Stephan Pörtner

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Stephan Pörtner (* 24. November 1965 in Zürich) ist ein Schweizer Schriftsteller und Übersetzer.

Leben

Stephan Pörtner verbrachte seine Kinder- und Jugendjahre in Zürich. Er wuchs in einer Schriftstellerfamilie auf: Seine Mutter war die Übersetzerin und Psychologin Marlis Pörtner, geb. Bindschedler (1933–2020), sein Vater der Schriftsteller Paul Pörtner und seine Schwester ist die Schriftstellerin Milena Moser.[1] 1980 brach er die Schule ab und beteiligte sich aktiv an den Jugendunruhen in Zürich. Er gründete eine selbstverwaltete Getränkehandelsfirma, die er nach ein paar Jahren verkaufte. 1996 absolvierte er die Dolmetscherschule. Er übersetzte Literatur und Comics aus dem Englischen, Spanischen und Französischen ins Deutsche.

Sein erster Kriminalroman, Köbi der Held, erschien 1998. Seither folgten in regelmäßigen Abständen vier weitere Romane mit der Hauptfigur, Jakob (Köbi) Robert, dem Alter Ego des Autors. Köbi, der als Privatermittler Kriminalfälle aufklärt, lebt im Kreis 4 an der Langstrasse in Zürich und gehört der Alternativszene an.[2]

Eine weitere Figur ist der Kommissar der Kantonspolizei Zürich Henry Kummer, der in Pörtners für das Tagblatt der Stadt Zürich geschriebenen Fortsetzungskriminalromanen auftritt.

Im Auftrag der Wohnbaugenossenschaften Schweiz erschien 2013 ein Krimi rund um den Hauswart Edi.

Werke

Kriminalromane

  • Pöschwies, Bilgerverlag, Zürich 2021, ISBN 978-3-03762-081-6
  • Mordgarten. Applaus Verlag, Zürich 2013. ISBN 978-3-03774-056-9
  • Stirb, schöner Engel. Bilgerverlag, Zürich 2011. ISBN 978-3-03762-016-8
  • Köbi Santiago. Bilgerverlag, 2007. ISBN 978-3-908010-89-0
  • Köbi Krokodil. Krösus Verlag, Zürich 2002. ISBN 3-906647-12-9
  • Kein Konto für Köbi. Krösus Verlag, Zürich 2000. ISBN 3-906647-11-0
  • Köbi der Held. Krösus Verlag, Zürich 1998. ISBN 3-906647-06-4

Fortsetzungsromane für »Tagblatt der Stadt Zürich«

  • Letzte Ausfahrt Altstetten. (August 2010 bis August 2011, 52 Folgen.)
  • Metzgete in Zürich-Nord. (März bis Juni 2006, 80 Folgen.)
  • Der Erzengel von Albisrieden. (Januar bis Dezember 2005, 52 Folgen.)

Theaterstücke

  • Die Bank-Räuber, 2018, Uraufführung Theater am Hechtplatz, Zürich (Ko-Autor Beat Schlatter)[3]
  • Der Wolf im Sihlwald, 2017, Freilicht-Uraufführung Wildnispark Sihlwald[4]
  • Polizeiruf 117, 2015, Uraufführung Theater am Hechtplatz, Zürich (Ko-Autor Beat Schlatter)[5]

Diverses

  • 100 Mal 100 Wörter, Woz-Verlag Zürich, 2014, Sammelband der wöchentlich erscheinenden Rubrik 100 Wörter in der Wochenzeitung, ISBN 978-3-906236-11-7
  • Mein Leben mit Barry, Die Geschichte eines heldenhaften Bernhardiners, unter dem Pseudonym Georg Inderbitzin, Salis Verlag Zürich, 2014, ISBN 978-3-906195-15-5
  • Bin gleich zurück: Komisches aus dem Leben von Beat Schlatter. Orell Füssli, Zürich 2012, ISBN 978-3-280-05469-7.
  • Hosenlupf, eine freche Kulturgeschichte des Schwingens, (Herausgeber) Verlag Walde&Graf, 2010 ISBN 978-3-03774-017-0
  • Kolumnist für Surprise seit 2008

