StEG II 1361–1378

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von StEG 400)
StEG II 1361–1378 / StEG Vc / MÁV XIV 5681–5685 / StEG 400 / Lokalbahn Brandeis an der Elbe–Neratowitz Brandys und Kosteletz / MÁV 476 / kkStB 478 / ČSD 400.1
MAV 476 2010.jpg
Technische Daten
Nummerierung: StEG Vc 1361–1378
MÁV XIV 5681–5685
StEG 40001–40013
MÁV 476,001–005
kkStB 478.01–23
ČSD 400.101–123
Hersteller: StEG
Baujahr(e): 1885–1886, 1888, 1897, 1899, 1905, 1907, 1912
Ausmusterung: 1962
Bauart: D n2t
Zylinderdurchmesser: 400 mm
Kolbenhub: 460 mm
Treibraddurchmesser: 900 mm
Fester Radstand: 985 mm
Gesamtradstand: 3.350 mm
Anzahl der Heizrohre: 145
Rohrheizfläche: 82,9 m²
Strahlungsheizfläche: 7,2 m²
Rostfläche: 1,45 m²
Kesselüberdruck: 10 atm
Leermasse: 27,1 t 29,3 t
Dienstmasse: 36,5 t 39,0 t
Reibungsmasse: 36,5 t 39,0 t
Wasservorrat: 4,3 m³
Brennstoffvorrat: 1,7 m³ (Kohle)
Höchstgeschwindigkeit: 35 km/h

Die StEG II 1361–1378 bildeten eine Tenderlokomotivreihe der Staats-Eisenbahn-Gesellschaft (StEG), einer privaten Eisenbahngesellschaft Österreich-Ungarns.

Geschichte

Die StEG beschaffte 18 Exemplare zunächst als Vc 1361–1378, ab 1897 unter der neuen Bezeichnung als Reihe 400 von 1885 bis 1897 bei der eigenen Lokomotivfabrik. Die Maschinen hatten Innenrahmen und Außensteuerung, waren aber, wenn man die Maße der Zylinder und des Kessels betrachtet, nicht mehr als zeitgemäß anzusehen.

Als 1891 die in Ungarn gelegenen Strecken der StEG verstaatlicht wurden, kamen fünf Stück zur ungarischen Staatsbahn MÁV, die sie zunächst als XIV 5681–5685, schließlich als Reihe 476 einreihte.

1905 bis 1907 wurden weitere sechs Stück für die österreichischen Strecken der StEG nachgeliefert. Mit der Verstaatlichung des österreichischen Teiles 1909 kamen also 19 Stück als Reihe 478 zur k.k. Staatseisenbahnen Österreichs (kkStB).

Zwei weitere wurden 1899 von der Lokalbahn Brandeis an der Elbe–Neratowitz beschafft. Sie erhielten die Namen BRANDYS und KOSTELETZ. Die StEG führte für diese Lokalbahn den Betrieb. Daher kamen die beiden Fahrzeuge gemeinsam mit den StEG-Maschinen im Zuge der Verstaatlichung der StEG zur kkStB.

Zusätzlich ließ die kkStB 1912 zwei Lokomotiven dieser Bauart für den eigenen Bedarf bauen.

Nach dem Ersten Weltkrieg kamen alle österreichischen Lokomotiven zur ČSD, die sie als Reihe 400.1 einordnete. Während des Zweiten Weltkrieges reihte die Deutsche Reichsbahn die tschechischen 400.1 in die Reihe 98.78 ein. Zur ČSD zurückgekehrt wurden sie bis 1962 ausgemustert.

Auch bei den ungarischen Staatsbahnen MAV waren die Lokomotiven eingesetzt. Die einzige erhaltene Lokomotive fuhr von 1913 an bei einer Werkbahn in einer Zuckerfabrik in Grantal. Sie kann heute im Bahnpark Budapest besichtigt werden.

Literatur

  • Verzeichnis der Lokomotiven, Tender, Wasserwagen und Triebwagen der k.k. österreichischen Staatsbahnen und der vom Staate betriebenen Privatbahnen nach dem Stande vom 30. Juni 1917. Verlag der k.k. österreichischen Staatsbahnen, Wien 1918.
  • Karl Gölsdorf: Lokomotivbau in Alt-Österreich 1837–1918. Verlag Slezak, Wien 1978, ISBN 3-900134-40-5.
  • Helmut Griebl: ČSD-Dampflokomotiven. Teil 2. Verlag Slezak, Wien 1969.
  • Johann Stockklausner: Dampfbetrieb in Alt-Österreich. Verlag Slezak, Wien 1979, ISBN 3-900134-41-3.
  • Johann Blieberger, Josef Pospichal: Erhaltene Lokomotiven in und aus Österreich, 2004d 3. Die Reihen 61 bis 380. bahnmedien.at, 2010, ISBN 978-3-9502648-6-9.
  • Dieter Zoubek: Erhaltene Dampflokomotiven in und aus Österreich, 2004, www.dampflok.at, ISBN 3-200-00174-7.