Stephan Schwartz
Stephan Schwartz (* 18. Oktober 1951 in Berlin) ist ein deutscher Film- und Fernsehschauspieler sowie Hörspiel- und Synchronsprecher.
Leben und Werk
Der Sohn des Aufnahmeleiters Otto Schwartz hatte schon im Alter von drei Jahren seine ersten Rollen in Kinofilmen und trat in Kinderstücken am Hebbel-Theater auf. 1968 machte er ein Praktikum als Editor bei der Berliner Union-Film und arbeitete bis 1972 als Schnittassistent beim SFB. Seine Ausbildung zum Schauspieler absolvierte Stephan Schwartz von 1969 bis 1971 an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin.
Danach spielte er an verschiedenen Theatern, etwa im Schauspielhaus Bochum, bei den Bad Hersfelder Festspielen, bei den Hamburger Kammerspielen und am Ernst Deutsch Theater. Außerdem spielte er in den Kinofilmen Victoria (schwedischer Wettbewerbsbeitrag in Cannes 1979), Beim nächsten Mann wird alles anders und Nichts als die Wahrheit sowie verschiedenen Fernsehfilmen und -serien, etwa Das Ding, Ein Kapitel für sich, Ein Fall für Zwei, Freunde fürs Leben, Diese Drombuschs, Balko und Am Anfang war der Seitensprung.
Bis 1996 war Stephan Schwartz die deutsche Synchronstimme von Tom Cruise. Oft heißt es, Schwartz habe aufgrund von Cruise’ Mitgliedschaft bei Scientology aufgehört, diesen zu synchronisieren. Diese Annahme gründet sich allerdings auf eine missverstandene, eigentlich scherzhafte Aussage Schwartz’ in einer Fernsehsendung.[1] Außerdem sprach er Andy García, Bill Pullman, Martin Short, Kenneth Branagh und Joseph Fiennes sowie diverse Werbetrailer.
Stephan Schwartz ist der Vater der Schauspielerin Fiona Coors.
Filmografie (Auswahl)
- 1956: Der Glockengießer von Tirol
- 1957: Die Winzerin von Langenlois (Und so was will erwachsen sein)
- 1958: Solang’ die Sterne glüh’n
- 1959: Der Haustyrann
- 1963: Der Würger von Schloss Blackmoor
- 1965: Die eigenen vier Wände
- 1969: Klassenkeile
- 1969: Van de Velde: Das Leben zu zweit – Die Sexualität in der Ehe
- 1975: PS – Geschichten ums Auto
- 1975–1976: Unsere Penny (Fernsehserie, sieben Folgen)
- 1977: Tatort – Drei Schlingen (TV-Reihe)
- 1977: Der Weilburger Kadettenmord
- 1977: Onkel Silas (2 Teile)
- 1978: Derrick – Steins Tochter
- 1979: Das Ding
- 1979: Ein Kapitel für sich
- 1979: Victoria
- 1981: Die Jahre vergehen
- 1984: Jagger und Spaghetti
- 1985: Die Krimistunde (Fernsehserie, Folge 17, Episode: "Der Tag der Hinrichtung")
- 1987: Die Krimistunde (Fernsehserie, Folge 27, Episode: "Ein glückliches Opfer")
- 1989: Beim nächsten Mann wird alles anders
- 1989: Ein Fall für zwei (Fernsehserie, eine Folge)
- 1992–2001: Freunde fürs Leben (Fernsehserie)
- 1999: Nichts als die Wahrheit
- 2001: Tatort – Bienzle und der heimliche Zeuge
- 2001: Tatort – Totenmesse
- 2003: Der Bulle von Tölz: Strahlende Schönheit
- 2003: Adelheid und ihre Mörder – Katzenjammer
- 2009: Tatort – Im Netz der Lügen
- 2011: Tatort – Tod einer Lehrerin
- 2012: Heiratsschwindler küsst man nicht
- 2013: In aller Freundschaft (Sirenengesang – Episodenrolle)[2]
- 2014: Tatort – Der Hammer
Hörspiele (Auswahl)
- 1984: Per Wahlöö: Mord im 31. Stock – Regie: Gottfried von Einem (Kriminalhörspiel – RB)
- 2012: Matthias Wittekindt: Die blaue Jacht. Regie: Sven Stricker. (Radio-Tatort – NDR)
Synchronsprecher (Auswahl)
- 1988: Amerikanisches Roulette als Carlos Quintas
- 1989: Black Rain als Charlie
- 1990: Internal Affairs – Trau' ihm, er ist ein Cop als Raymond Avilla
- 1991: Schatten der Vergangenheit als Gray Baker
- 1992: Ein ganz normaler Held als John Bubber
- 1994: When a Man Loves a Woman als Michael Green
- 1995: Das Leben nach dem Tod in Denver als Jimmy "The Saint" Tosnia
- 1997: Harlem, N.Y.C. – Der Preis der Macht als Lucky Luciano
- 1998: Desperate Measures – Jede Stunde zählt als Frank Conner
- 1999: Ticket to Love als Gary Starke
- 2001: Charlie und das Rentier Tom Sullivan
- 2001: Ein Mann für geheime Stunden als Byron Tiller
- 2002: Ocean's Eleven als Terry Benedict
- 2003: Confidence als Gunther Butan
- 2004: Modigliani – Ein Leben in Leidenschaft als Amedeo Modigliani
- 2004: Ocean's 12 als Terry Benedict
- 2007: Die Macht des Schicksals als Fingers
- 2007: Ocean's 13 als Terry Benedict
- 2009: La Linea – The Line als Javier Salazar
- 2010: La Linea 2 als Jorge Garza
- 2011: Meet the Rizzos als Vince Rizzo
- 2012: Die dunkle Wahrheit als Jack Begosian
- 2013: Ein Tag in Middleton als George Hartman
