Sunzi

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Statue von Sunzi aka Sun Wu

Sunzi (chinesisch 

孫子

 / 

孙子

, Pinyin

Sūnzǐ

, W.-G.

Sun Tzu

, Jyutping

Syun1 Zi2

 – „wörtlich Meister Sun“; veraltend Sun Tsu ad-hoc-Umschrift, Lessing-Othmer Sun-dsï, Stange Sun Tse, Unger Sun Tsi, Großjährigkeitsname Changqing

長卿

 / 

长卿

,

Chángqīng

, geboren als Sun Wu

孫武

 / 

孙武

,

Sūn Wǔ

, Jyutping

Syun1 Mo5

; * um 544 v. Chr. in Qi; † um 496 v. Chr. in Wu) war ein chinesischer General, Militärstratege und Philosoph.[1][2]

Leben

Bildnis von Sun Wud, 1994

Über das Leben von Sunzi ist wenig bekannt. Er wurde als Sohn einer adeligen Familie im damaligen Reich Qi im historischen Le'an (

乐安

a) geboren, dem heutigen Kreis Huimin in der Provinz Shandong, nach anderen Quellen war sein Geburtsort der Staat Wu; Sunzi lebte zwischen ca. 534 v. Chr. und 453 v. Chr., also in der Übergangsperiode zur Zeit der Frühlings- und Herbstannalen (770–476 v. Chr.). Er starb in Gusu (

姑苏

b) im Staat Wu – heute Wuzhong, ein Bezirk der heutigen Stadt Suzhou.

Über die Kriegskunst

Sein Buch „Die Kunst des Krieges“ (

孙子兵法

 – „Sunzi über die Kriegskunst“c) gilt als frühestes Buch über Strategie und ist bis zum heutigen Tage eines der bedeutendsten Werke zu diesem Thema.

Nachfahren

Einer der Nachfahren von Sunzi war Sun Bin, ein Militärstratege, der ebenfalls ein Buch über die Kriegskunst (

孙膑兵法

,

Sūn Bìn bīngfǎ

 – „Sun Bin über Kriegskunst“e) schrieb.

Werke und Übersetzungen

  • Sunzi: Über die Kriegskunst, Sun Bin: Über die Kriegskunst, in der Übersetzung von Zhong Yingjie, Verlag Volkschina. ISBN 7-80065-508-3 (mit einer Übersetzung ins moderne Chinesisch); überarbeitete Neuauflage 2007 ohne chinesischen Text: Beijing, Verlag für fremdsprachige Literatur, ISBN 978-7-119-04486-6; zweisprachige Neuauflage 2009: Beijing, Verlag für Militärwissenschaft (
    军事科学出版社
    ), ISBN 978-7-80237-250-4.
  • Bruno Navarra: Das Buch vom Kriege: der Militär-Klassiker der Chinesen – mit Bildern nach chinesischen Originalen, Berlin: Boll und Pickardt, 1910; Neuauflage als Hörbuch: Sun Tzu: Die Kunst des Krieges – Der Klassiker der Konfliktstrategie. vocalbar-Verlag 2006, mit einer Einleitung von Dr. Jörg Lehmann, Sprecher: Uwe Neumann. Audio-CD, Laufzeit 62 min. ISBN 3-939696-00-5.
  • Ssun-ds’: Traktat über die Kriegskunst, Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Berlin (DDR), 1957. Übersetzung aus dem Chinesischen ins Russische von J.I. Sidorenko, Übersetzung aus dem Russischen ins Deutsche von Ina Balcerowiak.
  • Sun Tzu: Die dreizehn Gebote der Kriegskunst. hrsg. von Günter Maschke, Rogner & Bernhard, 1974
  • Sunzi: Die Kunst des Krieges, Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., 1988 und weitere Auflagen, ISBN 3-426-66645-6
    Diese Ausgabe beruht auf der Übersetzung von Lionel Giles, herausgegeben und verändert von James Clavell
  • Sun Tsu: Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft. Die Kunst des Krieges, Piper, 2001, ISBN 3-492-23330-9
    herausgegeben von Thomas Cleary (enthält viele Kommentare alter Chinesen, die aber direkt in den Text eingestreut sind; der Originaltext kann also nicht flüssig gelesen werden)
  • Sun Tsu: Über die Kriegskunst, Übersetzung Klaus Leibnitz, Karlsruhe, 1989, ISBN 3-88190-038-1 (erste deutsche Direktübersetzung)
  • Ames, Roger T.: Sun-Tzu The Art of Warfare – Translated with an Introduction and Commentary New York: Ballantine, 1993, ISBN 0-345-36239-X
  • Sun Zi: Die Kunst des Krieges, Die neue Illustrierte Ausgabe von Samuel B. Griffith (Evergreen), ISBN 3-8228-5650-9. Samuel B. Griffith ist ein US-amerikanischer Militärhistoriker. Diese Ausgabe ist eine Übersetzung aus dem Englischen.
  • von Senger, Harro: Meister Suns Kriegskanon. Aus dem Chinesischen übersetzt und kommentiert von Harro von Senger. Stuttgart: Reclam 2011. (Reclams Universalbibliothek Nr. 18841.) ISBN 978-3-15-018841-5.

