Metrô São Paulo

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Metro São Paulo
Mapa do Metrô de São Paulo em escala.png
Basisdaten
Staat Brasilien Brasilien
Stadt São Paulo
Eröffnung 14. September 1974
Linien 6
Streckenlänge 101,1 km (davon 12,9 km Einschienenbahn)
Stationen 89
Nutzung
Passagiere 5,3 Mio. pro Tag (2019)
Betreiber Companhia do Metropolitano de São Paulo: 1 - 3, 5, 15
ViaQuatro: Linie 4
Spurweite Linien 1, 2 und 3: 1600 mm
Linien 4 und 5: 1435 mm
Linie 15: Einschienenbahn

Die Metrô São Paulo ist das U-Bahn-Netz der brasilianischen Stadt São Paulo. Die erste Linie wurde 1974 eröffnet. Derzeit (April 2019) besteht das Netz aus sechs Linien, weitere sind in Bau. Die Linien 1, 2 und 3 sind mit der in Brasilien üblichen Spurweite von 1600 mm breitspurig, die Linien 4 und 5 regelspurig und die Linie 15 wurde als Einschienenbahn gebaut. Das Netz hat eine Gesamtlänge von 101,1 km (davon 12,9 km Einschienenbahn) und verfügt über 89 Stationen[1].

Linien

Linie Strecke Eröffnung Länge Stationen
Linie 1 Tucuruvi – Jabaquara 14. September 1974 20,2 km 23
Linie 2 Vila Prudente – Vila Madalena 25. Januar 1991 14,7 km 14
Linie 3 Corinthians-Itaquera – Palmeiras-Barra Funda 10. März 1979 22,0 km 18
Linie 4 Vila Sônia – Luz 25. Mai 2010 12,9 km 11
Linie 5 Capão Redondo – Chácara Klabin 20. Oktober 2002 19,9 km 17
Linie 15 Vila Prudente – Jardim Colonial 30. August 2014 14,6 km 11

Nummerierung

Die Liniennummern 1 bis 6 sind der U-Bahn vorbehalten, die Nummern 7 bis 14 bezeichnen die Nahverkehrslinien der Companhia Paulista de Trens Metropolitanos (CPTM) und die 14 bis 18 sind für die Einschienenbahnlinienen vorgesehen.

Linie 1

Zug der Linie 1

Die Linie 1 ging als erste in Betrieb. Am 14. September 1974 wurde das südliche Teilstück von Jabaquara bis Vila Mariana eröffnet, dem 1975 der zentrale Abschnitt bis Santana folgte. 1998 wurde die Linie nördlich bis Tucuruví erweitert.

Linie 2

Die Linie 2 wurde 1991 zwischen den Stationen Paraiso und Consolação in Betrieb genommen. 1992 kamen die Stationen Ana Rosa und Clinicas dazu. Im Jahr 1998 wurde die Linie bis Vila Madalena erweitert, im April 2006 folgte das kurze Stück bis Imigrantes. Anschließend ging es bis Tamanduateí und Vila Prudente weiter. Es bestanden Pläne, die Linie bis zur Station Penha weiterzuführen, um dort eine Umsteigemöglichkeit zur Linie 3 zu schaffen, was in neueren Planungen aber nicht mehr erscheint. In Vila Prudente schließt die Linie 15 an, eine Einschienenbahn.

Linie 3

Die Linie 3 wurde 1979 mit einem ersten Teilstück zwischen und Brás eröffnet. Bis Ende 1988 folgte der Ausbau bis zu den heutigen Endstationen Barra Funda und Itaquera-Corinthians. Die Linie gilt als fertiggestellt.

Linie 4

Ein Eingang der Station Higienópolis-Mackenzie

Baubeginn der Linie 4 war Ende 2004 und der erste Abschnitt wurde am 25. Mai 2010 eingeweiht. Zu Beginn waren nur die Stationen Paulista und Faria Lima fertig, und die Linie wurde lediglich montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr befahren. Im Jahr 2011 wurden auch die Stationen Butantã, Pinheiros, República und Luz sukzessive in Betrieb genommen. Auch die Betriebszeiten wurden nach und nach erweitert, und ab Oktober verkehrten die Züge täglich. Die restlichen fünf, Higienópolis, Oscar Freire, Fradique Coutinho, Morumbi und Vila Sônia, sollten bis 2012 fertiggestellt sein, was aber nicht rechtzeitig gelang. 2014 wurde dann lediglich Fradique Coutinho eröffnet, und 2018 Higienópolis, Oscar Freire und Morumbi. Am 17. Dezember 2021 wurde die Strecke bis zun neuen Endpunkt Vila Sônia eröffnet. Eine Weiterführung bis zur Stadt Taboão da Serra ist zwar seit langem vorgesehen, aber bis jetzt ohne konkrete Planung.

Diese Linie wird von der privaten Gesellschaft ViaQuatro, einer Tochtergesellschaft der Companhia de Concessões Rodoviárias, betrieben.

