Team Malizia

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Das Team Malizia ist ein Yachtsyndikat mit Sitz in Monaco.

Geschichte

Das Team wurde 2016 von Pierre Casiraghi gegründet, beteiligt ist Boris Herrmann als Skipper. Es betreibt die Malizia II, eine Hochseeyacht der Bootsklasse Imoca, die unter deutscher Flagge fährt.[1] Skipper sind Boris Herrmann und Pierre Casiraghi. Die Namensgebung symbolisiert für Casiraghi die tiefe Verbundenheit seiner Familie mit dem Meer und soll Francesco Grimaldi ehren, der im Jahre 1297 auf dem Seeweg in Monaco ankam und dort die Familiendynastie gründete. Er wurde in der monegassischen Sprache „La Malizia“ genannt, was „Der Listige“ bedeutet.[2]

Das Team besteht aus Casiraghi, Herrmann und dem englischen Co-Skipper Will Harris. Die "shore-Crew", also diejenigen, die zuständig sind für das Boot und die Rennen, besteht aus sechs weiteren Mitarbeitern sowie einem Psychologen. Des Weiteren arbeiten drei Ozeanographen an den Auswertungen der onboard-Messungen. Im Management und in der Presseabteilung sind weiter 10 Mitarbeiter am Projekt beteiligt.[3][4]

Im November 2018 nahm Boris Herrmann mit der Malizia II an der Route du Rhum teil, einer Regatta von Saint-Malo nach Pointe-à-Pitre. Er lag zeitweilig in Führung und wurde nach 13 Tagen, 3 Stunden, 47 Minuten und 30 Sekunden Fünfter in der Gesamtwertung der Kategorie IMOCA 60.[5] Das Bermuda-1000-Rennen im Mai 2019 beendete er als Sechster. Das Rennen startet in Douarnenez, führt um den Fastnet Rock, dann zu den Azoren und zurück nach Brest. Bei Teilnahmen am Fastnet Race in den Jahren 2017 und 2019 belegte das Team in der Klasse IMOCA 60 jeweils die Plätze drei und neun.

2020/21 nahm Herrmann mit der Malizia II/Seaexplorer als erster Deutscher an der Vendée Globe teil.[6]

Casiraghi und Herrmann definieren zusätzlich zu den sportlichen auch drei gesellschaftliche Ziele als Aufgabe des Teams: Forschung, Umweltschutz und Jugendarbeit.[7]

Für die Erfassung von Wasserwerten befand sich eine etwa ein Kubikmeter große Vorrichtung OceanPack RACEdes Herstellers SubCtech mit Sensoren an Bord.[8] Durch eine Öffnung am Kiel führt ein Schlauch ins Meerwasser, wodurch mittels Pumpen Meerwasser zu den Sensoren befördert wird. Diese messen laufend die Temperatur, den pH-Wert, den Salz- und den CO2-Gehalt des Wassers. Die Daten werden hauptsächlich zur Unterstützung der Meeresforschung gesammelt. Die erfassten Daten können für eine weitere Auswertung auf ein Speichermedium kopiert werden. Es besteht eine Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und dem Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel.[9][1][10][11] Die Kampagne Ocean Challenge will zusätzlich Schulkinder für den Meeres- und Klimaschutz sensibilisieren.[7]

Für zukünftige Regatten wurde die Malizia-Seaexplorer entworfen und gebaut.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Tatjana Pokorny: Unter deutscher Flagge für das Ocean Race gemeldet. Yacht Online, 14. Juni 2019, abgerufen am 3. August 2019.
  2. A Symbol, team-malizia.com, abgerufen am 4. August 2019.
  3. Malizia SCP. In: Handelsblatt. Abgerufen am 25. Dezember 2020.
  4. Crew Malizia SCP. Abgerufen am 25. Dezember 2020 (englisch).
  5. Cartographie Tracking IMOCA, abgerufen am 19. November 2018 (englisch)
  6. Frankfurter Allgemeine Zeitung: Ganz allein auf den Everest der Meere, 1. August 2018
  7. a b Boris Herrmann: My Ocean Challenge, My Ocean Challenge, borisherrmannracing.com, abgerufen 9. August 2019.
  8. https://subctech.com/ocean-monitoring/systems/surface/oceanpack-race/
  9. Malizia Ocean Challenge – sailing meets science, Max-Planck-Institut für Meteorologie, 2. August 2018, abgerufen 9. August 2019.
  10. Kathrin Fromm: Wie Segler der Forschung helfen, National Geographic (deutschsprachige Website), 29. Juli 2019, abgerufen 9. August 2019
  11. Greta sails with Malizia, OceanPack RACE on board, Subsea Technologies for the Marine Environment, 4. August 2018, abgerufen 26. August 2019.