St. Jakobus der Ältere (Machtilshausen)

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Die St.-Jakobus-der-Ältere-Kirche von Machtilshausen.
Innenraum der Kirche

Die römisch-katholische Kirche St. Jakobus der Ältere ist die Dorfkirche von Machtilshausen, einem Ortsteil des in Unterfranken gelegenen Marktes Elfershausen, und ist dem hl. Jakobus dem Älteren geweiht.

Die Kirche gehört zu den Baudenkmälern von Elfershausen und ist unter der Nummer D-6-72-121-40 in der Bayerischen Denkmalliste registriert.

Geschichte

Machtilshausen war bis zum Jahr 1863 eine Filiale der Pfarrei Langendorf und musste sich auch an den Baukosten der dortigen Kirche beteiligen.

Die Stiftung eines eigenen Frühmessbenefiziums durch den Amtmann Conrad von Steinau auf der Trimburg und seinen Bruder Heinrich im Jahr 1427 lässt vermuten, dass es bereits zu dieser Zeit eine Kapelle im Ort gab.

Im Jahr 1502 wurde unter Fürstbischof Lorenz von Bibra die erste steinerne Kirche errichtet, deren Chor und Kirchturm Bestandteile der heutigen St.-Jakobus-Kirche sind. Im Jahr 1541 wurde die heute noch vorhandene zweitgrößte Glocke gegossen. Um die Kirche herum entstand ein Friedhof, der im Jahr 1840 zur Machtilshausener Heilig-Kreuz-Kapelle verlegt wurde.

Im Jahr 1909 fand eine Renovierung der Kirche statt. Durch diese Renovierung verlor die Heilig-Kreuz-Kapelle zugunsten der St.-Jakobus-Kirche an Bedeutung. Das heutige Langhaus der St.-Jakobus-Kirche entstand um 1920/1930.

Im Rahmen des Zweiten Weltkrieges wurden zwei der drei Glocken der Kirche eingeschmolzen. Deshalb wurde im Jahr 1925 das Geläut neu zusammengestellt. Am Mariä Himmelfahrts-Tag 1944 fielen die dritte Glocke und die Turmuhr einem Großbrand in der Gemeinde Machtilshausen zum Opfer, als das Feuer auf den Kirchturm übergriff. Der Kirchturm wurde im Jahr 1948 wieder aufgebaut und in den Jahren 1950 und 1953 durch jeweils eine Kirchenglocke ergänzt. Gießer waren Grüninger und Söhne in Villingen und Neu-Ulm bzw. Karl Czudnochowsky in Erding. Die größte Glocke ist die neueste.

Beschreibung und Ausstattung

Das Langhaus besitzt vier Fensterachsen. Die Fenster sind spitzbogig. Der östliche Chor im Untergeschoss des Kirchturms hat ein Netzgewölbe. Der Kirchturm ist wie ein Julius-Echter-Turm gestaltet, wenn es sich auch um einen Wiederaufbau der jüngeren Zeit handelt.

Der Hochaltar mit zentraler Darstellung der Muttergottes weist zwei gedrehte Säulen und seitliche Durchgänge auf. Die Seitenaltäre mit zentralen Figuren der Muttergottes und eines männlichen Heiligen[1] haben dagegen runde Säulen. An der Kanzel befinden sich Bilder der vier Evangelisten. Diese Einrichtungsgegenstände sind nicht genau zu datieren. Der von Prof. Spiegel geschaffene Kreuzweg und das Kreuz vor dem Chorraum entstanden 1922.

Geläut

Das Geläut besteht aus drei Glocken.

Nr. Name Schlagton Gewicht Durchm. Höhe Inschrift
1 Schutzengelglocke 600 kg k. A. k. A. O Engel rein, o Schützer mein, du Führer meiner Seele, lass´ mich dir anbefohlen sein, dass ich vor Gott nicht fehle! - 1944 ward ich vernichtet, 1950 im hl. Jahr ich neu erstand und rufe Gnaden, Segen ins fränkische Land.
2 Zweite Glocke 450 kg 86 cm 95 cm Soli deo honnor et gloria.
3 Barbaraglocke d´´ 250 kg k. A. k. A. Gegossen im hl. Jahr 1950

Erläuterungen

  1. Es handelt sich wohl nicht um den Kirchenpatron; dieser ist aber womöglich über dem linken Durchgang des Hochaltars dargestellt

Literatur

Weblinks

Commons: St. Jakobus der Ältere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 7′ 26,5″ N, 9° 58′ 11,4″ O