Spalter Madonna

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Spalter Madonna
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Spalter Madonna (Seitenansicht)

Die Spalter Madonna ist eine spätgotische farbig gefasste 60 cm hohe Madonnenfigur aus dem Jahre 1519.

Beschreibung

Die von einem unbekannten Meister geschaffene Figur zeigt Maria mit dem Jesuskind auf dem linken Arm. Im anderen Arm trägt Maria einen Stab. Sie trägt eine Krone und ist von goldenen Strahlen umrandet. Die Figur ist am Sockel auf Lateinisch beschriftet: „RELIQUIAE DIVVM MARIAE PATRIAEQUE SALUTI“ („Reliquien von Heiligen – für Maria und zum Heil der Vaterstadt“) und trägt die Jahreszahl MDXIX (1519). Dieses Datum liegt einem großen Ablass im Jahr 1518 so nahe, dass man einen Zusammenhang annehmen kann.[1] Die Figur war wohl ursprünglich mit Reliquien gefüllt, die heute jedoch verloren sind.[2] Ihren Strahlenkranz trug sie nicht immer.[1]

Geschichte

Georg Spalatin, der Mittler zwischen Martin Luther und dem Kurfürsten Friedrich III. von Sachsen, sorgte im Jahr 1519 dafür, dass die 60 Zentimeter hohe Figur als Geschenk aus der Wittenberger Heiltums-Sammlung in die Kirche St. Emmeram in seiner Heimatstadt Spalt gelangte.

Anlässlich des Lutherjahrs 2017 wurde eine Dauerausstellung in der Altenburger Bartholomäikirche zur Erinnerung an Spalatins Schaffen eingerichtet. Als Leihgabe wurde auch die Spalter Madonna nach Altenburg geschickt.[3]

Literatur

  • Stefan Roller: Nürnberger Bildhauerkunst der Spätgotik. Beiträge zur Skulptur der Reichsstadt in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Deutscher Kunstverlag 1999, S. 201 f.

Einzelnachweise

  1. a b Jahrbuch für fränkische Landesforschung. Degener, 1959 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Chronik von Wolfgang Agricola, in: Heimatkundliche Hefte Nr. 44/45, herausgegeben 2010/ 2011 vom Heimatverein Spalter Land e.V., S. 37b: (...) "ein unser frauen bildlein und dan einen Jesus, ist in wendig voller heilthumbs steckhen, mit sich aus Wittenberg gebracht, und der pfar kirichen alhie zu Spalt veröhrt."
  3. Veit-Mario Thiede: Spalter Madonna geht auf große Reise, Meldung vom 8. Juli 2014, online unter nordbayern.de