Jiří Třanovský
Jiří Třanovský (slowakisch Juraj Tranovský, latinisiert Georgius Tranoscius, * 27. März 1592 in Teschen; † 29. Mai 1637 in Liptovský Mikuláš) war ein tschechischer Hymnendichter und Komponist.
Leben
Er war der Sohn von Valentin Třanovský von Třanovice aus Třanovice und dessen Frau Hedvika Zentkovská aus Smilovice. Třanovský besuchte ab 1603 Schulen in Guben und Kolberg. 1607 begann er an der Universität Wittenberg ein Studium der Philosophie und Theologie. Er wirkte als Lehrer ab 1611 u. a. an der Lateinschule St. Niklas auf der Prager Kleinseite und wurde 1615 Pfarrer in Valašské Meziříčí. 1622 floh er vor der Gegenreformation nach Schlesien. 1625 wurde er Kaplan in Oravský Podzámok und 1631 Pfarrer in Liptovský Mikuláš in der Slowakei.
Werke
Er übersetzte 1620 die Augsburger Konfession ins Tschechische, veröffentlichte drei Bände mit lateinischen Oden (Odarum Sacrarum sive Hymnorum Libri III, 1629), das tschechische Gebetbuch Phiala odoramentorum (1635) und das tschechische Gesangbuch Cithara Sanctorum. Apocv. Pjſne Duchownj Staré y Nowé Kterychž Cyrkew Kreſtanſká pri Weyročnjch Slawnoſtech a Památkách Jakož y wewſſelikých potrebách ſwých obecnich yobwzlaſtnijch proſpechem mnohým uživá: Knimžto pridaný gsau Pjſne Dr. M. Luthera wſſecky z Nnemecké reči do naſſi Slowanſké Preložené (1636) mit über vierhundert Liedern, von denen er etwa einhundertfünfzig selbst komponiert hatte.
Gedenken
Der 29. Mai ist im Kalender der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika Třanovskýs Gedenktag.[1]
Am Kleinseitner Ring in Prag wurde 1946 eine Gedenktafel für Třanovský angebracht. Denkmäler gibt es in Třanovice, Teschen sowie Litovský Mikuláš.
Literatur
- STÖKL, Walter: Georg Tranoscius, der größte lutherische Liederdichter der Slowakei. In: Ein Leben für Kirche und Volk, Stuttgart 1960, S. 54–78.
- PATZELT, Herbert: Tschechische Liederdichter im Teschener Schlesien – Georg Tranoscius, Georg Joannides Frýdecký und Daniel Joannides Skočovský. Beiträge zur Ostdeutschen Kirchengeschichte, 1997, Bd. 2, S. 21–28.
- WOLFF, Hellmuth Christian: Die geistlichen Oden des Georg Tranoscius und die Odenkompositionen des Humanismus. Die Musikforschung, 1953, Bd. 6, S. 300–313; 1954, Bd. 7, S. 39–53.
- KARGER, Viktor: Ein unbekanntes Bildnis des Georg Tranoscius (Trzanowski), des „slawischen Luther“. Ein Beitrag zur schlesischen Iconographie. Věstník Zemského musea v Opavě – Anzeiger des Landesmuseums in Troppau (Festschrift zum sechzigsten Geburtstage von E.W. Braum – Sborník k šedesátým narozeninám E. W. Brauna. Augsburg, Benno Filser, 1931), Bd. 2, 1930, S. 147–150.
- HEIDUK, Franz: Oberschlesisches Literatur-Lexikon. Teil 3. Q – Z. Heidelberg, Palatina Verlag, 2000, S. 139.
Weblinks
- Werke von und über Jiří Třanovský in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Ausführliche Biographie (cz)
- Daniel Spratek, Jiří Třanovský - život, dílo a odkaz na rodném Těšínsku (cz)
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Třanovský, Jiří |
ALTERNATIVNAMEN | Tranovský, Juraj; Tranoscius |
KURZBESCHREIBUNG | tschechischer Hymnendichter und Komponist |
GEBURTSDATUM | 27. März 1592 |
GEBURTSORT | Teschen |
STERBEDATUM | 29. Mai 1637 |
STERBEORT | Liptovský Mikuláš |