Temirtau
Temirtau Теміртау (kas.) | Темиртау (rus.) | ||
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Basisdaten | ||
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Staat: | Kasachstan Kasachstan | |
Gebiet: | Qaraghandy | |
Gegründet: | 1909 | |
Koordinaten: | 50° 4′ N, 72° 58′ O | |
Höhe: | 513 m | |
Zeitzone: | EKST (UTC+6) | |
Fläche: | 296,1 km² | |
Einwohner: | 178.517 (1. Jan. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 603 Einwohner je km² | |
Telefonvorwahl: | (+7) 7213 | |
Postleitzahl: | 101400 | |
Kfz-Kennzeichen: | 09 (alt: M, K) | |
KATO-Code: | 352410000 | |
Äkim (Bürgermeister): | Ghalym Äschimow | |
Website: | ||
Lage in Kasachstan | ||
Temirtau (kasachisch Теміртау „eiserner Berg“, russisch Темиртау) ist eine Industriestadt in Kasachstan mit 178.517 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021). Sie ist eine Satellitenstadt von Qaraghandy und liegt etwa 180 km südöstlich der Hauptstadt Astana am Fluss Nura. Der Verwaltung der Stadt Temirtau ist die Siedlung Aqtau unterstellt.
Geschichte
Die Stadt wurde am 1. Oktober 1945 auf der Basis der ehemaligen Siedlung Samarkandskij gegründet. Bei gewalttätigen Unruhen im August 1959 in der Stadt kamen 16 Menschen ums Leben.
1980 wurde in Temirtau für die deutsche Minderheit das Deutsche Theater gegründet.[2]
Sport
In der Stadt ist der Fußballverein FK Schachtjor-Bolat Temirtau beheimatet. Daneben wird die Stadt durch den Eishockeyverein HK Arystan Temirtau vertreten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Geschichte der Stadt ist eng mit dem Kasachischen Metallurgiekombinat (Karmet), das während der deutschen Besetzung des Westens der UdSSR im Zweiten Weltkrieg am 31. Dezember 1944 gebaut wurde und heute zu ArcelorMittal gehört, verbunden. Außerdem befindet sich heute auch ein elektrometallurgisches Kombinat in der Stadt. Daneben sind in der Stadt 1.061 Industriebetriebe angesiedelt, die im Jahr 2007 23 Prozent der Industrieproduktion des gesamten Gebietes hergestellt hatten.
Verkehr
Der Ort besitzt seit dem 5. September 1959 eine Straßenbahn mit einer Spurweite von 1524 mm und einer Gesamtlänge von 48,8 km.
Der Nahverkehr wird von fünf Transportunternehmen auf einer Gesamtlänge der befahrbaren Straßen von 259 km gewährleistet.
Nördlich der Stadt beginnt die 921 km lange Fernstraße A20.
Medien
In der Stadt erscheinen sechs lokale Zeitungen (Temirtau, Serkalo, Kasachstanskaja Magnitka, Metallurg, Temirtauskij kaleidoskop und Wetschernjaja Gaseta). Weiterhin gibt es vier lokale Telekanäle (Sfera, 29 kanal, 43 kanal und TKT) und einen Radiosender (Radio-102).
Bildung
Temirtau besitzt 30 allgemeinbildende Schulen mit einer Kapazität von mehr als 19.000 Schülern und zwei Hochschulen.
SOS-Kinderdorf Temirtau
Die Arbeitslosenquote in der Region um Temirtau ist hoch und die Anzahl der Waisen und verlassenen Kinder groß.
Von den lokalen Behörden wurde ein rund sieben Hektar großes Grundstück kostenlos für die Errichtung des SOS-Kinderdorfes Temirtau zur Verfügung gestellt. Die feierliche offizielle Eröffnung fand am 5. Juli 2005 im Beisein von Vertretern von SOS-Kinderdorf International und zahlreichen Ehrengäste statt.
Das SOS-Kinderdorf Temirtau umfasst zwölf Familienhäuser, Häuser für die SOS-Tanten (unterstützen die SOS-Kinderdorf-Mütter und vertreten sie im Falle ihrer Abwesenheit) und den Dorfleiter, ein Mehrzweckgebäude sowie einen Verwaltungs- und Servicebereich. Bis zu 108 Kinder können in den Familienhäusern des SOS-Kinderdorfs Temirtau ein neues Zuhause finden. Da der Bedarf an familienähnlicher Langzeitunterbringung für Kinder nach wie vor hoch ist, ist für die kommenden Jahre die Errichtung von zwei zusätzlichen Familienhäusern geplant.[3]
Städtepartnerschaften
- Bosnien und Herzegowina Zenica (Bosnien und Herzegowina)
- Ukraine Kamjanske (ehemals Dniprodserschynsk, Ukraine)
Söhne und Töchter der Stadt
- Serik Achmetow (* 1958), kasachischer Politiker
- Wladimir Antipin (* 1970), kasachischer Eishockeyspieler
- Willi Evseev (* 1992), deutscher Fußballspieler
- Dmitri Frolow (* 1966), russischer Eishockeyspieler
- Swetlana Germanowitsch (* 1986), kasachische Ruderin
- Wadim Glowazki (1970–2015), kasachischer Eishockeyspieler
- Waleri Jablotschkin (* 1973), kasachischer Fußballspieler
- Sergei Jakowlew (* 1976), kasachischer Radrennfahrer
- Vitali Janke (* 1976), deutscher Eishockeyspieler
- Eugen Kamenew (* 1982), deutsch-russischer Fotograf
- Nikita Miller (* 1987), deutsch-russischer Comedian, Autor und Cartoonist
- Dariga Nasarbajewa (* 1963), kasachische Unternehmerin
- Marija Owtschinnikowa (* 1998), Weit- und Dreispringerin
- Andrei Potaitschuk (* 1970), russischer Eishockeyspieler
- Valentina Rekowski (* 1984), deutsche Film- und Theaterschauspielerin und Synchronsprecherin
- Anton Sagadejew (* 1993), kasachischer Eishockeyspieler
- Wladimir Wochmjanin (* 1962), kasachischer Sportschütze
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Численность населения Республики Казахстан по полу в разрезе областей и столицы, городов, районов, районных центров и поселков на 1 января 2021 года. (Excel; 97 KB) stat.gov.kz, abgerufen am 4. April 2021 (russisch).
- ↑ Die unglaubliche Geschichte eines deutschen Theaters deutschlandfunkkultur.de, 28. August 2020.
- ↑ SOS-Kinderdorf Temirtau