstellation. In: Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde. Nr. 130, 2003, S. 134–146, hier S. 140–141.
  4. Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. 2. Auflage. Düsseldorf 1997, S. 275.
  5. Hermann A. Schlögl: Das Alte Ägypten (= Beck'sche Reihe. C.-H.-Beck-Wissen. Band 2305). 3. durchgesehene Auflage. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-48005-8, S. 299.
  6. Labib Habachi: Hori II. In: Wolfgang Helck, Eberhard Otto, Wolfhart Westendorf: Lexikon der Ägyptologie. Band III. Harrassowitz, Wiesbaden 1980, S. 2–3.
VorgängerAmtNachfolger
Sethos II.Pharao von Ägypten
19. Dynastie
Tausret