Susanne Schapowalow

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Susanne Schapowalow (* 29. Januar 1922 in Berlin; † 6. Juni 2022)[1] war eine deutsche Fotografin, die durch ihre Aufnahmen von Musikidolen in den Nachkriegsjahren bekannt wurde.[2]

Leben

Susanne Schapowalow wurde als Tochter eines Kaufmanns und einer Fotografin geboren und wuchs in Berlin-Friedenau auf. Bereits in jungen Jahren begann sie mit ihrer Mutter zu fotografieren. 1935 übersiedelte die Familie nach Hamburg, wo Susanne Schapowalow ihren Schulabschluss mit der Mittleren Reife machte. Drei Jahre später lernte sie ihren späteren Ehemann, den russischen Ikonenmaler Boris Schapowalow, auf einer Jugoslawienreise kennen und begann eine sieben Jahre dauernde Korrespondenz mit ihm.

1941 besuchte Schapowalow die höhere Handelsschule mit den Schwerpunkten Englisch und Spanisch. Anschließend absolvierte sie eine dreijährige Fotografenausbildung im Atelier von Olga Linckelmann am Jungfernstieg in Hamburg. Anfang 1944 begann sie bei der Dokumentarfilm-Gesellschaft „Roto-Film“ zu arbeiten, deren Räume jedoch Ende des Jahres zerbombt wurden. 1945 heiratete sie Boris Schapowalow. Das Paar bekam eine Tochter; die Ehe hielt nur kurz. In den Jahren zwischen 1946 und 1949 begann Schapowalow als freie Fotografin zu arbeiten. Nach einer Anstellung 1949 beim „Telegraph“ in Hamburg kehrte sie 1950 zur Selbstständigkeit zurück und konzentrierte sich auf Jazz, Architektur und Neue Musik. Sie fotografierte für Zeitschriften wie „Der Spiegel“, „GEO“, „Kristall“, „Stern“ und „Constanze“ sowie namhafte Werbeagenturen. „Der NDR hat mir viele Türen geöffnet. Ich machte Sachen, an die man sonst nicht rankam“, sagte sie 2010.[3]

1980 gründete sie die „Bildagentur Susanne Schapowalow“ mit dem Schwerpunkt „Tourismus weltweit“ in Hamburg, in der sie mehr als 650 Fotografen unter Vertrag nahm. Im Jahr 2003 verkaufte Schapowalow die Agentur. Sie lebte in Malente (Schleswig-Holstein).[4]

Werke

Chet Baker
Susanne Schapowalow, 1955
Fotografie
Galerie Camera Work, Berlin, 2009

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(Bitte Urheberrechte beachten)

Als freie Fotografin lichtete Susanne Schapowalow Musik-Idole wie Louis Armstrong, Chet Baker, Fred Bunge, Miles Davis, Duke Ellington, Quincy Jones, Eartha Kitt und Nina Simone ab. Auch Filmstars, wie zum Beispiel Orson Welles, ließen sich von ihr fotografieren, desgleichen der Verleger Ernst Rowohlt, der Nobelpreisträger Albert Schweitzer, der Komponist Igor Strawinsky sowie die Schauspielerin und Sängerin Marlene Dietrich.

Susanne Schapowalows Fotografie zeichnet sich durch Nähe zum Geschehen aus. Die Fotografin begleitete die Künstler während ihrer Tourneen, ihre Fotos zeigen sie bei ihren jeweiligen Auftritten, mit dem Publikum und hinter der Bühne.

Ausstellungen

Erstmals seit den 1950er Jahren wurden die zuvor ausschließlich in Zeitungen abgebildeten Fotografien in der Galerie Camera Work, Berlin, zu Beginn des Jahres 2009 ausgestellt.[5] Susanne Schapowalow zeigte ihre Fotografien 2009 in einer Gemeinschaftsausstellung im Eutiner Kreishaus und in Scharbeutz zusammen mit Gemälden ihrer Tochter Natascha Brüggemann-Neynaber.[6][7] 2010 folgte eine Ausstellung in Malente. Im Frühsommer 2012 waren ihre Fotografien Bestandteil der Ausstellung 60 Jahre Jazz im NDR im Levantehaus in Hamburg.[8] Weiterhin konnten über 100 Fotografien im Hotel „Ellington“ in Berlin betrachtet werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Susanne Schapowalow: Traueranzeige. In: trauer.shz.de Ostholsteiner Anzeiger, 18. Juni 2022, abgerufen am 19. Juni 2022.
  2. Das Auge des Jazz In: Spiegel online
  3. Ursula Konlage: Die Fotografin der Jazz-Stars In: Lübecker Nachrichten vom 18. April 2010, S. 19
  4. Ingeborg Wiensowski: Ein Tanz mit der Kamera In: Spiegel online vom 20. Januar 2009
  5. Camera Work (Memento vom 17. Januar 2016 im Internet Archive)
  6. Künstler aus ganz Ostholstein geben sich ein Stelldichein In: Lübecker Nachrichten, Ausgabe Ostholstein-Süd, vom 26. Mai 2009, S. 13
  7. Mutter und Tochter präsentieren Albert Schweitzer und Louis Armstrong In: Lübecker Nachrichten, Ausgabe Ostholstein-Süd vom 12. Juni 2009, S. 13
  8. Vgl. Presseerklärung des NDR