- 2014: Rob the Mob – Mafia ausrauben für Anfänger als Big Al
- 2015: Weihnachten in Conway als Duncan Mayor
- 2015: Let's be Cops – Die Party Bullen als Brolin
- 2016: Gottes General – Schlacht um die Freiheit als Enrique Gorostieta
- 2018: Mamma Mia! Here We Go Again als Fernando Cienfuegos
- 1984: Vollmondnächte als Octave
- 1987: Vier Abenteuer von Reinette und Mirabelle als Galerist
- 1990: Die Verschwiegene als Antoine
- 1992: Casanovas Rückkehr als Camille
- 1993: Der Baum, der Bürgermeister und die Mediathek als Marc Rossignol
- 1999: Ein Mann in Nöten als Didier Temple
- 2010: Nur für Personal! als Jean–Louis Joubert
- 2012: In ihrem Haus als Germain Germain
- 2014: Gemma Bovery – Ein Sommer mit Flaubert als Martin Joubert
- 1986: Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel als LT Pete „Maverick“ Mitchell
- 1986: Die Farbe des Geldes als Vincent Lauria
- 1988: Cocktail als Brian Flanagan
- 1989: Geboren am 4. Juli als Ron Kovic
- 1990: Tage des Donners als Cole Trickle
- 1992: Eine Frage der Ehre als Lt. j.g. Daniel Kaffee, USN
- 1993: Die Firma als Mitch McDeere
- 1994: Interview mit einem Vampir als Lestat de Lioncourt
- 1996: Mission: Impossible als Ethan Hunt
Filme
- 1985: Zurück in die Zukunft – Crispin Glover als George McFly
- 1986: Jean Florette – Daniel Auteuil als Ugolin
- 1987: Spaceballs – Mel Brooks' verrückte Raumfahrt – Bill Pullman als Lone Starr
- 1987: Der Letzte Kaiser – John Lone als Kaiser Pu Yi/ Henry (Erwachsener)
- 1988: Wilde Jahre in Paris – John Lone als Bertram Stone
- 1989: Kopf an Kopf – Richard E. Grant als Denis Bagley (1. Kopf)
- 1989: Das Bankentrio – Martin Short als Ned Perry
- 1991: Verliebt in die Gefahr – Andrew McCarthy als David Raybourne
- 1991: Land der Vergessenen – Dylan McDermott als McComas
- 1992: Nicht ohne meinen Koffer – Bill Pullman als York Daley
- 1992: Wilde Orchidee 3 – David Duchovny als Jake Winters
- 1995: Während du schliefst... – Bill Pullman als Jack Callaghan
- 1995: Auf das Leben, auf den Tod! – Jacques Gamblin als Patrick
- 1999: Spy Games – Agenten der Nacht – Bill Pullman als Harry Howe/ Ernie Halliday
- 2000: Schuldig – Ein mörderischer Auftrag – Bill Pullman als Callum Crane
- 2003: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran – Gilbert Melki als Momos Vater
- 2004: Being Julia – Bruce Greenwood als Lord Charles
- 2004: Der große Bluff – James Stewart als Thomas Jefferson Destry, Jr.
- 2005: Die letzten Mieter – Dylan McDermott als Harry Lesser
- 2007: Liebeswahn – Gilbert Melki als Dr. André Zanevsky
- 2008: The Summit – Todesvirus beim Gipfeltreffen – Bruce Greenwood als Richard Adderly
- 2010: Der Name der Leute – Jacques Gamblin als Arthur Martin
- 2014: Zicke Zacke Ziegenkacke – David Duchovny als Goat Man
Serien
- 1984: Per Anhalter durch die Galaxis – David Dixon als Ford Prefect
- 1988: V – Die Außerirdischen Besucher kommen – Peter Nelson als Brian
- 1993: Hitler zu verkaufen – Jonathan Pryce als Gerd Heidemann
- 1993–1995: Als die Tiere den Wald verließen – Rupert Farley als Fuchs
- 2003–2010: Hautnah – Die Methode Hill – Robson Green als Dr. Tony Hill
- 2005–2008: The Dead Zone – Sean Patrick Flanery als Vize–Präsident Greg Stillson
- 2009: Ghost Whisperer – Stimmen aus dem Jenseits – William R. Moses als Cliff Sturges
- 2011–2013: Die Borgias – Colm Feore als Giuliano Della Rovere
- 2013: Gefährliche Seilschaften – Jens Albinus als Jon Berthelsen
Videospiele
- Blade Runner als Ray McCoy
- Mafia: The City of Lost Heaven als Thomas Angelo
- Far Cry 2 als Der Schakal
- Mass Effect 2 als Legion
- Mass Effect 3 als Legion
- Overclocked als David McNamara
- The Raven: Vermächtnis eines Meisterdiebs als Nicolas Legrand
Literatur
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 955.
Weblinks
- Literatur von und über Stephan Schwartz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Stephan Schwartz in der Internet Movie Database (englisch)
- Stephan Schwartz bei filmportal.de
- Stephan Schwartz in der Deutschen Synchronkartei
- Stephan Schwartz auf stimmgerecht.de
Einzelnachweise
- ↑ Biography for Stephan Schwartz, IMDb, 10. Dezember 2007
- ↑ Stephan Schwartz bei In aller Freundschaft bei mdr.de
Personendaten | |
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NAME | Schwartz, Stephan |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Synchronsprecher |
GEBURTSDATUM | 18. Oktober 1951 |
GEBURTSORT | Berlin |