Sputnik 2

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Sputnik 2
Phase: F / Status: verglüht

Modell der Sputnik-2-Kapsel
Typ Forschungssatellit
Land Sowjetunion Sowjetunion
Organisation OKB 1
COSPAR-Bezeichnung 1957-002A
NORAD/SCN-ID 3
Missionsdaten
Startdatum 3. November 1957, 02:30:00 UTC
Startplatz Baikonur Startplatz 1
Trägerrakete Sputnik (8K71PS)
Missionsdauer 162 Tage
Enddatum 14. April 1958
Bahndaten
Koordinatenursprung Erde
Umlaufzeit 103,73 min
Apogäum 1.660 km
Perigäum 212 km
Exzentrizität 0,0990965
Bahnneigung 65,3°
Allgemeine Raumfahrzeugdaten
Startmasse 508,3 kg (Nutzlast)
Abmessungen 2 m Durchmesser, 4 m Höhe
Spezifische Raumfahrzeugdaten
Antriebssystem Erststufe der Trägerrakete
Nutzlastdaten
Instrumente

Zwei Geigerzähler,
Instrumente zur Sonnenforschung und fernen UV-Strahlung

Sonstiges
Vorherige
Mission
Sputnik 1
Nachfolgende
Mission
Vanguard TV3
 
03. 11. 1957 Start, Tod Laikas wenig später
 
10. 11. 1957 Stromversorgung bricht ab
 
14. 04. 1958 Wiedereintritt

Sputnik 2 (Aussprache ˈsputʲnʲɪk, russisch

Спутник

für Weggefährte, Begleiter, Trabant (der Erde)) war nach Sputnik 1 der zweite sowjetische Forschungssatellit aus der Sputnik-Serie und zugleich der zweite Satellit überhaupt. An Bord des Raumfahrzeugs war die Hündin Laika.[1]

Aufbau

Sputnik 2 bestand aus drei Einheiten, die in einem konischen Rahmen mit einer Gesamtmasse von 508 kg montiert waren. An der Spitze befand sich ein Container, in dem Instrumente zur Messung der Sonnenstrahlung und der fernen UV-Strahlung untergebracht waren. Die mittlere Einheit war eine versiegelte Kugelschale, die im Wesentlichen die gleiche wie die bei Sputnik 1 war und die Batterien und Sender enthielt. Darunter befand sich eine Kabine, um den Versuchshund zu tragen. Diese Kabine wurde von den Systemen abgeleitet, die an den Suborbitalraketen R-2A geflogen waren. Anders als das frühere System war es nicht dafür vorgesehen, wieder in die Erdatmosphäre einzutreten. Daher wurde akzeptiert, dass der Hund, der diesen Flug mitflog, sterben würde, wenn das System nach ungefähr 7 Tagen keine Verbrauchsmaterialien mehr zur Verfügung hatte. Ein Wiedereintritt mit Rettung der Hündin war nicht vorgesehen und vor allem zu diesem Zeitpunkt technisch unmöglich. Die Experimenteinheit beherbergte auch zwei Geigerzähler.

Sonderbriefmarke zu Ehren von Sputnik 2

Während er im Orbit war, blieb Sputnik 2 an der Hauptstufe befestigt, um dem Telemetriesystem zu ermöglichen, wissenschaftliche Daten zu übertragen.

Die Aluminium-Hundekabine war 80 cm lang und hatte einen Durchmesser von 64 cm. Ein Ventilator an der Oberseite wurde verwendet, um die Temperatur zu kontrollieren. Zur Rechten und Linken des Hundes waren zwei große Kalium-Superoxid-Platten angebracht, die mit Kohlendioxid und Wasserdampf reagieren sollten und Sauerstoff abgeben konnten.

Futter und Wasser wurden gleichzeitig durch einen gallertartigen Nährstoff aus Wasser, Agar-Agar, Trockenbrotpulver, Fleischpulver und Rindertalg bereitgestellt. Dies wurde vom Spender in Portionen geliefert, damit der Hund in regelmäßigen Abständen essen konnte. Wasser war in einen 3-Liter-Tank gefüllt worden und sollte sieben Tage reichen. So lange würde auch die Sauerstoffgeneration andauern. Urin und Kot wurden durch einen eng anliegenden Beutel gesammelt.

Der Passagier, eine 6 kg schwere Mischlingshündin namens Laika, wurde mit implantierten Elektroden und Blutdrucksensoren zur Überwachung der Lebenszeichen ausgestattet.

Missionsverlauf

Der Start wurde am 3. November 1957, nur 29 Tage, 7 Stunden, 1 Minute und 26 Sekunden nach Sputnik 1, erfolgreich durchgeführt und das Raumfahrzeug erreichte kurze Zeit später eine niedrige Erdumlaufbahn (LEO). Telemetriedaten von Laika wurden während des Starts und der ersten paar Umlaufbahnen übertragen, aber Laika starb nach einigen Stunden im Orbit aufgrund von Überhitzung und Stress.

Das Sonnenröntgenexperiment lieferte Daten, schien jedoch durch intensive Strahlung blockiert zu sein, die keine Verbindung mit der Sonnenrichtung hatte. Die Projektleiter fanden keine Erklärung und veröffentlichten die Ergebnisse nicht. Daher wurde der Van-Allen-Strahlungsgürtel etwa zwei Monate später vom US-amerikanischen Satelliten Explorer 1 entdeckt.

Sechs Tage nach dem Start, am 10. November 1957, waren die Batterien weitgehend erschöpft und die Sensoren hörten auf, Daten zu übertragen. Sputnik 2 trat am 14. April 1958 nach 162 Tagen im Orbit wieder in die Erdatmosphäre ein.

Sputnik 1 und 2 waren einfache Nutzlasten, die die Erde umkreisen sollten, bevor der komplexere Satellit Sputnik 3 bereit war.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. deutschlandfunk.de: Die ersten Passagiere von Raumflügen - Fruchtfliegen und tote Affen. Abgerufen am 16. Mai 2022.