Tellurocarbonylverbindungen

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Allgemeine Struktur einer Telluro-carbonylverbindung (Tellurocarbonylgruppe blau gezeichnet, org. Rest = Alkyl, Aryl o. ä.):

Telluroaldehyd:
A = org. Rest, B = H

Telluroketon:
A, B = org. Rest

Telluroamid:
A = organischer Rest,
B = NH2, NHR, NR1R2

Telluroharnstoff:
A = NH2, NHR, NR1R2,
B = NH2, NHR3, NR3R4

Tellurocarbonylverbindungen sind Carbonylverbindungen, in denen das Sauerstoffatom einer Carbonylgruppe durch ein Telluratom ersetzt wurde. Telluroaldehyde sind die Telluranaloga von Aldehyden und Telluroketone die Telluranaloga von Ketonen.[1] Telluroamide sind die Telluranaloga von Amiden, Telluroharnstoffe sind Tellurananaloga von Harnstoffen.[2]

Eigenschaften

Tellurocarbonylverbindungen sind instabiler als ihre Schwefel- und Selenanaloga. Darum neigen Telluroketone und Telluroaldehyde zur Polymerisation oder zur Di- bzw. Trimerisierung.[3] Obwohl in Bezug auf Telluroamide mesomere Grenzstrukturen beschrieben wurden, weshalb sie stabiler sind als Telluroaldehyde oder Telluroketone, sind auch diese instabil.[4] Allerdings können sie z. B. durch Komplexierung mit Nebengruppenelementen stabilisiert werden.[5] Im Zusammenhang mit organischen Tellurverbindungen wird häufig ein stechender Geruch beschrieben. Zudem handelt es sich häufig um farbige Substanzen.[1]

Synthese

Zur Synthese von Tellurocarbonylverbindungen wird häufig Natriumtellurid, Bis(dimethylaluminium)tellur, Tellurwasserstoff oder elementares Tellur in Verbindung mit Carbenen oder Benzyliden eingesetzt. Analoga von tellurhaltigen Lawessons- und Woollins’ Reagenz wurden ebenfalls eingesetzt.[6] Die Produkte sind häufig nicht isolierbar, sodass ihre Existenz lediglich durch ihre Diels-Alder-Addukte nachgewiesen wird.[7]

Siehe auch

Einzelnachweise