Literatur

  • Sima Qian: Sunzi und Wu Qi. In: Gregor Kneussel (Übers.): Aus den Aufzeichnungen des Chronisten (Shiji). Beijing: Verlag für fremdsprachige Literatur, 2015, ISBN 978-7-119-09676-6, Bd. 1, S. 83–159.
  • Derek M. C. Yuen: Deciphering Sun Tzu: How to Read the Art of War. Oxford University Press, New York 2014, ISBN 978-0-19-937351-2.

Siehe auch

Anmerkungen

a Le'an (chinesisch 
樂安
 / 
乐安
, Pinyin
Lè'ān
), ein historischer Ort im antiken China.
b Gusu (
姑蘇
 / 
姑苏
,
Gūsū
), ein historischer Ort im antiken China.
c Das Werk Sunzi Bingfa (
孫子兵法
 / 
孙子兵法
,
Sūnzǐ Bīngfǎ
 – „Sunzi über die Kriegskunst“), im Westen meist als „Die Kunst des Krieges“ bekannt.
d Das Bildnis von Sun Wu (
孫武
 / 
孙武
,
Sūn Wǔ
) aus dem Bildband Qīnggōngdiàn Cánghuàběn (
清宮殿藏畫本
 / 
清宫殿藏画本
), 1994.
e Das Werk Sun Bin Bingfa (
孫臏兵法
 / 
孙膑兵法
,
Sūn Bìn Bīngfǎ
 – „Sun Bin über die Kriegskunst“) stammt vom Sun Bin dem Sohn Sunzis.

Weblinks

Commons: Sunzi – Sammlung von Bildern
Wikiquote: Sunzi – Zitate

Einzelnachweise

  1. Begriff „Sun Wu –
    孫武
    /
    孙武
    “.
    In: xh.5156edu.com. Xinhua Zidian, abgerufen am 13. Dezember 2021 (chinesisch): „
    孙武。亦称“孙子”。春秋末期军事家。字长卿,齐国乐安(今山东惠民,一说博兴)人。曾以所著《兵法》十三篇见吴王,被吴王重用为将。与伍子胥一起共佐吴王实施破楚击越,尔后争夺中原之方略,使吴成为一隅之霸。其军事思想丰富而深邃,并具有朴素的唯物主义和辩证法因素,所著《孙子兵法》是中国军事学的奠基作。
  2. Begriff „Sun Wu –
    孫武
    /
    孙武
    “.
    In: moe.edu.tw. Bildungsministerium Taiwan, abgerufen am 13. Dezember 2021 (chinesisch): „
    人名。字長卿,生卒年不詳,齊人,春秋時兵法家。吳王闔閭用為將,破楚,威逼齊、晉,遂霸諸侯。著有孫子十三篇。