Linie 5

Die Linie 5 wurde im Jahr 2002 in Betrieb genommen und mit der Eröffnung der drei Stationen Hospital São Paulo, Santa Cruz und Chácara Klabin am 28. September 2018 vollendet. Damit hat sie jetzt Anschluss an die Linien 1 (Santa Cruz) und 2 (Chácara Klabin). Die Station Campo Belo, die ab Ende 2019 eine Verbindung zur dann fertigen Linie 17 herstellen soll, wurde am 8. April 2019 eingeweiht und nahm am 13. ihren vollen Betrieb auf.[2]

Linie 15

Linie 15 – die erste Einschienenbahn Brasiliens

Die Linie 15 ist eine Einschienenbahn und ist seit dem 30. August 2014 in Betrieb. Allerdings war die erste Teilstrecke nur 2,6 km lang, es bestanden nur die zwei Stationen Vila Prudente und Oratório. Eine erste Verlängerung wurde 2018 mit den Stationen São Lucas, Camilo Haddad, Vila Tolstói nach Vila União in Betrieb genommen. 2019 wurden zwei weitere Teilstücke eröffnet, im August bis Jardim Planalto. sowie im Dezember über Jardim Planalto, Sapopemba und Fazenda da Juta bis São Mateus. Ursprünglich sollten das bereits im Juni 2018 geschehen.

Im Endausbau – ursprünglich für 2021 vorgesehen – soll die Linie eine Länge von 26,6 km aufweisen und Ipiranga mit der Station Hospital Cidade Tiradentes verbinden[3]. Allerdings ist bis jetzt erst der Abschnitt bis zur nächsten Station Jardim Colonial im Bau, während der Bau der Weiterführung vorerst eingestellt wurde[4].

Die Verlängerung von 2,1 km am anderen Ende der Strecke, bis zur Station Ipiranga der S-Bahn-ähnlichen Linie 10 der CPTM ist vorgesehen, aber bis jetzt nur in Planung. Bis dort soll dann auch die Linie 5 weitergeführt werden, und die Station zu einem großen Umsteigeknotenpunkt ausgebaut werden[5].

Anbindung an das weitere Bahn- und Busnetz

Das U-Bahn-Netz ist an vielen Stellen mit dem Netz der CPTM verbunden, die wie eine S-Bahn betrieben wird. Im Süden schließt sich das Busnetz der EMTU an. Diese Busse verkehren zum Teil als Oberleitungsbus auf eigenen Busstraßen. Die Linie 9 (Osasco–Grajaú) von CPTM gilt als eine an der Oberfläche verlaufende U-Bahn-Linie.

Zukünftige Bauprojekte

In Bau befindliche Linien

Linie Strecke
Linie 6 Brasilândia – São Joaquim
Linie 15 (Monorail) São Mateus – Vila Sônia
Linie 17 (Monorail) Morumbi – Jardim Aeroporto + Congonhas

Linie 17

Baustelle der Linie 17 in der Avenida Jornalista Roberto Marinho im Februar 2015

Die Linie soll 18 Stationen erhalten und knapp 18 km lang sein. Der erste Bauabschnitt zwischen den Stationen Morumbi, mit Anschluss an die Linie 9, und Jardim Aeroporto ist gegenwärtig im Bau. Der Flughafen São Paulo-Congonhas wird ebenfalls angebunden, außerdem entsteht an der Station Campo Belo ein Übergang zur Linie 5 der Metro.

Ursprünglich für 2014 geplant, wird nun das vierte Quartal 2019 als Fertigstellungstermin genannt.[6]

Zwei weitere Bauabschnitte sind geplant:

  • Verlängerung im Norden um fünf weitere Stationen: Endstation wird São Paulo-Morumbi, welche als Übergang zur Linie 4 dienen soll.
  • Verlängerung im Süden ebenfalls um fünf Stationen. Endstation wird Jabaquara, die Endstation der Linie 1.

Beim malaysischen Unternehmen Scomi Engineering, zu dessen Schwerpunkten Einschienenbahnen zählen, wurden zehn fünfteilige Züge bestellt. Die elektrische Ausrüstung liefert Škoda Electric.[7]

In Planung befindliche Linien

Linie Strecke
Linie 2 (Verlängerung) Vila Prudente – Dutra
Linie 4 (Verlängerung) Vila Sônia – Largo do Taboão
Linie 5 (Verlängerung) Capão Redondo – Jardim Ângela
Linie 18 (Monorail) Tamanduateí – Estrada dos Alvarengas
Linie 20 Lapa – Moema

Weblinks

Commons: Metrô São Paulo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [1] Estado de São Paulo, 16. Dezember: Governo de SP entrega 3 novas estações do Metrô (portugiesisch), abgerufen am 25. April 2019
  2. [2] Offizielle Website des Gouverneurs von São Paulo: Governo entrega estação Campo Belo e conclui ampliação da Linha 5-Lilás (portugiesisch), abgerufen am 25. April 2019
  3. [3] Metro-report.com vom 7. April 2018: São Paulo Line 15 extended (englisch), abgerufen am 16. April 2018
  4. [4] Metrô CPTM vom 4. September 2018: Com apenas uma estação, terceira etapa da Linha 15-Prata tem previsão de entrega confirmada para 2021 (portugiesisch), abgerufen am 24. Dezember 2019
  5. [5] Ferroviando vom 27. August 2018: Monotrilho da Linha 15 Prata no Ipiranga e Cidade Tiradentes somente na próxima década (portugiesisch), abgerufen am 24. Dezember 2019
  6. [6] folha digital vom 10. Oktober 2017 (portugiesisch), abgerufen am 25. April 2018
  7. [7] Metro-report.com vom 15. November 2016 (englisch), abgerufen am 24. April 2016