Tage des Donners

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Film
Deutscher Titel Tage des Donners
Originaltitel Days of Thunder
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1990
Länge 107 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Tony Scott
Drehbuch Robert Towne,
Tom Cruise
Produktion Jerry Bruckheimer,
Don Simpson
Musik Hans Zimmer
Kamera Ward Russell
Schnitt Billy Weber,
Chris Lebenzon
Besetzung
Synchronisation

Tage des Donners (Originaltitel: Days of Thunder) ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Tony Scott aus dem Jahr 1990 mit Tom Cruise in der Hauptrolle. Der Film wurde vom 11. Dezember 1989 bis zum 7. Mai 1990 gedreht und startete am 27. Juni 1990 im Verleih von Paramount Pictures in den US-amerikanischen Kinos. Für die Produktion waren die US-amerikanische Don Simpson/Jerry Bruckheimer Films sowie Paramount Pictures verantwortlich. In der Bundesrepublik Deutschland wurde der Film am 20. September 1990 veröffentlicht.

Handlung

Der junge und ungestüme Rennfahrer Cole Trickle nimmt an den von NASCAR organisierten Autorennen teil. Dabei wird er von seinem Crew Chief Harry Hogge unterstützt, der für ihn eine maßgeschneiderte Rennmaschine konstruiert.

Nach einem Unfall mit seinem Erzrivalen Rowdy Burns landet Cole zusammen mit Rowdy im Krankenhaus bei Dr. Claire Lewicki und verliebt sich in sie. Ihr Verhältnis gerät in eine Krise, als Claire dem an Allmachtsphantasien leidenden Cole an den Kopf wirft, er sei ein infantiler Egomane, und damit den Rennfahrer kurzzeitig aus der Bahn wirft. Seinen Platz im Team besetzt Russ Wheeler. Nach einem Streit muss Cole einen neuen Sponsor suchen. Trotz Schwierigkeiten gelingt es ihm, dank der Hilfe des einfühlsamen Crew Chiefs Harry, zu den Rennen zurückzukehren und einige zu gewinnen, darunter das Daytona 500. Seine Beziehung mit Lewicki erlebt eine weitere Krise. Doch lenkt Cole ein, auch entspannt seine beginnende Freundschaft mit Rowdy Burns die Lage. Claire Lewicki begleitet ihn das erste Mal zum Rennen und feiert zusammen mit ihm den Sieg.

Hintergrund

Der Film wurde in Phoenix (Arizona), in Florida, in North Carolina, in South Carolina, in Tennessee und in Utah gedreht.[1] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 60 Millionen US-Dollar. Der Film spielte weltweit ca. 165,9 Millionen US-Dollar ein, darunter ca. 82,7 Millionen US-Dollar in den Kinos der Vereinigten Staaten.[2]

Die Filmmusik stammt von Hans Zimmer, der bei den Aufnahmen Unterstützung von Jeff Beck bekam. Wie schon bei Top Gun waren auch auf diesem Soundtrack erfolgreiche Single-Auskopplungen vertreten, wie Guns N’ Roses mit dem Bob-Dylan-Song Knocking on Heavens Door und die Sängerin Maria McKee mit Show Me Heaven. Den Titelsong Last Note of Freedom sang der Whitesnake-Frontmann David Coverdale.

Tom Cruise stellte im Laufe der Dreharbeiten einen Rundenrekord auf dem Phoenix International Raceway in der Klasse „Fahrer ohne Lizenz“ auf. Cruise wird in diesem Film von seinem damaligen Standardsprecher Stephan Schwartz synchronisiert. Cary Elwes (Russ Wheeler) wird hingegen von Cruise’ späterem Standardsprecher Patrick Winczewski gesprochen.

