Unterhaltungsindustrie

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Die Unterhaltungsindustrie ist ein Wirtschaftszweig, der Produkte herstellt und Dienstleistungen anbietet, die der Unterhaltung dienen. Darunter fallen beispielsweise Film (Filmwirtschaft), Musik (Musikindustrie), Bücher, Videospiele usw.[1] wie sie auf der Gamescom angeboten werden. Enger gefasst ist der Begriff Showgeschäft, der insbesondere den Komplex der Kulturangebote nicht umfasst.

Der Begriff Industrie ist eine Fehlübersetzung des englischen Worts industry, das neben Industrie auch Branche oder Wirtschaftszweig bedeuten kann. Bei vielen Unternehmen der Unterhaltungsindustrie handelt es sich nicht um eine Industrie im Wortsinne.[2] Die Abgrenzung der Wirtschaftszweige im Sinne der Statistik deckt sich nur teilweise mit der umgangssprachlichen Definition von Unterhaltungsindustrie.

Theodor W. Adorno und Max Horkheimer haben dem Fragenkomplex im Jahr 1944 in ihrem Bestseller Dialektik der Aufklärung ein kritisches Kapitel unter dem Titel Kulturindustrie – Aufklärung als Massenbetrug gewidmet.

Internationale Definitionen

Die ISIC[3] definiert Ziffer R als Wirtschaftszweig „Arts, entertainment and recreation“, also Kunst, Unterhaltung und Freizeitgestaltung.

Darunter fallen

  • 90 – Creative, arts and entertainment activities (Kunst und Unterhaltung)
  • 91 – Libraries, archives, museums and other cultural activities (Büchereien, Archive, Museen und andere Kulturangebote)
  • 92 – Gambling and betting activities (Wettspiel/Gewinnspiel)
  • 93 – Sports activities and amusement and recreation activities (Sport und Freizeit)

Zur Unterhaltungsindustrie im Sinne der Eingangsdefinition zählen jedoch noch wesentliche Teile der Ziffer J „Information and communication“, also Informationstechnik und Kommunikation.

Einzelnachweise

  1. Duden, 2010.
  2. Unterhaltungsindustrie. Abgerufen am 17. November 2020 (deutsch).
  3. ISIC
  4. Automatisierung der Unterhaltungsindustrie. Abgerufen am 17. November 2020 (deutsch).
  5. Mario Ziemkendorf: Globalisierung der Unterhaltungsindustrie – Werden durch globale Unterhaltungsformate nationale Eigenheiten zerstört? ISBN 978-3-638-67268-9.

Siehe auch