Uzès

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Uzès
Usès
Wappen von Uzès
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Gard (30)
Arrondissement Nîmes
Kanton Uzès (Hauptort)
Gemeindeverband Pays d’Uzès
Koordinaten 44° 1′ N, 4° 25′ OKoordinaten: 44° 1′ N, 4° 25′ O
Höhe 49–274 m
Fläche 25,41 km²
Einwohner 8.387 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 330 Einw./km²
Postleitzahl 30700
INSEE-Code
Website Uzès

Ehemalige Kathedrale in Uzès

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Uzès (okzitanisch Usès) ist eine Kleinstadt und eine Gemeinde mit 8.387 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im südfranzösischen Département Gard in der Region Okzitanien. Uzès gehörte zur historischen Region Septimanien.

Lage

Uzès liegt auf einem ca. 145 m[1] hohen Kalksteinplateau in einem Dreieck, das von den Städten Alès (32 km nordwestlich), Avignon (40 km östlich) und Nîmes (25 km südlich) gebildet wird. Durch das Gemeindegebiet fließt der Alzon. Das Klima ist gemäßigt warm; Regen fällt übers ganze Jahr verteilt.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1800 1851 1901 1954 1999 2017
Einwohner 6350 6934 4889 5222 8007 8454

Der langsame aber stetige Bevölkerungsrückgang in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist auf die Reblauskrise im Weinbau und die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft zurückzuführen. Im 20. Jahrhundert setzte ein allmähliches Wachstum ein.

Wirtschaft

Das Umland von Uzès war und ist in hohem Maße landwirtschaftlich geprägt, wobei der Weinbau wieder eine wichtige Rolle spielt. In der Kleinstadt selbst entwickelten sich Handwerk, Handel, Gewerbe und der Dienstleistungssektor. Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte die Stadt mit der Herstellung feiner Stoffe eine wirtschaftliche Blüte. Der deutsche Süßwarenhersteller HARIBO hat hier seit 1987 eine Niederlassung.

Geschichte

Bereits in keltischer Zeit stand hier ein Oppidum mit latinisiertem Namen Ucetia, doch entwickelte sich der Ort erst nach der römischen Eroberung Südgalliens sowie während und nach der Pax Augusta. Im 4. oder 5. Jahrhundert wurde Uzès Bischofssitz und blieb dies – trotz der Völkerwanderungszeit, der Albigenserkriege, der Pest, der Hugenottenkriege und anderer Unbillen – bis zur Französischen Revolution.

Urkunden über den Ort und das Bistum konzentrieren sich auf die zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts: 860 unterzeichnet Karl der Kahle in „Hucecie“ zwei Urkunden für den Bischof von Orange.[3] 870 fällt das Bistum im Vertrag von Meerssen an das neue Reich Karls des Kahlen.[4] 878 berichtet Papst Johannes VIII. von einem Archidiakon der Uzeticensis ecclesiae.[5] Im gleichen Jahr weilt der Bischof von Uzès auf einer Generalsynode in Troyes[6] und 879 nimmt er an der Königswahl Bosos in Mantaille teil.[7] 896 gibt Ludwig der Blinde dem Bistum Ucetia einige Kirchen des Umlandes zurück.[8]

Während des Zweiten Weltkriegs war das nahegelegene Château des Fouzes (deutsch: Schloss Fouzes) Standort der geheimen alliierten Entzifferungsstelle „Cadix“.

Sehenswürdigkeiten

Herzogspalast (Le Duché)
Kirche Saint-Étienne

Zahlreiche Bauten der Stadt sind als Monuments historiques anerkannt:

  • ehemalige Kathedrale St-Théodorit mit dem bemerkenswerten Tour Fenestrelle genannten Turm
  • Herzogspalast (Le Duché)
  • barocke Kirche Saint-Étienne (1767–1775)
  • Kirchenruine St-Géniès
  • Temple protestant im früheren Franziskanerkloster
  • Rathaus (Hôtel de Ville) (1767–1773) mit Innenhof
  • Bischofspalast (Palais épiscopal)
  • zahlreiche Stadtpaläste mit schönen Portalen oder Treppentürmen
  • Haribo-Museum (Musée du bonbon)

Städtepartnerschaften

Uzès ist Partnerstadt von Schriesheim (Baden-Württemberg) und von Paczków (Polen).

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Uzès – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise