U 193

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U 193
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)

Das Schwesterboot U 190, es war baugleich mit U 193
Typ: IX C/40
Feldpostnummer: M-50 201
Werft: AG Weser (Deschimag), Bremen
Bauauftrag: 4. November 1940
Baunummer: 1039
Kiellegung: 22. Dezember 1941
Stapellauf: 24. August 1942
Indienststellung: 10. Dezember 1942
Kommandanten:
Flottillen:
Einsätze: 3 Unternehmungen
Versenkungen:

1 Schiff (10.172 BRT)

Verbleib: Seit dem 23. April 1944 nach dem Auslaufen aus Lorient verschollen.

U 193 war ein deutsches Langstrecken-U-Boot vom Typ IX C/40, welches im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Geschichte

Der Bauauftrag des Bootes ging am 4. November 1940 an die AG Weser in Bremen, als sechzehnte Einheit des Typs IX C/40. Nach den Vorbereitungen wurde der Kiel des Bootes am Ende des Jahres 1941 beim Werk 1039 gelegt und nach achtmonatiger Bauzeit vom Stapel gelassen. Zwei Monate nach dem Stapellauf und erfolgter Restausrüstung, stellte Korvettenkapitän Hans Pauckstadt das Boot in den Dienst der Kriegsmarine. Mit U 193 hielt Pauckstadt sein sechstes und letztes Kommando auf einem U-Boot, welches er nach zwei Jahren verließ, um zum Chef der 8. U-Flottille, stationiert in Danzig als Ausbildungsflottille, zu werden. Er kommandierte außer U 193 noch: U 18, U 12, U 34, U 30 sowie U 516. Das Boot verfügte auch über ein Turmemblem: ein Blau-Weiß-Roter Schild mit einem Stern in der oberen linken Ecke. In schwarzer Schrift stand der Satz: Durst ist Schlimmer als Heimweh auf dem weißen Teil des Wappenschildes. Die Farben des Wappenschildes deuteten auf die Flagge von Schleswig-Holstein hin.[1]

Einsatzstatistik

1. Unternehmung

U 193 lief am 11. Mai 1943 um 8:00 Uhr aus Kiel zur ersten Feindfahrt aus. Am 12. Mai lief es um 21.00 Uhr in Marviken (Norwegen) ein, um erneut Brennstoff und Wasser zu ergänzen und am 17. Mai wurde in Bergen die Abgasklappe repariert, bevor es fünf Tage später um 20:00 Uhr endgültig auslief. Das Boot operierte während der 69-tägigen Fahrt im Mittelatlantik sowie bei den Kanarischen Inseln, bevor es am 23. Juli um 22:00 Uhr in Bordeaux einlief, ohne dass ein Schiff versenkt oder beschädigt werden konnte. U 193 lief am 21. September um 9:00 Uhr, zusammen mit U 530 (KL Kurt Lange) von Bordeaux aus, um für Restausrüstungen nach La Pallice zu verlegen, wo beide Boote drei Tage später einliefen.

2. Unternehmung

U 193 lief sechs Tage nach der Restausrüstung um 18:45 Uhr zur 2. Feindfahrt von La Pallice aus. Die Operationsgebiete waren der Mittelatlantik, der Westatlantik und der Golf von Mexiko. Am 1. November traf sich das Boot mit dem Typ XIV „Milchkuh“ Boot U 488 (OL.d.R Erwin Bartke), welches U 193 mit 30 m³ Brennstoff und Proviant für 20 Tage versorgte. Am 13. November trafen sich U 193 und U 488 erneut, und U 193 erhielt 68 m³ Brennstoff und Proviant für weitere 11 Tage. Am 3. Dezember versenkte KKpt. Pauckstadt sein einziges Schiff: den US-amerikanischen Turbinentanker Touche mit 10.172 BRT. Auf dieser 122 Tage langen Fahrt wurde das Boot auf dem Rückmarsch durch die Biskaya bei einem alliierten Luftangriff beschädigt und flüchtete nach El Ferrol im damals neutralen Spanien zur Reparatur. Das U-Boot lief nach erfolgtem Rückmarsch am 24. Februar 1944 in Lorient ein. Nach dieser Fahrt wurde KKpt. Pauckstadt als Kommandant von U 193 durch OL Abel abgelöst.[2]

3. Unternehmung

Das Boot lief am 23. April 1944 zur letzten Feindfahrt aus, doch gab es keine Meldungen nach dem Auslaufen mehr ab und gilt seitdem als vermisst.

Verbleib

Seit dem 23. April 1944 gilt U 193 als verschollen, ohne sich je wieder zu melden. Der amtliche Todestag des Bootes war der 6. Mai 1944. Dass das Boot am 28. April 1944 in der Biskaya westlich von Nantes durch die mit Leigh-Light ausgerüstete Wellington W der britischen 612. Squadron versenkt wurde, stellt sich nach heutigen Untersuchungen als inkorrekt heraus, da dieser Angriff dem sich auf dem Rückmarsch befindlichen U 802 galt. Es war ein Totalverlust mit 59 Toten.

Weblinks

Literatur

  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1996, ISBN 3-8132-0490-1.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6.

Einzelnachweise

  1. Georg Högel: Embleme, Wappen, Malings deutscher U-Boote 1939–1945. 5. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 2009, ISBN 978-3-7822-1002-7, S. 71.
  2. Zu Dr. Abels vorherigem Einsatz als 1. WO auf U 154: Heinrich Walle: Die Tragödie des Oberleutnants zur See Oskar Kusch. Hrsg. im Auftr. der Ranke-Gesellschaft, Vereinigung für Geschichte im Öffentlichen Leben e.V. und dem Deutschen Marine-Institut von Michael Salewski und Christian Giermann, Stuttgart 1995. ISBN 3-515-06841-4. [Historische Mitteilungen / Beiheft] Historische Mitteilungen, Beiheft ; 13.