Tenham (Meteorit)

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Scheibe aus dem Tenham-Meteoriten (Privatbesitz)
Ein Teil des Tenham-Meteoriten (Natural History Museum, London)

Bei Tenham handelt es sich um einen beobachteten Meteoritenfall im Jahr 1879, nahe der Tenham-Station in der Region Charters Towers, Queensland, Australien.

Der Tenham-Meteorit ist ein Steinmeteorit. Die Koordinaten des Falles werden heute mit 25° 44′ 0″ S, 142° 57′ 0″ OKoordinaten: 25° 44′ 0″ S, 142° 57′ 0″ O angegeben.

Tenham wurde bis heute nicht im Meteoritical Bulletin der Meteoritical Society publiziert, ist jedoch offiziell[1] von der Meteoritical Society als beobachteter Meteoritenfall anerkannt.

Bruchstücke des Tenham-Meteoriten werden im National Museum of Natural History der Smithsonian Institution (Katalog-Nr. USNM 7703) aufbewahrt.[2]

Tenham als Typlokalität

Die Entdeckung einer natürlichen Probe des Minerals Bridgmanit in einem Bruchstück des Meteoriten führten zur offiziellen Anerkennung dieses Minerals durch die Commission on new Minerals, Nomenclature and Classification (CNMNC) der International Mineralogical Association (IMA), das bis dahin nur hypothetisch als Teil einer Gruppe von Silikat-Perowskiten in den Gesteinen des Erdmantels bekannt war.[3]

Im Tenham-Meteoriten wurden neben Bridgmanit auch Akimotoit und Ringwoodit erstmals entdeckt. Der Meteorit gilt daher als Typlokalität für diese Minerale.[4]

Des Weiteren wurden in dem Meteoriten die Minerale Chromit, Diopsid, gediegen Eisen und seine Varietäten Kamacit und Martensit, Enstatit sowie Hypersthen als Mischkristall aus Enstatit und Ferrosilit, Ilmenit, Isocubanit, Klinoenstatit, gediegen Kupfer, Lingunit, Magnetit, Majorit, Taenit sowie Plessit als Gemenge aus Taenit und Kamacit, Tetrataenit, Troilit, Tuit, Wadsleyit und Wüstit gefunden. Zudem waren in den Proben Olivine und silikatische Gläser wie unter anderem Maskelynit enthalten.[4]

Weblinks

Commons: Tenham-Meteorit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Meteoritical Bulletin: Entry for Tenham. The Meteoritical Society, abgerufen am 12. Januar 2015 (englisch).
  2. Oliver Tschauner, Chi Ma, John R. Beckett, Clemens Prescher, Vitali B. Prakapenka, George R. Rossman: Discovery of bridgmanite, the most abundant mineral in Earth, in a shocked meteorite. In: Science: Band 346, Nr. 6213, 28. November 2014, S. 1100–1102 doi:10.1126/science.1259369
  3. IMA Commission on New Minerals, Nomenclature and Classification (CNMNC). Newsletter 21 In: Mineralogical Magazine. August 2014 Band 78(4), S. 797–804 (PDF 96,1 kB; IMA No. 2014-017 Bridgmanite S. 1)
  4. a b Tenham meteorite, Tenham Station, South Gregory, Charters Towers Region, Queensland, Australia. In: Mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 12. Januar 2015 (englisch).