Tetraphenylethen

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Strukturformel
Strukturformel von Tetraphenylethen
Allgemeines
Name Tetraphenylethen
Andere Namen
  • 1,1′,2,2′-Tetraphenylethylen
  • (1,2,2-triphenylethenyl)benzol
  • TPE
Summenformel C26H20
Kurzbeschreibung

schwach gelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 632-51-9
EG-Nummer 211-179-1
ECHA-InfoCard 100.010.164
PubChem 69437
ChemSpider 62645
Eigenschaften
Molare Masse 332,44 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

222–224 °C[1]

Siedepunkt

420 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Tetraphenylethen, agebkürzt TPE, ist eine aromatische Verbindung. Die Verbindung ist ein synthetischer molekularer Motor.[2]

Darstellung

Die erstmalige Synthese wurde 1888 von P. de Boissieu beschrieben. In dieser wurde Diphenylmethan bromiert und das Produkt erhitzt, destilliert und umkristallisiert.[3][4]

Syntheseweg von de Boissieu um TPE darzustellen

Möglich ist auch eine Knoevenagel-Kondensation durch Umsetzen von Diphenylmethan mit n-Butyllithium (n-BuLi) unter Kühlen mit anschließender Zugabe von Benzophenon und Dehydratisierung mittels p-Toluolsulfonsäure (PTSA).[5][4]

Syntheseweg mittels einer Aldolkondensation um TPE darzustellen

Die Synthese ist mittels einer McMurry-Reaktion möglich. Zur Synthese wird Benzophenon mit Titan(IV)-chlorid und Zink als Reduktionsmittel umgesetzt.

Reaktionsschema der McMurry-Reaktion

Verwendung

In der Forschung werden aktuell hauptsächlich die photochemischen Eigenschaften der Verbindung untersucht.[2][6][7] Während Lösungen der Verbindungen keine Lumineszenz zeigen, kann diese für den Festkörper oder Aggregate beobachtet werden. In Lösung können die Phenylringe um die Einfachbindung frei rotieren, wodurch nach der Literatur ein strahlungsfreier Übergang für die Relaxation der Elektronen im angeregten π-System gegeben ist.[8] Da im Festkörper die Rotation gehindert ist, steht dieser Relaxationsweg nicht zur Verfügung, weshalb es zur ausgeprägten Photolumineszenz kommt.[4] Derivate der Verbindung mit Adenin und Thymin wurden als molekularer Sensor für Silber und Quecksilberionen untersucht, nach Koordination des Ions wurden Fluoreszenz beobachtet.[9]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Datenblatt 1,1,2,2-Tetraphenylethylene bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 12. Juli 2020 (PDF).
  2. a b
  3. P. de Boissieu: New method for the preparation of tetraphenylethylene. In: J. Chem. Soc. Band 54, 1888, S. 928–972.
  4. a b c