Tüntenhausen

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Tüntenhausen
Große Kreisstadt Freising
Koordinaten: 48° 25′ 43″ N, 11° 45′ 5″ O
Höhe: 455 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 85356
Vorwahl: 08167
Tüntenhausen von Südosten

Tüntenhausen ist ein Kirchdorf im Landkreis Freising. Der Ort liegt etwa vier Kilometer nördlich der Kreisstadt Freising inmitten der tertiären Hügelkette zwischen Isartal und Ampertal. In dem Dorf leben etwa 500 Einwohner. Seit 1972 ist Tüntenhausen ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Freising.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Tüntenhausen im Jahr 994 in einem Tauschvertrag des Bischofs Gottschalk. Der ursprüngliche Name Tintinhusa geht vermutlich auf einen Tinto zurück, der sich an dieser Stelle mit seiner Gefolgschaft niederließ.

Tüntenhausen lag an der Grenze des Hochstifts Freising. Der den Ort durchfließende Bach bildete die Grenze zum kurfürstlichen Bayern. Auf Veranlassung des Freisinger Bischofs Gottfried von Hexenagger wurde der Ort 1312 dem Prämonstratenserkloster Neustift inkorporiert. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich der Ort zu einer Wallfahrtsstätte für die umliegenden Bauern. Mit der Auflösung des Hochstifts Freising während der Säkularisation kam das Dorf zu Bayern.

Im Zuge der Gemeindebildung nach dem Zweiten Gemeindeedikt wurde Tüntenhausen 1818 eine politisch selbständige Landgemeinde. Sie umfasste neben dem Hauptort auch die Weiler Erlau, Edenhofen, Piesing, Wies, Zellhausen und Zurnhausen. Auch der heute Eichenhof genannte Gutshof im Ampertal lag auf dem Gemeindegebiet.

Im Rahmen der Gemeindegebietsreform verlor Tüntenhausen diesen Status und wurde am 1. Juli 1972 in die Stadt Freising eingemeindet.[1] Eichenhof wurde 1978 nach Zolling umgemeindet. Der Ort ist durch die Ortssprecherin Elvira Wiesheu im Freisinger Stadtrat vertreten.[2]

Sehenswürdigkeiten

Das Ortsbild wird geprägt von der Kirche St. Michael. Weitere Baudenkmäler des Ortes sind das ehemalige Schulhaus, eine barocke Kapelle sowie eine steinerne Madonnenfigur im Leichenhaus.

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 601 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Elvira Wiesheu als Ortssprecherin bestätigt, abgerufen am 15. Mai 2014