Thomas Röckemann

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Thomas Röckemann, 2019

Thomas Röckemann (* 3. Januar 1965 in Minden) ist ein deutscher Anwalt und Politiker (AfD). Er war von 2017 bis 2022 Abgeordneter im Landtag von Nordrhein-Westfalen.

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur absolvierte Thomas Röckemann eine Ausbildung bei der Polizei Nordrhein-Westfalen. Neben seiner sich anschließenden zweijährigen Zeit als Beamter der Bereitschaftspolizei BPA VII „Erich Klausener“ nahm er das Studium der Rechtswissenschaften auf. Seit dem Abschluss des Zweiten Juristischen Staatsexamens arbeitet er als selbständiger Rechtsanwalt im Bereich Ehe- und Familienrecht sowie für Verkehrsrecht und Strafverteidigung. Er war zum Schlichter nach dem Schlichtungsgesetz NRW bestellt.[1] Als Anwalt trat Röckemann 2013 als Pflichtverteidiger des Petershagener Neonazis und NPD-Mitglieds Marco Franke in Erscheinung, der sich wegen der Organisation eines Überfalls auf eine als links geltende Kneipe in Minden verantworten musste. Bei dem Überfall wurden ein dunkelhäutiger Kneipenbesucher niedergeschlagen und das Interieur des Lokals verwüstet.[2]

Politik

Thomas Röckemann trat im Frühjahr 2013 in die im April desselben Jahres neu gegründete AfD ein. Er war erster Sprecher des AfD-Kreises Minden-Lübbecke bis zu seiner Wahl als Mitglied des AfD-Bundesschiedsgerichts im Jahr 2015. Seit 2014 ist er Abgeordneter im Kreistag des Kreises Minden-Lübbecke.[1] Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017 kandidierte er im Landtagswahlkreis Minden-Lübbecke II sowie auf Platz 16 der Landesliste, über die er in den Landtag gewählt wurde.[3] In der Partei galt er als Gegner des ehemaligen Landesvorsitzenden Marcus Pretzell sowie Unterstützer von dessen innerparteilichem Widersacher Martin Renner. Thomas Röckemann war rechtspolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Mitglied des Rechtsausschusses sowie des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses III (Kleve), in dem die Umstände, die zur Personenverwechslung und zum Tod eines Asylbewerbers in der JVA Kleve führten, untersucht wurden. Nach der Landtagswahl 2022 schied er aus dem Landtag aus.

Im Dezember 2017 wurde Röckemann gemeinsam mit Helmut Seifen zum Vorsitzenden der AfD Nordrhein-Westfalen gewählt.[4] Nach Seifens Rücktritt im Juli 2019 war Röckemann zunächst alleiniger Landesvorsitzender. Im Oktober 2019 unterlag er bei einer Neuwahl des Landesvorsitzenden mit 215 von 540 Stimmen Rüdiger Lucassen, der 321 Stimmen erzielte.[5][6]

Auf Twitter nannte er den zweimaligen britischen Premierminister Winston Churchill einen „Massenmörder“.[7]

Privates

Thomas Röckemann ist verheiratet und hat zusammen mit seiner Frau vier Kinder. Er wohnt in Minden.[1]

Weblinks

Commons: Thomas Röckemann – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c Thomas Röckemann: Zur Person. In: röckemann.info. 2016, archiviert vom Original am 11. März 2018; abgerufen am 7. Juli 2019.
  2. Milde Urteile für Gewaltattacke. In: hiergeblieben.de. 3. April 2013, abgerufen am 7. Juli 2019.
  3. Landeswahlleiter: Bei der Landtagswahl 2017 (vorläufiges Ergebnis) aus den Landeslisten der Parteien gewählt. (pdf, 14 kB) In: mik.nrw.de. Archiviert vom Original am 19. Juni 2017; abgerufen am 15. Mai 2017.
  4. Landesparteitag: NRW-AfD wählt Röckemann und Seifen an die Spitze. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 9. Dezember 2017, abgerufen am 7. Juli 2019.
  5. https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/afd-landesparteitag-nrw-kalkar-102.html
  6. Ex-Bundeswehroberst wird AfD-Landesschef, Zeit online, 5. Oktober 2019.
  7. Thomas Röckemann: Welch Ehre, welch Auszeichnung! In: twitter.com. 10. Mai 2018, abgerufen am 11. Mai 2018 (Tweet von Röckemann).