Valentin Hauser

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Valentin Hauser (* 11. Februar 1949 in Greutschach, Gemeinde Griffen in Kärnten) ist ein österreichischer Buchautor (Chronist), Komponist und war Gemeindebeamter.

Leben

Valentin Hauser, Sohn einer Bergbauernfamilie, besuchte 4 Jahre lang die Volksschule Greutschach auf der Saualpe (1.050 m Seehöhe) und hernach die Hauptschule im 8 km entfernten Griffen. 1965 begann er die Verwaltungslehre im Gemeindeamt Griffen, verbunden mit der 3-jährigen kaufmännischen Berufsschule in Klagenfurt. Bis zur Pensionierung im Jahr 2006 war Hauser als Beamter im Gemeindeamt Griffen tätig und unter anderem für die Instandsetzung der Burgruine Griffen am „Griffner Schlossberg“ verantwortlich. Hauser ist seit 1972 mit Edith, geborene Jakob, aus Seeboden verheiratet und lebt in Griffen, Bezirk Völkermarkt, Kärnten. Aus der Ehe stammen ein Sohn und eine Tochter; er hat eine Enkelin. Hauser ist ein langjähriger persönlicher Freund des Schriftstellers Peter Handke der in Griffen geboren wurde und in Paris lebt.

Musik

Bereits im Alter von 9 Jahren bekam Hauser von seinem Vater Josef Hauser (* 1917; † 1997), er war ehemaliger Militärmusiker, die ersten Unterweisungen im Trompetenspielen. In der örtlichen Musikschule Griffen bekam er 3 Jahre lang eine musikalische Ausbildung am Akkordeon. 9 Jahre hindurch erhielt er am Kärntner Landeskonservatorium Unterricht in den Fächern Trompete, Musiklehre, Harmonielehre und Gesang. Bei der Trachtenkapelle Griffen war er mehrere Jahre erster Trompeter und zeitweise Kapellmeisterstellvertreter.

Hauser war Gründer und Leiter der Griffner Buam, einer volkstümlichen Musikgruppe in der typischen „Oberkrainer Besetzung“ mit Akkordeon, Trompete, Klarinette, Gitarre und Bariton. Der Erfolg der Griffner Buam begann 1968 in der Kärntner Heimat, breitete sich durch Gastspiele in ganz Österreich, Deutschland und der Schweiz jedoch rasch auch international aus. Dazwischen lagen viele Rundfunk- und einige Fernsehaufnahmen im ORF, ZDF und WDF sowie neun Langspielplatten- und mehrere Singleproduktionen. Die Griffner Buam waren Sieger bei der Alpenländischen Musikparade und beim Volksmusikantentreffen in Tirol und aufgrund ihrer Vielfältigkeit als „Stimmungskanonen“ bekannt. Chef und Manager der Gruppe war der Trompeter Hauser, Bassist war sein Bruder Seppi Hauser, die Gitarre spielte Hans Kienzl, die Klarinette Viktor Dorner und Lois Reitmair das Akkordeon.

Der erste öffentliche Auftritt der Griffner Buam fand am 14. April 1968 in Mittertrixen/Kärnten statt, der letzte am 25. Oktober 1981 in Bad Hofgastein/Salzburg. In der Zeit des Bestehens der Musikgruppe absolvierten die 5 Vollblutmusikanten in 5 Ländern Europas mehr als 1.300 Musikauftritte und legten mit den Tourbussen circa 390.000 km zurück.

Schallplatten bzw. Musikkassetten der Griffner Buam:

  • LP: Die Griffner Buam; Amadeo; 1970
  • LP: Die Griffner Buam kommen; Lesborne, 1972
  • LP: Die Griffner Buam stellen vor; BASF, 1974
  • LP: Wir bleiben Freunde; BASF, 1976
  • LP: Bier her oder i fall um; CBS, 1977
  • LP: 10 Jahre Griffner Buam; CBS, 1978
  • LP: Gruß aus der Heimat; CBS, 1979
  • LP: Kärntner Schwung; CBS, 1980
  • LP: Schön ist die Jugend; CBS 1981

Die etwa 120 Musikstücke, die auf Schallplatten vertont und in zahlreichen Rundfunkaufnahmen festgehalten wurden, entstammen zum größten Teil aus der Feder von Hauser – entweder als Eigenkomposition oder als Bearbeitung.

Autor – Chronist

Das Schreiben von Büchern war von Hauser vorerst gar nicht geplant. Nach seiner Pensionierung wollte er über sein Heimatdorf Greutschach lediglich eine kurze, einfache Chronik veröffentlichen. Auf Anraten seines Freundes Peter Handke entstand im Jahr 2011 sein erstes Buch mit dem Titel „Greutschach – Ein Bergdorf erzählt“. Peter Handke schrieb ein Vorwort und meint: „Und am größten, am tiefsten, am nachhaltigsten wird Dein Staunen beim Lesen dieser, Persönliches und Überpersönliches wundersam, auch spitzbübisch (eben Valentin-Hauserisch) durcheinandermischenden Dokumente sein – ein Lesen als Studieren, d. h. Dich Verlangsamen […]“[1]

Im Jahr 2013 erschien das Buch „Jahresringe – Das Leben des Walter Puschl“. Das Werk erzählt vom bewegten Leben des Walter Puschl, der als junger Tischler seine Kärntner Heimat verließ, im Ausland sich emporarbeitete und im reiferen Alter als erfolgreicher Unternehmer zurückkehrte.[2]

„Die Saualpe – Eine beschauliche Wanderung durch Kultur und Geschichte“ ist das 3. Buch Hausers, wiederum mit einem Geleitwort von Peter Handke. In diesem Buch wird die Kärntner Saualpe mit ihren rundum liegenden Dörfern und Ansiedlungen von der Urgeschichte bis zur Gegenwart in vielfältiger Betrachtung vorgestellt, sowie Interessantes und Wissenswertes über diese Region erzählt.[3]

Im Februar 2018 wurde von Hauser das Buch „Die Bluttaten des Franz P. – Zwei Familientragödien aus Kärnten“ vorgestellt. In diesem Werk geht es um zwei Gräueltaten in Kärnten, bei denen insgesamt 9 Mitglieder zweier Familien umgebracht wurden. Die Schilderungen reichen von den Schauplätzen der Taten bis hin zu den Nebenschauplätzen, die sowohl die damalige Zeit des Zweiten Weltkrieges als auch die polizeilichen Ermittlungen und schließlich die Geschichte der Überlebenden einschließen.[4]

Kochchampion

Hauser nahm an der ORF-Fernsehsendung „Frisch gekocht ist halb gewonnen“ teil. Dort wurde er über ein bundesweites Televoting zum „Kochchampion 2002“ gekürt und setzte sich somit gegen zahlreiche Gegenkandidaten aus allen Bundesländern durch. In Anwesenheit des Profikoches Alois Mattersberger und Moderatorin Sabine Petzl kochte Hauser im Fernsehen die Siegerspeise Griffner Rittersuppe, Schweinswangerl à la Schlossberg und als Draufgabe Griffener Apfelnockerl mit Heidelbeersauce.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Das gesamte Vorwort ist auch in Peter Handkes Buch „Tage und Werke“ erschienen. (Suhrkamp, 2015, ISBN 978-3- 518-42492- 6).
  2. Buch: Eigenverlag Hauser, 2013, ISBN 978-3-2000-3160-9.
  3. Buch: Hermagoras/Mohorjeva, 2016, ISBN 978-3-7086-0913-3.
  4. Buch: Hermagoras/Mohorjeva, 2018, ISBN 978-3-7086-0992-8.