Susanne Abel

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Susanne Abel (* 1971 in Kork) ist eine deutsche Schriftstellerin und Regisseurin.

Leben

Susanne Abel begann beruflich als Erzieherin für behinderte Kinder und Jugendliche in ihrem Geburtsort zu arbeiten, bevor sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin studierte und daraufhin in der Filmwirtschaft tätig war. Als Ende der 1990er auch in Deutschland das Format der Doku-Soap populär wurde, führte sie insbesondere bei Projekten der damals von Gisela Marx geführten Filmproduktionsgesellschaft Filmpool in Köln Regie. Zu den von Abel inszenierten Doku-Serien gehören unter anderem Die Skischule, Die Fahrschule, Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben, Familie Wurst und Niedrig und Kuhnt – Kommissare ermitteln, welche zum größten Teil vom Privatsender Sat.1 in Auftrag gegeben wurden.[1][2] Mit Die Bräuteschule 1958 war sie 2007 auch an einem Doku-Soap-Projekt aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich beteiligt.[3]

Schriftstellerische Werke

Mit ihrem Erstlingswerk Stay away from Gretchen führt Abel ihre Leser in die Nachkriegszeit von Deutschland, wobei sie neben der Behandlung von Vertriebenen in Westdeutschland auch besonders das Schicksal der Besatzungskinder („Brown Babies“) thematisiert.[4] Inspiriert wurde sie für dieses Thema von einer 2011 bei Arte ausgestrahlten Dokumentation Brown Babies – Deutschlands verlorene Kinder von Michaela Kirst.[5] Wesentliche Kennzeichen ihres Stils sind die ausführliche Recherche sowie die Orientierung an Tagebüchern aus der beschriebenen Zeit, was in einer sehr berichtenden Schreibweise mündet.[6][7] Obwohl das Buch in der medialen Literaturkritik wenig beachtet wurde, konnte es sich im Jahr 2021 mehr als 30 Wochen auf der Spiegel Bestsellerliste platzieren. Die veröffentlichten Besprechungen zum Roman waren meist wohlwollend, so nahm Elke Heidenreich das Buch in den Kanon ihrer zu empfehlenden Bücher auf bzw. wurde es als ein Buch dargestellt, welches ein wichtiges gesellschaftliches Thema empathisch und verständlich dargestellt.[8][5]

  • Stay away from Gretchen: eine unmögliche Liebe, Roman. dtv, München 2021, ISBN 978-3-423-28259-8.

Der zweite Roman der Autorin erschien im Juni 2022, welcher im Umfeld derselben Familie spielt und diesmal unter anderem das Thema von behinderten Kindern im Nationalsozialismus aufgreift. Auch mit diesem Buch konnte sie sich direkt auf der Spiegel-Bestsellerliste platzieren.[9]

  • Was ich nie gesagt habe: Gretchens Schicksalsfamilie, Roman. dtv, München 2022, ISBN 978-3-423-29023-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Barbara Sichtermann: Schokoseite. In: Die Zeit. 16. März 2000, abgerufen am 23. Juli 2022.
  2. Emmanuel van Stein: Feuriger Stier mit Glatze. In: Die Welt. 11. März 2000, abgerufen am 23. Juli 2022.
  3. Susanne Abel – Filmprojekte. In: Crew United. Abgerufen am 23. Juli 2022.
  4. Welf Grombacher: Susanne Abel – das bietet ihr Debütroman. In: Rhein-Neckar-Zeitung. 12. Oktober 2021, abgerufen am 24. Juli 2022.
  5. a b Gerhard Beckmann: Ein Neubeginn der deutschen Gegenwartsliteratur. In: culturmag.de. 1. März 2022, abgerufen am 24. Juli 2022.
  6. Darum bekam der Bestseller „Stay away from Gretchen“ eine Fortsetzung. In: SWR1. 21. Juni 2022, abgerufen am 23. Juli 2022.
  7. Susanne Abel. In: Kommunikatives Lesen. 21. November 2021, abgerufen am 23. Juli 2022.
  8. Diese 102 Bücher empfiehlt ihnen Elke Heidenreich. In: Kölner Stadtanzeiger. 22. Juni 2022, abgerufen am 23. Juli 2022.
  9. Welf Grombacher: Sprengkraft des Schweigens. In: Rhein-Neckar-Zeitung. 15. Juni 2022, abgerufen am 23. Juli 2022.