St. Andreas (Piegendorf)
Die römisch-katholische Filialkirche St. Andreas in Piegendorf, einem Ortsteil der Gemeinde Neufahrn in Niederbayern im niederbayerischen Landkreis Landshut, ist eine barocke Saalkirche, die im Jahr 1724 fertiggestellt wurde. Das Gotteshaus ist als Baudenkmal mit der Nummer D-2-74-153-16 beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege eingetragen. Piegendorf ist eine Filiale der Pfarrei St. Johann Baptist in Hebramsdorf.
Geschichte
Im Jahr 2021 wurde eine Innenrenovierung einschließlich statischer Sicherung durchgeführt.[1]
Architektur
Außenbau
Die Saalkirche umfasst einen Chor mit einem Joch und halbrunder Apsis sowie ein dreijochiges Langhaus, die unter einem gemeinsamen Satteldach vereinigt sind. Der gelb getünchte Außenbau wird durch weiße Lisenen gegliedert. Die Lisenen verbindet ein breites Lisenenband unterhalb des profilierten Dachgesimses. Die Fensteröffnungen sind rundbogig, über den Chorfenstern sind Ochsenaugen lediglich als Blende angedeutet. Der südseitige Chorflankenturm hat einen zweigeschossigen Unterbau und einen Aufsatz mit abgerundeten Kanten und kupfergedeckter Zwiebelkuppel. Er wird ebenfalls durch weiße Lisenen gegliedert. Die Sakristei im Erdgeschoss des Turmes untergebracht.[2]
Innenraum
Der Innenraum von Langhaus und Chor wird durch ein Tonnengewölbe mit Stichkappen und Gurtbögen überspannt. Dieses ist ein Stuckrahmenfeldern verziert. Die Wände sind durch marmorierte Pilaster mit verkröpftem Gebälk gegliedert. Im rückwärtigen Langhausjoch ist eine zweigeschossige Empore eingezogen. Das untere Geschoss hat eine gerade Brüstung, das obere eine geschwungene mit einer halbrunden Ausbuchtung im Bereich der Orgel. Der Boden ist mit Solnhofener Platten im Rosenspitzmuster ausgelegt.[2]
Ausstattung
Die Ausstattung der Filialkirche ist überwiegend barock.
Hochaltar
Der Hochaltar stammt aus der Erbauungszeit der Kirche. Der Aufbau wird von vier Rundsäulen getragen und ist mit Akanthusrankwerk und gerieften Bändern verziert. Das verkröpfte Gebälk ist mit Putten besetzt. Auf dem Altarblatt ist der Kirchenpatron Andreas mit dem Andreaskreuz dargestellt. Als Seitenfiguren fungieren die Heiligen Erasmus (links) mit seinem Attribut, der Winde, und Stephanus (rechts) mit der Märtyrerpalme. Auch der in Rottönen marmorierte Tabernakel mit Aussetzungsnische wird von vier kleinen Rundsäulen gegliedert.[2]
Seitenaltäre
Die beiden Seitenaltäre sind als Pendants ausgeführt. Sie werden auf das späte 17. Jahrhundert datiert und somit älter als der Kirchenbau. Beide besitzen einen Aufbau, der von zwei Rundsäulen getragen wird und mit einem gebrochenen Segmentgiebel abgeschlossen ist. Sie sind mit vergoldetem Knorpelwerk und seitlichen Ranken verziert. Der nördliche (linke) Seitenaltar enthält ein Altarblatt mit dem Martyrium des heiligen Bartholomäus. Auf der Mensa ist eine Figur der Maria Immaculata angeordnet. Das Altarblatt des südlichen (rechten) Seitenaltares zeigt den heiligen Josef mit dem Jesusknaben. Auf der Mensa befindet sich eine moderne Marienfigur aus dem 20. Jahrhundert.[2]
Kanzel
Die barocke Kanzel stammt ebenfalls aus der Erbauungszeit der Kirche. Der Kanzelkorb weist abgeschrägte Kanten auf. Er wird von Pilastern gegliedert und ist mit geschnitztem Laubwerk, Gitterwerk und Fruchtgehängen verziert. Der Schalldeckel mit Voluten weist an der Unterseite eine Darstellung des Heiligen Geistes in Gestalt einer Taube im Strahlenkranz auf.[2]
Übrige Ausstattung
An den Seitenwänden des Chores befinden sich zwei medaillonförmig gerahmte Ölgemälde aus dem 18. Jahrhundert. Auf der Nordseite (links) ist die Mutter Gottes mit dem Jesuskind, auf der Südseite (rechts) eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und dem „Lieblingsjünger“ Johannes dargestellt.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Landshuter Zeitung vom 19. August 2021: Barockjuwel in Piegendorf – Zuschuss für Renovierung der Filialkirche. Online auf www.idowa.de; abgerufen am 17. Juni 2022.
- ↑ a b c d e f Piegendorf bei Neufahrn, St. Andreas. Online auf kirchturm.net; abgerufen am 22. Juni 2022.
Koordinaten: 48° 45′ 17″ N, 12° 6′ 56,9″ O