Der US-amerikanische Journalist und Anti-Scientology-Blogger Tony Ortega behauptete 2015, Cruise habe Kidman im Film Todesstille gesehen und die Produzenten Bruckheimer und Simpson überzeugt, ihr die weibliche Hauptrolle als Neurochirurgin zu geben, obwohl sie mit 22 Jahren dafür zu jung gewesen sei. Cruise und Kidman begannen am Set eine Affäre, nach Cruises' Scheidung von Mimi Rogers heirateten die beiden Ende 1990.[3]

Drehorte

Dreharbeiten zu Tage des Donners 1989 auf dem Phoenix International Raceway

Kritiken

Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 27. Juni 1990, dass viele Elemente des Films aus den früheren Filmen mit Tom Cruise wie Top Gun, Die Farbe des Geldes und Cocktail bekannt seien. Dazu würden gehören: Der von Cruise gespielte Charakter, sein älterer Mentor, eine attraktive Frau und ein Gegner. Diese Elemente würden in Tage des Donners eine „vorhersehbare Konstruktion“ bilden. Ebert lobte jedoch die Darstellungen von Robert Duvall und Michael Rooker.[4]

Desson Howe verspottete in der Washington Post vom 29. Juni 1990 den „triumphierenden“ Ausgang des Films, die „machohaften“ Bilder im MTV-Stil und die für das junge Publikum bestimmte Musik. Er lobte das mit Humor versehene Drehbuch von Robert Towne, das Nicole Kidman zu Tom Cruise den Satz sagen lässt: „Du bist ein infantiler Egomane.“ Kurz darauf heiraten Kidman und Cruise.[5]

„Die klischeehafte Action-Handlung um Stolz und schwererkämpfte Männerfreundschaft dient ausschließlich als Tummelplatz für überzogenen Männlichkeitswahn“, urteilte das Lexikon des internationalen Films, das weiterhin ausführte: „Lautstarke Technik und Hochglanz-Fotografie verdecken den Mangel an filmischer Innovation und Kreativität.“[6] Prisma nannte den Film ein „jämmerliches Rennfahrer-Spektakel“.[7] Das Fazit der Kinozeitschrift Cinema lautete schlicht: „‚Top Gun‘ auf Rädern: laut, schnell und heiß.“[8]

Auszeichnungen

Der Film war in der Kategorie Beste Spezialeffekte für den Oscar nominiert. Für die Musik gewann er den BMI Film & TV Award.

Synchronisation

Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke unter der Dialogregie von Jürgen Neu.[9] Tom Cruise wurde dabei von seinem damaligen Standardsprecher Stephan Schwartz synchronisiert. Cary Elwes (Russ Wheeler) wurde hingegen von Cruise’ späterem Standardsprecher Patrick Winczewski gesprochen.

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Cole Trickle Tom Cruise Stephan Schwartz
Dr. Claire Lewicki Nicole Kidman Petra Barthel
Harry Hogge Robert Duvall Friedrich Georg Beckhaus
Tim Daland Randy Quaid Andreas Mannkopff
Russ Wheeler Cary Elwes Patrick Winczewski
Rowdy Burns Michael Rooker Martin Keßler
Big John Fred Dalton Thompson Arnold Marquis
Buck Bretherton John C. Reilly Stefan Fredrich
Waddell J. C. Quinn Hans Nitschke

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Filming locations auf imdb.com, abgerufen am 5. November 2008.
  2. Box office / business auf imdb.com, abgerufen am 5. November 2008.
  3. Tony Ortega: How Scientology broke up Tom Cruise and Mimi Rogers: The story you haven’t heard. In: tonyortega.org. 14. April 2015, abgerufen am 17. September 2017.
  4. Filmkritik von Roger Ebert auf rogerebert.suntimes.com
  5. Filmkritik von Desson Howe auf washingtonpost.com
  6. Tage des Donners. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 1. September 2017.
  7. Tage des Donners. In: prisma. Abgerufen am 28. März 2021.
  8. Tage des Donners. In: cinema. Abgerufen am 8. April 2021.
  9. Tage des Donners. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 1. September 2017.