Unterwachingen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 48° 12′ N, 9° 39′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Alb-Donau-Kreis | |
Höhe: | 520 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,6 km2 | |
Einwohner: | 199 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 77 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 89597 | |
Vorwahl: | 07393 | |
Kfz-Kennzeichen: | UL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 25 125 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchstraße 2 89597 Unterwachingen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Hans Rieger | |
Lage der Gemeinde Unterwachingen im Alb-Donau-Kreis | ||
Unterwachingen ist eine Gemeinde im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.
Das kleine Dorf gehört dem Gemeindeverwaltungsverband Munderkingen an.
Geografie
Geografische Lage
Unterwachingen liegt am Südrand des Donautals, etwa zehn Kilometer südwestlich der Stadt Ehingen (Donau), auf 520 m Höhe am Tobelbach, einem kleinen Gewässer, das bei Rottenacker in die Donau mündet.
Die zwischen 510 und 565 m hoch gelegene Gemarkung umfasst 2,60 km², davon 81 % landwirtschaftliche Nutzfläche und 15 % Wald, der den südlichen Teil des Gemeindegebiets einnimmt.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind Hausen am Bussen, Emerkingen und Uttenweiler (mit dem Teilort Oberwachingen).
Geschichte
Vom Mittelalter bis zur Säkularisation
In dem 805 urkundlich erwähnten Ort wurde im Jahre 1103, anlässlich der Weihe der Burgkapelle Emerkingen, eine Kirche genannt. Unterwachingen und das benachbarte Emerkingen bildeten zu jener Zeit politisch wie kirchlich eine Einheit. Aus dem im 12. und 13. Jahrhundert lange anhaltenden Streit zwischen dem Prämonstratenserkloster Marchtal und den Herren von Emerkingen um das Patronatsrecht ging das Kloster siegreich hervor. Im 14. und 15. Jahrhundert erwarb Marchtal auch die weltlichen Herrschaftsrechte im Dorf. Bis 1900 gehörte Emerkingen als Filial zur Pfarrei Unterwachingen.
Der Ort erlitt im Dreißigjährigen Krieg nach dem schwedischen Einmarsch 1632 schwere Schäden.
Im Zuge der Säkularisation gelangte Unterwachingen 1803 an das Haus Thurn und Taxis.
Seit württembergischer Zeit
Bereits drei Jahre später wurde der Ort dem Königreich Württemberg angegliedert, welches das Dorf dem Oberamt Riedlingen zuteilte. Bei dessen Auflösung 1938, während der NS-Zeit in Württemberg, kam Unterwachingen zum Landkreis Ehingen. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag der Ort in der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit der Kreisreform von 1973 ist Unterwachingen Teil des Alb-Donau-Kreises. In jener Zeit der Eingemeindungen konnte die kleine Gemeinde ihre Selbständigkeit bewahren; sie gehört seither dem Gemeindeverwaltungsverband Munderkingen an.
Religion
Der Ort blieb stets römisch-katholisch geprägt. Die Kirchengemeinde St. Cosmas und Damian gehört zur Seelsorgeeinheit Donau-Winkel im Dekanat Ehingen-Ulm der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Unterwachingen hat acht Mitglieder. Er besteht aus den ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 82,7 % (2014: 88,1 %).
Bürgermeister
- 1979 bis April 2009: Karl Traub, CDU
- seit Mai 2009: Hans Rieger. Rieger ist auch Bürgermeister von Hausen am Bussen. Im März 2017 wurde er an beiden Orten wiedergewählt.[2]
Wappen
Blasonierung: Geteilt von Silber und Rot; oben ein liegender roter Doppelhaken, unten schräg gekreuzt ein silberner Schlüssel und ein silbernes Schwert.
Ein altes Wappen ist nicht bekannt. Das heutige wurde in den 1980er Jahren vom Hauptstaatsarchiv Stuttgart entworfen. Es vereint den Doppelhaken der Herren von Emerkingen mit den Attributen der Heiligen Petrus und Paulus aus dem Wappen des Klosters Marchtal.
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche St. Cosmas und Damian ist ein einheitlicher, 1754–1756 erstellter Bau des Rokoko, an dem unter der Leitung des Baumeisters Johann Caspar Bagnato die folgenden Künstler wirkten:
- als Maler von Deckenfresken und Altarblättern der Riedlinger Joseph Ignaz Wegscheider
- als Stuckateur der junge Tessiner Giuseppe Pozzi, der zu jener Zeit seinem Vater Francesco bei Arbeiten im Kloster Obermarchtal assistierte
Die Skulpturen der Kirchenpatrone stammen wohl aus der Werkstatt von Johann Joseph Christian.
Wegscheider und Pozzi führten zeitgleich auch die Arbeiten in der Kapelle St. Georg im nahen Dietershausen, Gemeinde Uttenweiler, aus.
Kultur
Kammermusikkreis Unterwachingen
Seit 1973 treffen sich im historischen Pfarrhaus Amateure und Berufsmusiker zur gemeinsamen Ausübung klassischer Kammermusik. Jeweils zum Patrozinium Ende September tritt der Kreis mit einem Kirchenkonzert an die Öffentlichkeit.
Literatur
- Johann Daniel Georg von Memminger: Gemeinde Hausen., aus Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1827 (Volltext bei Wikisource)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Hans-Rieger-wird-als-Quadratschultes-wiedergewaehlt-_arid,10630520_toid,237.html