Social Investor

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Als Social Investor, auch Sozialer Investor, bezeichnet man Menschen, die Geld in soziale Projekte investieren und damit Gründer und Unternehmer finanziell unterstützen wollen. Sie möchten ihr Geld nicht einfach nur gewinnbringend anlegen, sondern in gesellschaftlich sinnvolle und nachhaltige Ideen investieren, um damit nachhaltig etwas zu bewirken und zu verändern. Sie sind begrenzt risikobereit, wollen sich engagieren und mit anderen gemeinsam etwas bewirken. Sie möchten etwas in der Welt verändern, ihr Geld dafür aber nicht einfach nur spenden, sondern gezielt in Projekte investieren, um diese einerseits zu unterstützen, anderseits aber auch selbst davon zu profitieren und mitentscheiden zu können.

In der Umgangssprache bedeutet „sozial“ den Bezug einer Person auf eine oder mehrere andere Personen; dies beinhaltet die Fähigkeit (zumeist) einer Person, sich für andere zu interessieren, sich einfühlen zu können, das Wohl anderer im Auge zu behalten (Altruismus) oder fürsorglich auch an die Allgemeinheit zu denken.

Begriffsherkunft

Der Begriff des Social Investor bezeichnete ursprünglich Menschen, die ihr Geld in wohltätige Projekte investierten bzw. spendeten[1]. Auf der Webseite von betterplace.org ist es z. B. möglich, Hilfsprojekte mit Geld- oder Sachspenden zu unterstützen[2].

Durch das Aufkommen sog. Social Investment Communities (z. B. Kiva oder eine-million-menschen) hat sich die Bedeutung des Begriffs jedoch verändert. Auf der Webseite von Kiva können Privatpersonen Mikrokredite an Entrepreneure in Entwicklungsländern vergeben, um ihnen den Aufbau einer Existenz zu ermöglichen. Es ist auch möglich, sich mit mehreren Personen in einer Community zusammenzuschließen, um so ein größeres Kreditvolumen zu erreichen[3], siehe auch Mikrofinanzfonds. Ein ähnliches Angebot bietet die Webseite von Responsability Investments AG, deren Fokus auch auf die Förderung von Kleinunternehmern in Entwicklungs- und Schwellenländern gerichtet ist.[4] Die Community von eine-million-menschen verfolgt zwar auch einen ähnlichen Ansatz. Hier stehen jedoch nicht Entrepreneure in Entwicklungsländern im Fokus, sondern Gründer aus Deutschland, denen durch die Community Startkapital zur Verfügung gestellt wird[5].

Alle Ansätze verfolgen das Ziel, dass sich Menschen in einer Gemeinschaft zusammentun, um so ein Investmentvolumen zu schaffen, mit dem sie gesellschaftlich nachhaltige und ökologisch sinnvolle Geschäftsideen unterstützen. Im Gegensatz zu einem Investmentfonds beteiligt sich der Social Investor mit verhältnismäßig kleinen Beträgen und kann selbst entscheiden, welchen Entrepreneur er unterstützen möchte.

Die Webseite smava.de bietet ein ähnliches Modell wie Kiva an. Dort können Kleinkredite von Privatperson an Privatperson vergeben werden[6]. Im Gegensatz dazu liegt das Interesse von eine-million-menschen darin, ein großes Investitionsvolumen zu schaffen, um damit Startkapital für neue Unternehmensgründungen bereitzustellen, wodurch neue Arbeitsplätze geschaffen und der Wirtschaftsstandort Deutschland gestärkt wird. Auch hier können die Social Investors genau bestimmen, welches Startup-Unternehmen sie fördern möchten. Eine weitere „soziale“ Komponente ist die Beschränkung auf die Förderung von Projekten und Unternehmensgründungen, die sich dem LOHAS-Ansatz („Lifestyle of Health and Sustainability“ bzw. „Lebensstil für Gesundheit und Nachhaltigkeit“) verpflichtet haben und somit ökologisch und gesellschaftlich sinnvoll sind[7].

Darunter fallen Projekte und Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die einen wesentlichen ökologischen oder sozial nachhaltigen Beitrag leisten. Beispielsweise:

Neben den Social Investment Communities haben sich auch verschiedene Soziale Beteiligungsgesellschaften etabliert. Diese investieren nach strengen Investitionskriterien als Social Investors in Sozialunternehmen, die mit einem unternehmerischen Ansatz versuchen, soziale Probleme zu lösen. Zu den bedeutendsten institutionalisierten Social Investors gehören im internationalen Raum die LGT Venture Philanthropy und der Social Venture Fund sowie im deutschsprachigen Raum die BonVenture Gruppe.[8]

Siehe auch

Einzelnachweise

Literatur