Gauner mit Herz (1938)

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Film
Deutscher Titel Gauner mit Herz
Originaltitel The Young in Heart
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1938
Länge 90 Minuten
Stab
Regie Richard Wallace
Drehbuch Paul Osborne
Charles Bennett
Produktion David O. Selznick
für Selznick International Pictures im Verleih von United Artists
Musik Franz Waxman
Kamera Leon Shamroy
Schnitt Hal C. Kern
Besetzung

Gauner mit Herz (Originaltitel: The Young in Heart) ist eine US-amerikanische Filmkomödie mit Janet Gaynor und Douglas Fairbanks Jr. aus dem Jahr 1938 unter der Regie von Richard Wallace. Es war die vorletzte Hauptrolle von Janet Gaynor, die sich Ende 1938 von der Leinwand zurückzog.

Handlung

Der Carleton-Clan lebte bislang recht gut von diversen Gaunereien und Schwindeleien. Jetzt aber sitzen sie abgebrannt und ohne richtige Perspektive in Monte Carlo fest. Der Zufall bringt die Bekanntschaft mit der reichlich naiven, aber dem Anschein nach extrem wohlhabenden Miss Ellen Fortune. Rasch ist der Plan gefasst, auf Kosten von Miss Fortune ein Leben in Saus und Braus in deren Londoner Stadtresidenz zu führen und am Ende die alte Dame um ihr beachtliches Vermögen zu bringen. Doch die Dinge nehmen eine völlig unerwartete Wendung, nachdem die Familienmitglieder, um die Anwälte von Miss Fortune über ihre wahren Absichten zu täuschen, zum ersten Mal im Leben bezahlte Arbeit annehmen. Col. Anthony Carleton entwickelt ungeahnte Fähigkeiten als Verkäufer von Luxusautos, sein Sohn Richard zeigt Talent als Mitarbeiter in einer Poststelle und Tochter George-Ann wird durch die Liebe zu einem armen, aber ehrbaren Ingenieur von Gewissensqualen getrieben. Am Ende hilft Miss Fortune die Dinge für alle Beteiligten in eine positive Richtung zu lenken.

Hintergrund

Janet Gaynor wurde an der Seite von Charles Farrell gegen Ende der Stummfilmzeit als Teil des Leinwandpaares sehr populär. Sie stieg rasch zum größten Star der Fox Film Corporation auf und konnte ihre Position auch über die Fusion zur 20th Century Fox bis 1936 halten. Der Streit über die weitere Ausrichtung ihrer Karriere mit dem Studiochef Darryl F. Zanuck führte schließlich zum Bruch und Gaynor begann nach dem Vorbild von Ronald Colman und Irene Dunne nur noch kurzfristige Verträge über eine definierte Anzahl von Filmen mit verschiedenen Studios abzuschließen. 1937 unterschrieb sie einen Vertrag über drei Filme für eine Gage von jeweils 137.000 US-Dollar bei David O. Selznick. Gleich der erste Film Ein Stern geht auf, verschaffte Gaynor einen der größten Erfolge ihrer Laufbahn und eine Nominierung für den Oscar als beste Hauptdarstellerin.

Die Besetzung der Miss Fortune gestaltete sich für Selznick als komplex. Die ursprünglich vorgesehenen Maude Adams, ein ehemals großer Bühnenstar, lehnte die Rolle ab. Auch Laurette Taylor, einer der größten Stars des Broadway um die Jahrhundertwende ließ sich nicht aus ihrem freiwilligen Ruhestand locken. Am Ende konnte Selznick froh sein, wenigstens Minnie Dupree zu überzeugen. Der Film endete ursprünglich tragisch mit dem Tod von Miss Fortune, doch die negativen Reaktionen während diverser Previews veranlassten den Produzenten, ein Happy End zu drehen.

Trotz des Angebots von David O. Selznick, die Rolle der Melanie Hamilton in seiner Produktion von Vom Winde verweht zu spielen und einer Vielzahl von weiteren interessanten Angeboten anderer Studios zog sich Janet Gaynor Ende 1938 von der Leinwand zurück. Sie lebte die nächsten Jahrzehnte den größten Teil des Jahres auf einer Farm in Brasilien an der Seite ihres zweiten Ehemannes, dem Kostümdesigner Adrian.

Kritiken

Der Film bekam exzellente Kritiken. So nannte Variety The Young in Heart einen wunderschönen und anrührenden Film („a beautiful and deeply touching picture“). Das Time Magazine lobte die Intelligenz, mit der ein an sich veralteter Stoff neu und inspiriert auf die Leinwand gebracht würde („However, if it has often been told before, the story has rarely been told better.“) Das Lexikon des internationalen Films meint, es sei eine „heitere Unterhaltung im alten Hollywood-Stil.“[1]

Auszeichnungen

Der Film ging mit drei Nominierungen in die Oscarverleihung 1939, erhielt jedoch keine der Auszeichnungen:

  • Beste Kamera – Leon Shamroy
  • Beste Filmmusik – Franz Waxman
  • Beste Original-Filmmusik – Franz Waxman

Weblinks

Einzelnachweise