Triethylphosphit

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Strukturformel
Struktur von Triethylphosphit
Allgemeines
Name Triethylphosphit
Andere Namen

Phosphorigsäuretriethylester

Summenformel C6H15O3P
Kurzbeschreibung

farblose übelriechende Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 122-52-1
EG-Nummer 204-552-5
ECHA-InfoCard 100.004.139
PubChem 31215
ChemSpider 28956
Eigenschaften
Molare Masse 166,16 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,96 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−112 °C[1]

Siedepunkt

156 °C[1]

Dampfdruck
  • 4,09 hPa (20 °C)[1]
  • 7,42 hPa (30 °C)[1]
  • 12,9 hPa (40 °C)[1]
  • 21,5 hPa (50 °C)[1]
Löslichkeit
  • mischbar mit organischen Lösemitteln[2]
  • unlöslich in Wasser (Hydrolyse)[2]
Brechungsindex

1,4127 (20 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 226​‐​302​‐​317​‐​412
P: 210​‐​280​‐​301+312+330​‐​370+378 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Triethylphosphit ist der Triethylester der Phosphorigen Säure.

Darstellung und Gewinnung

Triethylphosphit lässt sich durch die Umsetzung von Phosphortrichlorid mit Ethanol herstellen.[2]

Eigenschaften

Triethylphosphit ist eine farblose, charakteristisch riechende Flüssigkeit.[2] Der Siedepunkt liegt bei einem Druck von 1013 hPa bei 158 °C, unter einem reduzierten Druck von 19 hPa bei 54 °C.[2] Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach Antoine entsprechend log10(P) = A−(B/(T+C)) (P in Torr, T in °C) mit A = 7,2, B = 1683 und C = 230 im Temperaturbereich von 20 °C bis 156 °C.[4] Die Verbindung bildet oberhalb des Flammpunktes leicht entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Die Verbindung hat einen Flammpunkt bei 44 °C.[2] Der Explosionsbereich liegt zwischen 3,75 Vol.‑% als untere Explosionsgrenze (UEG) und 42,5 Vol.‑% als obere Explosionsgrenze (OEG).[2] Die Zündtemperatur beträgt 250 °C.[1] Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T3.

Oberhalb von 260 °C erfolgt die thermische Zersetzung unter Bildung von Phosphoroxiden, Ethanol und Phosphin.[5] Die Verbindung reagiert heftig und mit starker Wärmeentwicklung mit Wasser. Bei der Hydrolyse wird leichtentzündliches Ethanol gebildet.[5] Der Kontakt mit Magnesiumperchlorat (z. B. als Trockenmittel) führt unter Bildung von explosiven Ethylperchlorat zu einer heftigen Reaktion oder Explosion.[5]

Verwendung

Bei der industriellen Herstellung des Insektizids Chlorfenvinphos dient Triethylphosphit als Ausgangsstoff. In der Organischen Chemie wird es häufig zur Synthese von Olefinen, Alkinen, Dehydrodimeren und von Stickstoffheterocyclen aus aromatischen Nitroverbindungen verwendet. Über die Michaelis-Arbusow-Reaktion lassen sich Phosphonate über die Perkow-Reaktion Vinylphosphate herstellen. Bei der Herstellung von Alkenen aus 1,2-Diolen nach der Corey-Winter-Reaktion dient Triethylphosphit als desulfurierendes Reagenz.[2] In metallorganischen Verbindungen und Metallkomplexen kann es als Ligand eingesetzt werden. Solche Verbindungen dienen z. B. als Isomerisierungskatalysatoren.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k Eintrag zu Triethylphosphit in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Mai 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c d e f g h i Eintrag zu Triethylphosphit. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 19. Juni 2014.
  3. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-498.
  4. E. Brandes, W. Möller: Sicherheitstechnische Kenngrößen - Band 1: Brennbare Flüssigkeiten und Gase, Wirtschaftsverlag NW – Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Bremerhaven 2003.
  5. a b c Roth/Weller: Gefährliche Chemische Reaktionen, ecomed SICHERHEIT, Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Ausgabe 08/2011.