True-Spitzmull

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True-Spitzmull

Dymecodon pilirostris
(Präparat im Nationalmuseum der Naturwissenschaften, Tokio)

Systematik
Ordnung: Insektenfresser (Eulipotyphla)
Familie: Maulwürfe (Talpidae)
Unterfamilie: Altweltmaulwürfe (Talpinae)
Tribus: Japanische Spitzmulle (Urotrichini)
Gattung: Dymecodon
Art: True-Spitzmull
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Dymecodon
True, 1886
Wissenschaftlicher Name der Art
Dymecodon pilirostris
True, 1886
Verbreitungsgebiet

Der True-Spitzmull (Dymecodon pilirostris, Syn.: Urotrichus pilirostris) ist ein Säugetier in der Familie Maulwürfe (Talpidae) und die einzige Art der damit monotypischen Gattung Dymecodon.[1] Das Verbreitungsgebiet liegt in Japan.[2]

Merkmale

Das Aussehen des True-Spitzmulls ähnelt etwas dem von Spitzmäusen. Die Schnauze ist sehr lang, schmal und behaart.[3] Die Art erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 6,5 bis 10 cm und eine Schwanzlänge von 2,5 bis 4 cm. Urotrichus talpoides wird 25 bis 40 g schwer und für den True-Spitzmull wird etwa dasselbe Gewicht angenommen. Größe, relative Schwanzlänge und Fellfarbe variieren geografisch. Die Tiere der nördlichen Regionen Honshūs sind etwas heller, kleiner und ihre relative Schwanzlänge ist geringer. Im südlichsten Verbreitungsgebiet sind die Tiere dunkler, größer und die relative Schwanzlänge ist größer. Tiere aus der Präfektur Nagano liegen dazwischen, die Variation der relativen Schwanzlänge folgt damit der Regel von Allen. Die Oberseite von Urotrichus talpoides ist schwarz. Die nördlichen Populationen werden zur Unterseite hin etwas heller. Die südlichen Tiere sind gewöhnlich mehr bräunlich, ihre Oberseite ist schwarzbraun. Das Winterfell ist dunkler als das Sommerfell.[3] Im Fell die kleinen Ohrmuscheln verborgen. Die Vorderpfoten sind nicht so kräftig wie bei anderen Maulwürfen[2], die Krallen an den Zehen sind leicht abgeflacht und fast gerade.[3] Der leicht behaarte, relativ lange Schwanz (relative Länge 43 % bis 60 %) hat mit Ausnahme der eingeschnürten Basis über die gesamte Länge etwa den gleichen Durchmesser und kann Fett speichern.[2][3] Der erste Schneidezahn ist mit der etwa eineinhalbfachen Größe des zweiten Schneidezahns sehr groß mit breiter Spitze. Die Zahnformel lautet 2-1-4-3/1-1-4-3=38.[3]

Verbreitung und Lebensraum

Der True-Spitzmull ist ein Endemit Japans und auf Honshū inklusive der Kii-Halbinsel, auf Shikoku und Kyūshū verbreitet. Man findet diese Japanische Spitzmulle in Bergwäldern, Busch- und Grasland höherer Lagen, gewöhnlich über 1000 Meter.[4]

Lebensweise

Der True-Spitzmull gräbt unterirdische Gänge und ernährt sich von Regenwürmern, Insekten und Spinnen. Die Fortpflanzung erfolgt vorwiegend im Frühling und kann unter günstigen Bedingungen einen zweiten Wurf im Herbst umfassen. Weibchen sind etwa vier Wochen trächtig.[2]

Taxonomie und Systematik

Yates (1984) und Yates und Moore (1990) ordneten die ehemals der Gattung Urotrichus zugehörige Art der Gattung Dymecodon zu. Von Corbet und Hill (1991) und Hutterer (1993) wird die neue Gattung nicht anerkannt, der True-Spitzmull wird deshalb oft Urotrichus zugeordnet. Morphologische (Imaizumi, 1970b) und Genetische Daten (Shinohara et al. 2003) unterstützen jedoch die Zuordnung in eine eigene Gattung.[1] Der engste Verwandte des True-Spitzmull ist der gleichfalls in Japan lebende Japanische Spitzmull (Urotrichus talpoides). Zusammen bilden beide den Tribus Japanische Spitzmulle (Urotrichini). Der True-Spitzmull lebt mehr unterirdisch und hält sich vorwiegend in Nadelwäldern in über 1.000 Meter hohen Gebirgen auf, wogegen der Japanische Spitzmull häufiger außerhalb seiner Tunnel gefunden wird und auch im Tiefland sowie in offenerem Gelände vorkommt.[2]

Gefährdung

Die IUCN betrachten den Bestand der Art als stabil und listet den True-Spitzmull als nicht gefährdet (Least Concern). Die Art ist häufig und keiner größeren Bedrohung ausgesetzt.[4]

Einzelnachweise

  1. a b Dymecodon. In: Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference. 2 Bände. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, bucknell.edu [abgerufen am 4. Dezember 2020]).
  2. a b c d e Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 6. Auflage. Band 1. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9, S. 237–238, Google books.
  3. a b c d e Hisashi Abe: Classification and Biology of Japanese Insectivora (Mammalia). In: Journal of the Faculty of Agriculture, Hokkaido University. Bd. 55, Nr. 3, 1967, ISSN 0020-1804, S. 191–265, online (PDF; 5,4 MB) (Memento des Originals vom 9. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/133.87.26.249.
  4. a b Dymecodon pilirostris in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2012. Eingestellt von: Abe, H. & Kawada, S., 2008. Abgerufen am 11. Januar 2013.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker’s Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore/London 1999.

Weblinks

Commons: Dymecodon pilirostris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien