Unterlauterbach (Iffeldorf)
Unterlauterbach Gemeinde Iffeldorf Koordinaten: 47° 47′ 30″ N, 11° 17′ 34″ O
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Höhe: | ca. 596 m ü. NHN | |
Einwohner: | 10 (1987)[1] | |
Postleitzahlen: | 82393, 82402 | |
Vorwahl: | 08801 | |
Lage von Unterlauterbach in Bayern | ||
Unterlauterbach ist ein Ortsteil der oberbayerischen Gemeinde Iffeldorf im Landkreis Weilheim-Schongau. Die Einöde liegt drei Kilometer nordwestlich des Iffeldorfer Ortskerns und knapp 200 Meter vom Ufer des Großen Ostersees entfernt.
Geschichte
Erstmals erwähnt wird Unterlauterbach (zusammengefasst mit Oberlauterbach) als „Lawtterbach“ im Urbar der Herren von Seefeld-Peißenberg aus der Zeit zwischen 1300 und 1320.[2]
An diesem Ort standen mindestens seit dem 17. Jahrhundert zwei Höfe:
Die Lauterbacher Mühle war vermutlich ein 1⁄16-Hof, bestehend aus Hof, Mahl- und Sägmühle, der dem Kloster Wessobrunn zinspflichtig war. Um 1900 eröffnete der damalige Bauer eine Gastwirtschaft, da der Ausflugsverkehr stetig zunahm. Bis 1955 wurde die Landwirtschaft betrieben, dann begann der damalige Eigentümer Rudolf Grön die Umgestaltung von Lauterbach zu einem Sanatorium. Nach dessen Tod begann seine Witwe Ortrud Grön mit dem Ausbau des Sanatoriums zu einer Herz- und Kreislaufklinik, die seit ihrer Eröffnung 1969 ständig erweitert wird. Die Gastwirtschaft wurde 1970 eingestellt.[3][4]
Knapp 400 Meter südwestlich befindet sich der Gabelchristlhof. Er war wahrscheinlich ein 1⁄8-Hof und wie die Lauterbacher Mühle dem Kloster Wessobrunn zinspflichtig. Von 1843 bis etwa 1950 gehörte das Gebäude dem Staatsforst Seeshaupt, nach zwei weiteren Besitzern übernahm 1982 die Privatklinik Lauterbacher Mühle das Gebäude für ihren Betrieb.[5]
Im Topographisch-statistischen Handbuch des Königreichs Bayern von 1867 ist Unterlauterbach als „Lauterbach (Unterlauterbach — Mühle)“ eingetragen und als Mühle klassifiziert und „Gabelchristl“ zusätzlich als Einöde.[6] Im 1876 veröffentlichten Vollständigen Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern ist der Ortschaft „Unterlauterbach“ nun der Gabelchristlhof zugeschlagen und sie ist daher als Weiler mit Kirche klassifiziert.[7] Im Amtlichen Ortsverzeichnis für Bayern von 1973 und dessen Nachfolgewerken ist Unterlauterbach als Einöde eingeordnet.[8]
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Gebäude (ab 1885 nur Wohngebäude) |
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1825[9] 1 | 27 | 4 |
1864[6] 2 | 21 | 8 + 1 Kirche |
1871[7] | 19 | 8 |
1885[10] | 12 | 2 |
1900[11] | 20 | 1 |
1925[12] | 20 | 2 |
1950[13] | 36 | 4 |
1970[8] | 30 | |
1987[1] | 10 | 2 |
Weblinks
- Unterlauterbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- Privatklinik Lauterbacher Mühle
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 158 (Digitalisat).
- ↑ Kornelia Bukovec, Karl Exner: Iffeldorf. Geschichte eines Dorfes. Hrsg.: Gemeinde Iffeldorf. Selbstverlag, Iffeldorf August 1994, S. 23 f.
- ↑ Kornelia Bukovec, Karl Exner: Iffeldorf. Geschichte eines Dorfes. Hrsg.: Gemeinde Iffeldorf. Selbstverlag, Iffeldorf August 1994, S. 58 f.
- ↑ Chronik. In: lauterbacher-muehle.de. Abgerufen am 20. Mai 2019.
- ↑ Kornelia Bukovec, Karl Exner: Iffeldorf. Geschichte eines Dorfes. Hrsg.: Gemeinde Iffeldorf. Selbstverlag, Iffeldorf August 1994, S. 57 f.
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 332, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 374, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 63 (Digitalisat).
- ↑ Adolph von Schaden: Topographisch-statistisches Handbuch für den Isarkreis im Königreich Baiern. 1825, S. 281 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 357 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 356 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 368 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 345 (Digitalisat).