Triphenylzinnbromid

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Strukturformel
Strukturformel von Triphenylzinnbromid
Allgemeines
Name Triphenylzinnbromid
Andere Namen
Summenformel C18H15BrSn
Kurzbeschreibung

kristalliner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 962-89-0
EG-Nummer 809-637-6
ECHA-InfoCard 100.237.485
Eigenschaften
Molare Masse 429,914 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

120,5 °C[1]

Siedepunkt

249 °C (13.5 Torr)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Triphenylzinnbromid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der zinnorganischen Verbindungen.

Gewinnung und Darstellung

Triphenylzinnbromid kann durch Umsetzung von Tetraphenylzinn mit Brom in Pyridin hergestellt werden:[1][3]

Es kann auch durch Komproportionierung von Tetraphenylzinn mit Zinntetrabromid (Kocheshkov-Umlagerung) dargestellt werden:[4]

Eigenschaften

Die Halogen-Kohlenstoff-Bindung hat in Triphenylzinnhalogeniden einen deutlichen kovalenten Anteil, wodurch sie sich besser in organischen Lösungsmitteln als in Wasser löst. In letzterem hydrolysieren sie nur langsam.[3] Triphenylzinnbromid besitzt eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21/c (Raumgruppen-Nr. 14)Vorlage:Raumgruppe/14 mit den Gitterparametern a = 1908,2 pm, b = 976,3 pm, c = 1873,9 pm und β = 106,32°. In der asymmetrischen Elementarzelle befinden sich zwei Formeleinheiten. Der Sn-Br-Abstand beträgt 249,5 (2) pm, der Sn-C-Abstand beträgt 211,4 (8) pm, die Bindungswinkel liegen bei 105,2 (2)° (Br–Sn–C) und 113,4 (3)° (C–Sn–C).[5]

Toxische Eigenschaften

Die toxischen Eigenschaften zinnorganischer Verbindungen, wie Triphenylzinnbromid oder das analoge Triphenylzinnchlorid, variieren mit der Anzahl und Art der organischen Substituenten, die meisten werden aber inzwischen als giftig eingestuft. Zinnorganische Verbindungen wirken insbesondere auf die Nieren, das zentrale Nervensystem, Leber, Nebennieren, Thymus, Milz, Harnblase, Hoden und Nebenhoden.[6][7]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Erich Krause: Vereinfachte Darstellung von Triarylzinnhalogeniden. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 51, Nr. 1, Januar 1918, S. 912, doi:10.1002/cber.191805101112.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. a b G. J. M. van der Kerk, J. G. A. Luijten, J. G. Noltes: Neue Ergebnisse der Organozinn-Forschung. In: Angewandte Chemie. Band 70, Nr. 10, 21. Mai 1958, S. 298–306, doi:10.1002/ange.19580701004.
  4. Alwyn George Davies: Organotin chemistry, Band 1. Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 2004, ISBN 3-527-31023-1 (Seite 167 in der Google-Buchsuche).
  5. H. Preut, F. Huber: Structure of triphenyltin bromide. In: Acta Crystallographica Section B Structural Crystallography and Crystal Chemistry. Band 35, Nr. 3, März 1979, S. 744, doi:10.1107/S0567740879004635.
  6. Methylzinnverbindungen. In: DFG (Hrsg.): The MAK Collection for Occupational Health and Safety. 2014, S. 3–9, doi:10.1002/3527600418.mb744031metd0056.
  7. Phenylzinnverbindungen [MAK Value Documentation in German language, 2010]. In: The MAK Collection for Occupational Health and Safety. 31. Januar 2012, doi:10.1002/3527600418.mb240668verd0048.