Hörspiele

  • Spitzeltanz, SRF, 2021
  • Verhörspiel, SRF, 2018[6]
  • Bodenlätz, SRF, 2016[7]
  • Absturz. SR DRS 2010.[8]

Übersetzungen

  • Persepolis, Eine Kindheit im Iran, Graphic Novel von Marjane Satrapi, Edition Moderne, Zürich, 2004
  • Persepolis, Jugendjahre, Graphic Novel von Marjane Satrapi, Edition Moderne, Zürich, 2005
  • Unknown Pleasures, Die Joy Division Story, Sachbuch von Peter Hook, Metrolit Verlag, Berlin, 2012
  • Tarzan und der Verrückte, Roman von Edgar Rice Burroughs, Verlag Walde&Graf, Zürich, 2012
  • Black Neon, Roman von Tony O’Neill, Verlag Walde&Graf, Zürich, 2012
  • Ich bezahle für Sex, Graphic Novel von Chester Brown, Verlag Walde&Graf, Zürich, 2011
  • Im Visier, Graphic Novel von Manchette/Tardi, Edition Moderne, Zürich, 2011
  • Sick City, Roman von Tony O’Neill, Verlag Walde&Graf, Zürich, 2011
  • Die grossen Filmregisseure und ihre Geheimnisse, Sachbuch von Robert Schnakenberg, Verlag Walde&Graf, Zürich, 2010
  • Die grossen Künstler und ihre Geheimnisse, Sachbuch von Elizabeth Lunday, Verlag Walde&Graf, Zürich, 2009

Auszeichnungen

  • Nominiert für den Zürcher Krimipreis mit Pöschwies, 2021
  • Werkbeitrag Literatur des Kantons Zürich, 2019
  • Zürcher Krimipreis für Stirb, schöner Engel, 2012
  • Nomination für den Glauser Kurzkrimipreis für Blaue Liebe, 2012
  • Hörstatt, Autorenförderung für Absturz Radio SRF, 2009
  • Werkbeitrag der Stiftung Dienemann für Köbi Krokodil, 2002
  • Nomination für den Glauser Kurzkrimipreis für Schwachkopf 2001
  • Ehrengabe des Kantons Zürich für Literatur für Kein Konto für Köbi, 2000

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Wiederstein, Stephan Pörtner: Rambazamba an der Langstrasse. Schweizer Monat, Dezember 2011, abgerufen am 8. Februar 2012.
  2. Silvia Süess: Stephan Pörtner. Ich wollte einen Helden, der an die Langstrasse passt. WOZ, 7. Juli 2011, abgerufen am 8. Februar 2012.
  3. Die Bank-Räuber. Abgerufen am 24. Juni 2019 (deutsch).
  4. Andrea Schmider: Der Wolf geht bald um im Sihlwald. In: Zürichsee-Zeitung. 6. Juli 2017 (zsz.ch [abgerufen am 24. Juni 2019]).
  5. POLIZEIRUF 117. Abgerufen am 24. Juni 2019 (deutsch).
  6. Reto Ott: Premiere: «Verhörspiel» von Stephan Pörtner. Schweizer Radio und Fernsehen SRF, 9. Februar 2018, abgerufen am 24. Juni 2019 (Schweizer Hochdeutsch).
  7. Buschi Luginbühl: Premiere: «Bodenlätz» von Stephan Pörtner. Schweizer Radio und Fernsehen SRF, 22. August 2016, abgerufen am 24. Juni 2019 (Schweizer Hochdeutsch).
  8. Absturz von Stephan Pörtner. SF DRS, 21. Mai 2010, abgerufen am 8. Februar 2012.