St. Sebastian (Kuppenheim)
Die Stadtkirche St. Sebastian ist ein neugotisches, römisch-katholisches Kirchengebäude in Kuppenheim.
Bauwerk
Die Kirche wurde in den Jahren 1902–1905 nach Plänen des Karlsruher Architekten Johannes Schroth erbaut, unter Einbeziehung des vorhandenen, älteren Glockenturms. Geweiht wurde die Kirche im Jahre 1906.
Im selben Jahr wurde, jeweils aus der Werkstätte der Firma Gebrüder Moroder stammend, der Seitenaltar im rechten Seitenchor, und im darauffolgenden Jahr ein von dem Kuppenheimer Pfarrer Zapf gestifteter Flügelaltar im von den Gebrüdern Moroder ausgemalten Marienchörle fertiggestellt.[1]
Ausstattung
Orgel
Bis 2015 befand sich in der Kirche eine Orgel, welche im Jahre 1907 vom Orgelbauer Voit erbaut und in den 1960er Jahren von dem Orgelbauer Pfaff (Überlingen) reorganisiert und erweitert wurde. 2016 erbaute die Orgelbaufirma Klais (Bonn) ein neues Instrument; im Zuge dessen wurde die ursprüngliche Empore von 1906, die zwischenzeitlich erheblich ausgeweitet worden war und die zuletzt fast die halbe Länge des Langhauses überspannte, wiederhergestellt. Das neue Schleifladeninstrument orientiert sich in Disposition und Klang an Orgeln, wie sie in Baden in der Erbauungszeit der Kirche üblich waren. Es hat 24 Register auf zwei Manualwerken und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch.[2]
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
- Suboktavkoppel II/II
Glocken
Im Turm der Stadtpfarrkirche hängt ein sechsstimmiges Geläut.[3]
Nr. |
Name |
Gussjahr |
Gießer |
Gewicht (kg) |
Nominal | Inschrift |
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1 | Paulus | 1963 | Chudnowsky, Erging | 2.873 | b0 | Ein auserwähltes Werkzeug ist mir dieser, daß er meinen Namen trage vor die Götter und Rigenten. Gegossen im Jahre 1963, da Paul VI. Papst in Rom, Dr. Herrmann Schäufele Erzbischof in Freiburg, Paul Enderle Stadtpfarrer in Kuppenheim war, von Karl Chudnochowsky in Erding. |
2 | Sebastian | 1950 | F.W. Schilling, Heidelberg | 1.959 | c1 | Heiliger Sebastian, schütz die Stadt vor Pest und Wahn, ruf zum Fest das Volk heran, stürme laut wenn Feinde nahm. Unter Stadtpfarrer Heinrich Geiler und Bürgermeister Adolf Walz wurde diese Glocke im Jubeljahr 1950 von Meister F.W. Schilling in Heidelberg gegossen. |
3 | Michael | 1950 | F.W. Schilling, Heidelberg | 1.100 | es1 | Sankt Michael -- Am Sonntag und um Zwölf, da falt' die Händ' und ruhe aus, doch bringt man dich zum Grab hinaus, Sankt Michael dir helf'! |
4 | Gabriel | 1950 | F.W. Schilling, Heidelberg | 780 | f1 | Sankt Gabriel, bring der Stadt den Gruß von Gott: Beten, Schaffen geht dann flott |
5 | Raphael | 1950 | F.W. Schilling, Heidelberg | 550 | g1 | Sankt Raphael führ' zu Gott die Jungmannschaft, bitt' für sie um Jugendkraft |
6 | Elisabeth | 1963 | Chudnowsky, Erding | 408 | b1 | Der Armen Trost, der Heimatlosen Stern, o segne uns zur Armut unseres Herrn! |
Literatur
- Clemens Kieser, Karlfriedrich Ohr, Wolfgang Stopfel, Martin Walter: Kunst- und Kulturdenkmale im Landkreis Rastatt und in Baden-Baden. Konrad-Theiss Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1599-5, S. 234 f.
Einzelnachweise
- ↑ Werner Scheurer: Die Altäre der Offenburger Altarbauer Moroder. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 147–182, hier: S. 170.
- ↑ Informationen zur Orgel auf der Website der Gemeinde und zur Disposition auf der Website der Erbauerfirma
- ↑ Videoaufnahme des Geläuts
Weblinks
Koordinaten: 48° 49′ 39,6″ N, 8° 15′ 17,3″ O